Granit – extrem schön und zahlreiche Vorteile
Granit gehört mit zu den gefragtesten Natursteinen, die im Innenausbau, aber auch außen, Verwendung finden. Schließlich bringt Granit viele Vorteile mit sich.
- extrem hart und widerstandsfähig, damit ausgesprochen langlebig
- pflegeleicht
- frostsicher
- spaltrau mit hoher Rutschfestigkeit
- breites Farbnuancenspektrum
- Verlegung als Platten, Fliesen, Quader
Granit ist kostspielig, Fehler beim Verlegen umso ärgerlicher
Einige der Vorteile wie die enorme Festigkeit stellen aber auch bei Abbau und Verarbeitung einen hohen Arbeitsaufwand dar. Deshalb gehören Granitplatten gerade für den Innenbereich zu den teuersten Natursteinplatten überhaupt. Ihr Preis übersteigt sogar bei Weitem den von Marmor. Entsprechend ärgerlich wäre es natürlich, wenn beim Verlegen von Granitplatten schwerwiegende Fehler unterlaufen würden.
Wichtige Vorbereitungsarbeiten vor dem Granitverlegen
Die Vorarbeiten nehmen hier einen besonderen Stellenwert ein. Die Freude an den Granitplatten wird nur dann von Dauer sein, wenn Sie den jeweiligen Untergrund entsprechend seiner Eigenschaften vorbereitet haben.
Vorbereitungen im Außenbereich
Immer wieder ist zu hören, Granit können nicht auf Beton verlegt werden. Diese Aussage ist so falsch. Vielmehr kommt es auf die Beschaffenheit des Betonuntergrunds an. Da Beton hauptsächlich im Außenbereich zu finden ist, ist das Gefälle wichtig, denn Wasser muss unterhalb des Granits ablaufen können. Das Gefälle sollte bei wenigstens 1 bis 1,5 Prozent liegen. Dann muss Beton mit einem speziellen Haftgrund gestrichen werden.
Die zweite Verlegetechnik im Außenbereich ist die gängige, falls von Anfang an Granitplatten oder Quader geplant waren. Ein Unterbau aus Schotter mit einer Höhe von rund 30 bis 40 cm wird massiv verdichtet, darauf kommt Splitt, dann die Granitplatten. Zum Verfugen wird Edelsplitt verwendet.
Vorbereitungen im Innenbereich
Im Innenbereich können Sie es mit den unterschiedlichsten Böden zu tun haben. Zunächst müssen Sie den Untergrund nach nicht bzw. kaum und stark saugend unterscheiden. Dann wird eine entsprechende Grundierung aufgetragen (Haftgrund bei nicht oder wenig saugendem Boden, Tiefengrund bei stark saugendem Boden). Mineralischer Untergrund sollte mit lösungsmittelfreier, nicht kreidender und sandender Untergrund mit lösungsmittelhaltiger Grundierung vorbereitet werden.
Zum Verfugen im Innenbereich kommt eine Zementfugenmasse zum Einsatz, die für Granit geeignet ist. Die Stärke der Fugen richtet sich unterdessen nach der Platten- bzw. Fliesengröße.
- massive Quader: 10 mm und mehr
- bis 60 cm Platten- bzw. Fliesenlänge: 30 mm
- mehr als 60 cm Länge: 40 bis 50 mm
Das Mörtelbett sollte die folgenden Tiefen aufweisen
- beim Verlegen an Wänden: 10 bis 20 mm
- beim Verlegen auf dem Boden, innen: 10 bis 20 mm
- beim Verlegen auf dem Boden, außen: 10 bis 30 mm
Granitplattenstärken
- innen: ab 1,2 cm
- außen: ab 3 cm (befahrbar deutlich stärker!)
- Unbedingt zu beachten!
