Kostenbeispiel: Glasfassade
Beispielsituation:
- Fassadenfläche Anbau, nachträgliche Verglasung
- Fassadenfläche: 120 m²
- Vorsatzverglasung, Tragkonstruktion Aluminiumprofile
- mittlerer U-Wert
Posten | Preis |
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Verglasung | 50.450 EUR |
Gesamtkosten | 50.450 EUR |
pro m² | 420,42 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie ein weiteres Preisbeispiel, mit einer teureren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Vorab geplante vs. nachträgliche Verglasung
- Art der Verglasung
- Laufende Kosten
Vorab geplante vs. nachträgliche Verglasung
Vorab geplante Verglasung. Wird direkt bei der Bauplanung bereits eine Glasfassade vorgesehen, lassen sich die Kosten für die Glasfassade selbst nur sehr ungenau beziffern, da ja das gesamte Gebäude auf die geplante Fassade hin abgestimmt wird.
Eine bereits vorab durchgeführte Planung ist allerdings grundsätzlich ratsam, da nur so eine optimale Ausführung und Leistung der Fassade, auch im Hinblick auf den Wärmeschutz und den Lichteinfall, sichergestellt werden kann.
Konstruktiv kann dabei sowohl eine einschalige (Glasfassade ersetzt das Mauerwerk) oder eine zweischalige (vor das Mauerwerk gesetzte) Glasfassade realisieren. Bei einschaligen Fassaden ist die geringe Wärmedämmung allerdings ein kritischer Punkt.
Nachträgliche Verglasung der Fassade. Bei nachträglicher Verglasung bieten sich konstruktiv verschiedene Möglichkeiten. Tragwerke aus Holz sind zwar kostengünstig, werden aber dennoch oft vermieden. Die übliche Ausführung des Tragwerks besteht aus Aluminiumprofilen. Durch die Wahl entsprechender Profile können auch rahmenlose Glasfassaden realisiert werden.
Die Kosten richten sich stark nach der Ausführung im Einzelnen, aber auch nach den baulichen und den wärmeschutztechnischen Anforderungen an die Fassade. Mit Gesamtkosten von mindestens 350 EUR pro m² ist auf jeden Fall zu rechnen, je nach Ausführung und Art der Verglasung (Glasqualität) können die Kosten auch noch deutlich höher liegen.
Art der Verglasung
Die Wahl der Verglasung richtet sich vor allem nach der erforderlichen Bruchfestigkeit und den wärmeschutztechnischen Anforderungen.
Sicherheitsglas. Gewöhnlich wird für Glasfassaden hochwertiges ESG verwendet. Eine geeignete Glasstärke muss bei der Planung ermittelt werden (Größe der Glasflächen, Tragfähigkeit, etc.)
Wärmeschutztechnische Anforderungen. Bei einer nachträglichen oder vorgesetzten Verglasung muss ein im Einzelfall sinnvoller U-Wert der Verglasung ermittelt werden. Je niedriger der U-Wert, desto teurer die Glasflächen.
Besonders bei einschaliger Ausführung stellt sich allerdings das Problem, dass selbst hochwertigste Gläser lediglich U-Werte von 0,5 W/m²K erreichen – deutlich höher als gut gedämmte Fassaden (0,2 W/m²K oder noch weniger).
Weitere Anforderungen. Neben Glasart, Glasstärke und U-Wert können noch weitere Anforderungen an die Glasflächen gestellt werden. Das sind etwa:
- selbstreinigende Verglasung (Nano-Beschichtung)
- Verglasungen mit Sonnenschutz (reflektierend um Blendung und Aufheizen der Räume zu vermeiden)
- besonders hoher Schallschutz
- intelligente Verglasung (automatische Verdunkelung), als thermochromes, photochromes oder elektrochromes (schaltbares) Glas, sehr teuer
Solche Zusatzausstattungen der Verglasung können den Preis für die Glasflächen noch einmal deutlich erhöhen.
Laufende Kosten
Reinigung. Glasfassaden benötigen – anders als etwa eine Fassadenverkleidung – regelmäßige Reinigungen. Diese laufenden Kosten sollte man mit einkalkulieren.
Heizkosten. Bei einschaligen Glasfassaden ist mit einem höheren Energieverbrauch (schlechtere Wärmedämmung) zu rechnen als bei herkömmlichen gedämmten Fassadenausführungen.
Umgekehrt kann eine Vorsatz-Fassade wiederum die vorhandene Wärmedämmung verstärken und durch solare Zugewinne deutliche Energieeinsparungen ermöglichen. (Beim Bio-Solar-Haus wird dieses Prinzip beispielsweise sehr konsequent genutzt).
Beides – sowohl Energieverluste als auch mögliche Zugewinne – sollten langfristig entsprechend berücksichtigt werden.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Fassadenfläche Anbau, nachträgliche Verglasung
- Fassadenfläche: 120 m²
- Vorsatzverglasung, Tragkonstruktion Aluminiumprofile
- aufwendige Konstruktion
- hoher U-Wert
- zusätzlicher Sonnenschutz
Posten | Preis |
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Vorsatz-Verglasung | 95.600 EUR |
Gesamtkosten | 95.600 EUR |
pro m² | 796,67 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- einfache Konstruktionsweise wählen:geringerer Aufwand, Auswirkungen auf die Gesamtkosten
- auf aufwendige Glasausführungen verzichten: Sonnenschutz, Schallschutz und selbstreinigende Beschichtungen verteuern den Preis der Verglasung sehr schnell
FAQ
Was kostet eine Glasfassade?
In unserem Beispiel kostet die Errichtung einer Glasfassade (nachträglich errichtete Vorsatz-Fassade) 420,42 EUR pro m². Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Art der Errichtung (vorab geplant oder nachträglich errichtet, die gewählte Konstruktionsweise und die Art der Verglasung (Glasart, Stärke, U-Wert, Zusatzausstattung des Glases). Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich insbesondere sparen, indem man eine möglichst einfache Konstruktionsweise wählt und auf nicht zwingend nötige Zusatzausstattungen bei der Verglasung verzichtet. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.