Das richtige Tuch
Es gibt spezielle Poliertücher im Handel, die bei sehr zarten Gläsern sicher auch angebracht sind. Allerdings eignen sich diese Tücher nicht unbedingt zum Abtrocknen der Gläser. Daher benötigen Sie zum Abtrocknen in jedem Fall gute Baumwoll- oder Leinentücher. Besser ist es auch, wenn Sie diese Tücher möglichst getrennt von den anderen Handtüchern in der Kochwäsche waschen.
Gerade die guten Leinentücher können um die zehn Euro kosten. Doch das ist bei hochwertigen Gläsern schließlich nicht besonders viel. Allerdings sollten die Tücher vor der ersten Nutzung mindestens zweimal in die Kochwäsche. Weichspüler und Trockner sind dabei natürlich tabu, denn sie verschließen die feinen Poren, die gerade für das Polieren von Gläsern so vorteilhaft sind.
Flecken und milchige Verfärbungen
Flecken von Kalk oder milchige Verfärbungen können normalerweise nicht einfach durch Polieren entfernt werden. Hier müssen Sie bereits vorher tätig werden. Leichte Kalkflecken werden Sie mit Zitronenessenz los. Baden Sie das Glas etwa eine halbe Stunde lang in Zitronenessenz oder in Essig, wenn die Kalkflecken schon stärker ausgeprägt sind. Anschließend wird das Glas normal abgewaschen, damit Ihr Wein nicht nach Essig schmeckt.
Schritt für Schritt Gläser polieren
- Spülmittel
- Wasser
- Baumwolltuch
- Leinentuch
- Poliertuch
1. Einweichen
Spülen Sie die Gläser direkt am Abend noch ein wenig unter fließendem Wasser aus. So brauchen Sie die Gläser am nächsten Tag nicht so lange einweichen. Sind dennoch Getränke angetrocknet, legen Sie die Gläser einen Moment in lauwarmes Spülwasser. Vermeiden Sie auf jeden Fall starken Druck und scheuern Sie nicht mit einer Tassenbürste in und an den Gläsern herum. Warten Sie lieber noch einen Moment, bis die eingetrockneten Reste sich von allein ablösen.
2. Abspülen
Waschen Sie die Gläser in lauwarmem Spülwasser mit einem kleinen Spritzer Spülmittel ab. Ganz ohne Spülmittel geht es leider nicht, denn das Fett von Fingern und Lippen muss vor dem späteren Polieren von dem Glas abgewaschen werden. Wurde das Glas in der Küche gelagert, hat sich außerdem noch der fettige Dampf mit dem Staub auf dem Glas verbunden. Anderenfalls bekommen Sie fettige Schlieren und müssen zudem noch Ihr Poliertuch durchkochen.
3. Nachspülen
Nach dem Abwaschen des Glases wird es mit kaltem Wasser nachgespült. Schauen Sie genau hin, damit alle Spülmittelreste komplett heruntergespült werden. Diese sorgen sonst später für Schlieren, die Sie auch mit noch so viel Mühe beim Polieren nicht wegwischen können.
4. Abtrocknen
Wenn das Glas ein wenig abgetropft ist, wird es mit einem einfachen Geschirrhandtuch vorsichtig abgetrocknet. Halten Sie das Glas dabei nicht am Stiel fest und drücken Sie nicht zu stark. Wenn der Kelch getrocknet wird, halten Sie auch den Kelch. Umgekehrt heißt das natürlich, wenn Fuß und Stiel abgetrocknet werden, wird das Glas auch an diesem Element festgehalten.
5. Polieren
Das Polieren von Gläsern ist im Prinzip nicht schwer. Allerdings wird häufig viel zu viel Druck und Kraft aufgewandt. Der häufigste Fehler ist das Festhalten am Stiel oder am Fuß des Glases, während der Kelch mit dem Poliertuch gedreht wird. Dadurch wird der Kelch vom Stiel oder vom Fuß abgedreht, denn dies ist die empfindlichste Stelle des Glases. Halten Sie das Glas gegen das Licht, um zu prüfen, ob noch Fusseln oder Schlieren auf dem Glas sind.
6. Nach der Lagerung
Selbst in einer guten Vitrine, die relativ dicht verschlossen ist, sammelt sich trotzdem etwas Staub auf den Gläsern. Haben Sie die Gläser eine Weile nicht benutzt, müssen diese erst wieder poliert werden, bevor Sie die Gläser Ihren Gästen präsentieren können.
Je nachdem, wie stark die Staubschicht ist, müssen Sie eventuell ganz von vorn anfangen. Der Staub kann sonst beim Polieren zu feinen Kratzern auf den Gläsern führen. Haben Sie eine offene Küche, wird sich auch immer ein wenig von dem Fettdampf auf den Gläsern niederschlagen. Dann ist es ohnehin nötig, die Gläser erneut abzuwaschen.