Manche Materialien passen nicht zueinander. Bei Granitfliesen müssen Sie auch bei Untergrund und Kleber darauf achten, dass es nicht zu farblichen Veränderungen durch den Kontakt unverträglicher Materialien kommt. Die nachfolgende Anleitung bezieht sich auf das Verlegen von Granitplatten im Innenbereich.
Schrittweise Anleitung zum Verlegen von Granitplatten
- Granitplatten oder Fliesen
- Granitkleber (in der Regel auch Marmorkleber)
- Zementfugenmasse für Granitplatten
- Grundierung Ihren Anforderungen entsprechend
- Fugenkreuze
- Abstandskeile
- Naturstein- oder Granitsilikon
- Mörteleimer
- Bohrmaschine mit Rührquirl
- geeignetes Schneidgerät (mehr dazu unter „Tricks“)
- Zahnkelle bzw. Fliesenkelle
- Mörtelkelle
- Fugenkelle
- Fugenauskratzer
- Gummihammer
- Schwammbrett oder Gummiwischer
- Silikonspritze
1. Vorbereitungsarbeiten
Die Vorbereitungsarbeiten sind, wie bereits erwähnt, beim Arbeiten mit Granit von höchster Bedeutung. Sollten Sie sich unsicher sein, holen Sie besser einen Fachmann dazu. Ansonsten führen Sie die Vorbereitungsarbeiten so durch, wie wir sie weiter oben beschrieben haben, und wie Sie den Anforderungen bei Ihnen entsprechen.
2. Anrühren des Klebers
Rühren Sie den Granitkleber (Naturstein- und Marmorkleber) nach den Angaben des Herstellers an. Das schließt eine Reifezeit von 5 Minuten ein. Sie mischen Wasser und Kleber im vorgeschrieben Verhältnis, rühren kräftig und lassen den Kleber dann reifen. Anschließend wird er nochmals kräftig verrührt.
3. Das Verlegen der Granitplatten
Den Kleber tragen Sie bei Natursteinen vorzugsweise im „Buttering-Floating“-Verfahren aus. Tragen Sie dazu den Kleber der benötigten Stärke entsprechend auf den Untergrund auf und kämmen ihn mit der Zahntraufel durch, sodass rund 10 mm hohe Stege entstehen. Dann tragen Sie auf der Rückseite der Granitplatten ebenfalls Kleber auf. Den Natursteinkleber auf den Platten kämmen Sie nun auch, allerdings so, dass die Stege später quer zu denen auf dem Boden verlaufen.
Jetzt legen Sie die Granitplatte in das Natursteinkleberbett und schieben sie in kreisenden Bewegungen in die richtige Lage. Dann drücken Sie die Platte gefühlvoll fest (nicht zu fest, nicht zu schwach). Beachten Sie Ihre an Wänden zu berücksichtigenden Dehnfugen. Verwenden Sie gegebenenfalls Abstandskeile. Auch für die Fugen zwischen den Platten können Sie Fugenkreuze verwenden.
4. Die verlegten Granitplatten verfugen
Mit dem Verfugen müssen Sie bei Granitplatten bzw. wegen der Verwendung von Natursteinkleber etwas warten. Der Kleber sollte mindestens 3 Stunden Zeit zum Aushärten bekommen. Dann rühren Sie die Fugenmasse für Naturstein (und Granit) ebenfalls nach Herstellerangaben an.
Anschließend schlämmen Sie die Fugen damit ein. Dazu verwenden Sie einen Fugenschwamm oder Gummiwischer. Mit dem Reinigen der Granitplatten müssen Sie warten, bis die Fugenmasse nur noch leicht feucht ist. Der richtige Zeitpunkt ist leicht zu erkennen: ist die Fugenmasse noch zu nass, glänzt sie. Sobald sie matt wird, können Sie fortfahren.
Abschließend verfugen Sie dann die Dehnfugen mit dem Natursteinsilikon. Spritzen Sie eine großzügige Raupe in die Dehnfugen ein. Anschließend ziehen Sie überschüssiges Silikon mit einem Abzieher oder einem gut nassen Finger ab.