Glattputz und Reibeputz: Die Unterschiede
Bevor Sie mit dem Verputzen Ihrer Innenwände beginnen, ist es wichtig, den passenden Putz für Ihr Projekt auszuwählen. Obwohl sowohl Glattputz als auch Reibeputz gängige Optionen sind, unterscheidet sich ihre Oberfläche, Verarbeitung und Anwendung erheblich.
Glattputz
Oberfläche: Glattputz bietet eine glatte, meist matte Oberfläche, die durch die feine Körnung von 0,3 bis 3 Millimetern erzeugt wird. Diese Strukturarmut verleiht Räumen eine moderne und elegante Optik.
Verarbeitung: Das Auftragen erfordert Präzision. Zunächst wird der Putz mit einer Kelle verteilt und anschließend mit einer Glättkelle oder einem Glätteisen geglättet. Wichtig ist, dass der Putz erst geglättet wird, wenn kein Anmachwasser mehr austritt. Ein ebener Untergrund ist entscheidend, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.
Einsatzbereich: Glattputz wird hauptsächlich im Innenbereich verwendet und eignet sich hervorragend als Untergrund für Tapeten. Er kann auf Beton, Gips, Zement und Gipskartonplatten aufgetragen werden.
Reibeputz
Oberfläche: Reibeputz erzeugt eine strukturierte Oberfläche, die durch die Art des Verreibens und die Korngröße von bis zu 5 Millimetern bestimmt wird.
Verarbeitung: Der Putz wird zunächst aufgetragen und anschließend mit einem Reibebrett in verschiedenen Bewegungen verrieben, um unterschiedliche Strukturmuster zu schaffen.
Einsatzbereich: Reibeputz eignet sich sowohl für Innenräume als auch für Außenflächen. Er verleiht eine rustikale und lebendige Optik und kaschiert aufgrund der strukturierten Oberfläche Unebenheiten besser.
Weitere Unterschiede
Glattputz ist in der Verarbeitung komplexer und teurer, aber auch einfacher auszubessern und zu reinigen. Reibeputz ist kostengünstiger und leichter anzuwenden, jedoch schwieriger zu reparieren und kann aufgrund der rauen Oberfläche Schmutz leichter anziehen. Abhängig von der gewünschten Optik und Ihren handwerklichen Fähigkeiten sollten Sie sorgfältig abwägen, welche Putzart für Ihr Projekt am besten geeignet ist.
Vorteile von Glattputz
Glattputz bietet zahlreiche Vorteile, die ihn zu einer attraktiven Wahl für den Innenbereich machen:
- Widerstandsfähigkeit und Pflegeleichtigkeit: Aufgrund seiner glatten Oberfläche ist Glattputz pflegeleicht und widerstandsfähig gegen Stöße. Verschmutzungen lassen sich einfacher abwischen und kleine Beschädigungen leicht mit Spachtelmasse ausbessern.
- Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten: Glattputz ermöglicht individuelle Wandgestaltungen. Gleichmäßig gefärbte Oberflächen, Strukturen durch verschiedene Techniken und das Einfügen von Farbpigmenten bieten zahlreiche kreative Möglichkeiten.
- Ideale Basis für Tapeten: Die glatte und ebenmäßige Oberfläche ist hervorragend für das Anbringen von Tapeten geeignet, wodurch diese besser haften und sich später einfacher entfernen lassen.
- Verbesserung des Raumklimas: Mineralische Glattputze sind atmungsaktiv und tragen zu einem gesunden Raumklima bei. Sie nehmen überschüssige Feuchtigkeit auf und geben sie bei trockener Raumluft wieder ab.
- Überdeckung von Unebenheiten: Glattputz eignet sich hervorragend, um kleinere Unebenheiten im Untergrund zu überbrücken, was zu einer optisch ansprechenden, glatten Wandoberfläche führt.
Durch diese praktischen und ästhetischen Vorteile stellt Glattputz eine hervorragende Wahl für Innenwände dar, wenn eine hochwertige und ansprechende Raumgestaltung angestrebt wird.
Glattputz auftragen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Glattputz kann mit Übung und Technik auch von Heimwerkern erfolgreich aufgetragen werden. Befolgen Sie diese Schritt-für-Schritt-Anleitung für optimale Ergebnisse:
1. Vorbereitung der Wand:
- Reinigen Sie die Wand gründlich von Staub, Schmutz und losen Teilen.
- Tragen Sie eine geeignete Grundierung auf, um die Saugfähigkeit des Untergrundes zu regulieren und die Haftung zu verbessern.
2. Putz anmischen:
Mischen Sie den Glattputz nach den Herstellerangaben. Bereiten Sie nur so viel Material vor, wie Sie innerhalb der Verarbeitungszeit auftragen können.
3. Putz auftragen:
Verteilen Sie den Glattputz gleichmäßig mit einer Kelle auf der Wand. Achten Sie auf eine einheitliche Schichtstärke, um Schrägen und Unebenheiten zu vermeiden. Die Putzschicht sollte mindestens 3 mm dick sein.
4. Glätten des Putzes:
Beginnen Sie mit dem Glätten, sobald der Putz leicht angezogen hat und kein Anmachwasser mehr austritt. Arbeiten Sie in gleichmäßigen Bewegungen von oben nach unten und vermeiden Sie Unebenheiten.
5. Trocknung des Putzes:
Lassen Sie den aufgetragenen Putz vollständig trocknen. Die Trocknungszeit variiert je nach Putzart und Umgebungsbedingungen.
6. Nachbearbeitung:
Sobald der Putz getrocknet ist, können Sie die Wand nach Ihren Wünschen weiterverarbeiten, indem Sie sie streichen oder tapezieren.
Wichtige Hinweise
- Glätten Sie den Putz erst, wenn kein Anmachwasser mehr austritt, um Streifenbildung oder nicht glättbare Stellen zu vermeiden.
- Tragen Sie den Putz in einer einheitlichen Stärke auf, um ein gleichmäßiges Erscheinungsbild zu erzielen.
- Bei größeren Flächen empfiehlt es sich, Abschnitt für Abschnitt zu arbeiten, um Ansätze und ungleichmäßige Stellen zu vermeiden.