Kehren Sie zurück
Sandstrahlen

Glas sandstrahlen – wie wird das gemacht, und was bringt das?

Von Johanna Bauer | 19. Januar 2021
Artikel zitieren

Das Mattieren und Strukturieren von Glas mit Hilfe des Sandstrahlens verleiht diesem Material eine individuelle Note. In diesem Artikel gehen wir darauf ein, wie diese Technik angewandt wird und welche für das Material Glas vor- und nachteiligen Effekte zu beachten sind. Lassen Sie sich inspirieren, Glasflächen und Spiegeln Ihrem persönlichen Geschmack anzupassen.

Glas sandstrahlen
AUF EINEN BLICK
Was bewirkt das Sandstrahlen bei Glas?
Glas kann durch Sandstrahlen effektiv mattiert und individualisiert werden, wobei es undurchsichtig, aber transluzent bleibt. Muster und Strukturen können durch Schablonen erzeugt werden. Allerdings kann die Festigkeit des Glases dabei beeinträchtigt werden, was durch nachfolgendes Ätzen behoben werden kann.

Wirkung des Sandstrahlens auf Glas

Die glatte Glasoberfläche wird durch das Sandstrahlen aufgeraut. Sie wird dadurch undurchsichtig. Mithilfe des Sandstrahlens kann man Glasoberflächen also mattieren.

Wichtig dabei ist, dass der aufgeraute Bereich zwar undurchsichtig wird, aber dennoch transluzent bleibt, das heißt, das Licht wird trotzdem durchgelassen.

Eingesetzt werden kann die Methode auch, um Strukturen, Muster oder Figuren auf Glas aufzubringen. Dabei wird eine Musterschablone auf das Glas aufgelegt, die den größten Teil des Glases bedeckt, und nur die Bereiche des gewünschten Musters freilässt.

Durch die Tatsache, dass auch der Musterbereich transluzent bleibt, wird auch bei großen Mustern die Lichtausbeute nur unwesentlich verringert. Das ist vor allem bei aufwändig gestalteten Glasflächen mit großflächiger Musterung bedeutsam. Es kommt fast genauso viel Licht durch, als wenn das Glas durchsichtig bliebe.

Nachteil für das Glas

Glas das vollflächig oder auch nur in Teilen durch Sandstrahlen behandelt wurde, kann in seiner Festigkeit leiden. Durch die mikrofeinen Kanäle, die durch das Sandstrahlen im Glas entstehen, leidet vor allem die Biegefestigkeit. Das Glas wird dadurch weniger stabil.

Diese nachteilige Wirkung kann aber durch ein nachfolgendes Ätzen des Glases mit Flusssäure zum größten Teil wieder aufgehoben werden. Das sandgestrahlte Glas bekommt so seine ursprüngliche Festigkeit wieder.

Glas und Spiegel selber designen

Ob beim Glas der Eingangstür oder beim lebensgroßen Spiegel im Flur: durch Sandstrahltechnik lassen sich auf alle Glas- und Spiegelflächen auch ganz individuelle Muster zaubern. Wer also ein Unikat besitzen möchte, kann selbst ein individuelles Muster entwerfen.

Einige Dienstleister im Internet, wie etwa das Unternehmen IFOHA (www.ifoha-folie.com), bieten schon fertige Musterfolien für alle Glasflächen und Spiegelflächen an. Musterfolien brauchen nur auf die Glasfläche aufgeklebt zu werden. Wenn die Glasfläche dann sandgestrahlt wird, entsteht das Muster auf dem Glas oder auf dem Spiegel. Individuelle Größen oder Muster fertigen viele Folienhersteller auch auf Wunsch an.

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass ein Dienstleister mit entsprechender Erfahrung im Sandstrahlen von Glas zur Verfügung steht. Die Strahltiefe, das Strahlmittel und der entsprechende Strahldruck müssen dem jeweiligen Glas möglichst genau angepasst werden. Strahlmittel ist in der Regel Korund, der Strahldruck wird auf einen passenden Wert zwischen etwa 6 und 10 bar angepasst.

Tipps & Tricks
Einfacher als das Sandstrahlen lassen von Glas ist das Glasritzen. Es erzeugt einen ähnlichen Effekt, man kann es aber mit etwas Geschick und relativ kostengünstigen Werkzeugen auch selbst durchführen. Durch die Individualisierung, die dabei möglich wird, lassen sich auch gut Geschenke durch Aufbringen eines Musters oder einer Widmung personalisieren.
Artikelbild: Lepro/iStockphoto