Einkochen und Einmachen: Was ist der Unterschied?
Einkochen und Einmachen sind Methoden zur Konservierung von Lebensmitteln, unterscheiden sich jedoch deutlich im Verfahren. Beim Einkochen werden rohe oder nur leicht vorbereitete Lebensmittel direkt in saubere Gläser gefüllt und in einem Wasserbad erhitzt, was Mikroorganismen abtötet und ein Vakuum erzeugt. Diese Methode eignet sich besonders für Gemüse und Früchte, die ihre Struktur und Nährstoffe weitgehend behalten sollen.
Das Einmachen hingegen beinhaltet das vorherige Kochen der Lebensmittel, meist Obst, zu Produkten wie Marmelade, Gelee oder Chutney. Diese gekochten Lebensmittel werden heiß in sterilisierte Gläser abgefüllt und dicht verschlossen, wobei ein Vakuum entsteht, indem die Gläser für kurze Zeit auf den Kopf gestellt werden. Diese Methode ist ideal für Konfitüren und Fruchtaufstriche, da die längere Hitzeeinwirkung die Textur und Konsistenz der Produkte verbessert.
Beide Methoden dienen der Haltbarmachung von Lebensmitteln, unterscheiden sich jedoch in ihrer Anwendung und dem Ergebnis: Einkochen für Gemüse und Früchte und Einmachen für süße Aufstriche.
Methoden zum Einkochen
Das Einkochen bewahrt die Schätze Ihres Gartens und macht sie langfristig haltbar. Hier sind verschiedene Methoden, wie Sie dabei vorgehen können:
Einkochen im Topf
Verwenden Sie hitzebeständige Gläser, die Sie gründlich sterilisieren. Füllen Sie die Gläser nach Herstellervorgaben und verschließen Sie sie. Stellen Sie die Gläser in einen großen Topf auf ein Gitter oder Geschirrtuch, um direkten Kontakt mit dem Topfboden zu vermeiden. Füllen Sie den Topf mit Wasser, sodass die Gläser zu etwa drei Vierteln bedeckt sind. Erhitzen Sie das Wasser langsam und halten Sie die gewünschte Temperatur je nach Einkochgut ein. Nach dem Einkochen lassen Sie die Gläser abkühlen, bevor Sie sie aus dem Wasser nehmen.
Einkochen im Backofen
Für das Einkochen im Backofen platzieren Sie die befüllten und verschlossenen Gläser auf einem tiefen Backblech, das Sie mit Wasser befüllen, sodass die Gläser etwa 2–3 cm darin stehen. Heizen Sie den Backofen auf etwa 180°C vor. Sobald Luftblasen im Glas aufsteigen, beginnt das Einkochen. Schalten Sie den Ofen nach der vorgegebenen Zeit aus und lassen die Gläser bei Obst noch 30–40 Minuten und bei Gemüse weitere 90 Minuten bei reduzierter Temperatur im Ofen stehen. Lassen Sie die Gläser anschließend im ausgeschalteten Ofen abkühlen, bevor Sie sie herausnehmen.
Einkochen mit dem Einkochautomaten
Ein Einkochautomat ermöglicht die genaue Einstellung von Temperatur und Einkochzeit. Füllen Sie den Automaten nach Herstellerangaben mit Wasser und platzieren Sie die befüllten Gläser darin. Stellen Sie Temperatur und Zeit ein. Nach Ablauf der Zeit lassen Sie die Gläser im Automaten abkühlen, bevor Sie sie entnehmen.
Geeignete Gläser zum Einkochen
Die Wahl der geeigneten Gläser ist entscheidend für den Erfolg. Unterschiedliche Gläser bieten verschiedene Vorteile:
- Twist-Off-Gläser (Schraubverschluss): Befüllen Sie die Gläser bis etwa 2 cm unter den Rand und verschließen Sie sie fest. Ein verschlossenes Twist-Off-Glas erkennen Sie daran, dass sich der Deckel leicht nach innen wölbt. Diese Gläser eignen sich besonders für Konfitüren, Gelees und Mus.
- Gläser mit 2-teiligem Schraubverschluss: Diese bestehen aus einem Glasdeckel mit Gummidichtung und einem Schraubring. Diese Gläser können vielseitig eingesetzt und gut gestapelt werden.
- Drahtbügelgläser: Mit einem traditionellen Verschlussmechanismus eignen sich diese für größeres Einkochgut wie Spargel oder Gurken. Achten Sie darauf, dass der Gummiring nicht aus Silikon besteht.
- Einweckgläser (Sturzgläser): Diese eignen sich für Lebensmittel, die gestürzt werden sollen, wie Kuchen oder Brot. Der luftdichte Verschluss wird durch Metallklammern und einen Gummiring gewährleistet.
Vorbereitung der Gläser
Damit das Einkochen gelingt, ist die gründliche Vorbereitung der Gläser entscheidend:
1. Gründliches Reinigen: Reinigen Sie Gläser und Deckel mit heißem Wasser und Spülmittel und spülen Sie gründlich nach.
2. Sterilisieren: Wählen Sie eine der folgenden Sterilisationsmethoden:
- Kochendes Wasser: Gläser und Deckel 10-15 Minuten in kochendes Wasser legen.
- Backofen: Gläser 10 Minuten bei 160°C erhitzen.
- Essigwasser: Gummiringe 5 Minuten in Essigwasser kochen.
3. Trocknen: Entnehmen Sie die Gläser mit einer Zange und stellen Sie sie auf ein sauberes, frisch gewaschenes Geschirrtuch.
Vakuum überprüfen
Um sicherzustellen, dass Ihre Gläser ein Vakuum gebildet haben, prüfen Sie je nach Glasart:
- Twist-Off-Gläser: Der Deckel sollte beim Entfernen ein knackendes Geräusch machen und sich nach innen wölben.
- Drahtbügelgläser: Nach dem Abkühlen den Drahtbügel öffnen; der Deckel sollte fest sitzen.
- Gläser mit 2-teiligem Schraubverschluss: Nach dem Abkühlen den äußeren Schraubring entfernen und das Glas am Deckel anheben; der Deckel sollte fest sitzen.
Eine einfache Methode ist, die Gläser einmal kurz anzuheben: Fest verschlossene Deckel signalisieren ein erfolgreiches Vakuum.
Haltbarkeit und Lagerung
Für eine maximale Haltbarkeit lagern Sie die Gläser an einem dunklen, kühlen Ort mit konstanten Temperaturen, wie etwa einem Keller oder einer Vorratskammer. Vermeiden Sie Sonneneinstrahlung und Temperaturschwankungen. Ein dichter Deckelverschluss schützt das Vakuum und verhindert das Eindringen von Luft.
Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand der eingelagerten Gläser. Achten Sie auf Anzeichen von Schimmel, Gärung oder gelösten Deckeln. Diese deuten auf ein fehlendes Vakuum hin und die Lebensmittel sollten entsorgt werden.
Die Haltbarkeit variiert je nach Inhalt. Obst und Konfitüren halten etwa ein Jahr, während Gemüse im Sud etwa acht Monate haltbar ist. Nach dem Öffnen sollten die Gläser im Kühlschrank aufbewahrt und stets mit einem sauberen Löffel entnommen werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Durch richtige Lagerung können Sie Ihre eingekochten Produkte viele Monate genießen.