Warum vertragen sich Gips und Kalkzementputz nicht gut?
Gips und Kalkzementputz haben unterschiedliche chemische und physikalische Eigenschaften, die bei Kombination zu Problemen führen können. Gips nimmt Feuchtigkeit schneller auf und gibt sie auch schneller ab als Kalkzementputz. Diese Unterschiede in der Wasseraufnahme und -abgabe führen zu ungleichen Quell- und Schwindvorgängen, die Spannungen und Risse verursachen können. Gips hat zudem eine geringere Festigkeit und Elastizität, was dazu führt, dass er bei Belastungen schneller reißt oder sich ablöst.
Ein weiteres bedeutendes Problem ist die Bildung von Ettringit, einer chemischen Verbindung, die entsteht, wenn Zement- und gipshaltige Materialien in Gegenwart von Wasser reagieren. Ettringit kann erheblich an Volumen zunehmen und so den Putz zum Aufquellen und Abplatzen bringen.
Darüber hinaus unterscheiden sich Gips und Kalkzementputz in ihren thermischen Ausdehnungseigenschaften. Bei Temperaturschwankungen dehnen sie sich unterschiedlich aus, was zu weiteren Spannungen und möglichen Schäden führt. All diese Faktoren zusammen machen die Kombination von Gips und Kalkzementputz problematisch.
Möglichkeiten für die Beschichtung von Kalkzementputz
Wenn Sie Kalkzementputz beschichten möchten, stehen Ihnen verschiedene Verfahren und Materialien zur Verfügung. Kalkzementputz bietet eine stabile Grundlage für viele Beschichtungen. Die Wahl der richtigen Methode hängt von den gewünschten Eigenschaften der fertigen Oberfläche ab.
1. Kalkglätte:
Mit Kalkglätte können Sie eine glatte und homogene Oberfläche erzielen. Dieser Feinputz ist besonders für Räume geeignet, die eine hohe Feuchtigkeitsregulierung erfordern. Kalkglätte ist diffusionsoffen und fördert ein gesundes Raumklima.
2. Anstriche mit Silikatfarben:
Silikatfarben eignen sich hervorragend für die Beschichtung von Kalkzementputz. Diese Farben sind diffusionsoffen und fördern die Feuchtigkeitsregulierung der Wände. Sie sind langlebig und beständig gegen Schimmelbildung.
3. Kalkfarben:
Kalkfarben bestehen aus natürlichen Inhaltsstoffen und bieten eine hohe Alkalität, die Schimmelbildung verhindert. Diese Farben sind atmungsaktiv und tragen positiv zum Raumklima bei, weshalb sie ideal für Innenräume geeignet sind.
4. Spachtelmassen auf Kalkbasis:
Spachtelmassen auf Kalkbasis sind ideal, um kleine Unebenheiten auszugleichen oder bestimmte Wandstrukturen zu gestalten. Diese Materialien sind kompatibel mit Kalkzementputz und verbessern die Oberfläche, ohne deren positiven Eigenschaften zu beeinträchtigen.
5. Naturharzfarben:
Naturharzfarben sind eine weitere Beschichtungsoption. Diese Farben sind frei von synthetischen Zusatzstoffen und eignen sich gut für gesundheitsbewusste Räume. Naturharzfarben sind diffusionsoffen und ergänzen Kalkzementputz hervorragend.
Jede dieser Beschichtungsmethoden hat ihre eigenen Vorteile. Die Wahl der richtigen Methode hängt von den spezifischen Anforderungen Ihres Projekts ab. Stellen Sie sicher, dass die verwendeten Materialien gut miteinander kompatibel sind, um die langfristige Haltbarkeit und Funktionalität der beschichteten Wand zu gewährleisten.