Einsatzbereiche von Luftentfeuchtern mit Entfeuchtungsgranluat
In Wohnräumen oder auch im Auto gibt es immer mal wieder Probleme mit zu viel Feuchtigkeit. Unzureichende Dämmung und schlechte Belüftung sind die üblichen Ursachen. Um das Problem in den Griff zu bekommen, ist langfristig gegebenenfalls die ein oder andere Sanierungsmaßnahme nötig. Manchmal reicht es aber auch, die Luftfeuchtigkeit mit diversen Maßnahmen zu reduzieren. Lüften steht hierbei an erster Stelle. Ergänzend können aber auch noch andere Hilfsmittel eingesetzt werden wie zum Beispiel elektrische Luftentfeuchter oder Luftentfeuchter mit Entfeuchtungsgranulat.
Luftentfeuchter mit Entfeuchtungsgranulat sind nicht teuer und funktionieren stromlos. Deshalb sind sie insbesondere dann attraktiv, wenn eine größere Investition angesichts des Feuchtigkeitsproblems unverhältnismäßig wäre. Trotzdem leisten Granulat-Luftentfeuchter durchaus einiges und brauchen nicht als wirkungslose Geiz-Variante belächelt zu werden. Handelsübliche Produkte mit einer Befüllung von gut einem kg Granulat können meist etwa zweieinhalb Liter Wasser binden und eignen sich damit für feuchtebelastete Räume von an die 50m2 Fläche.
Wie funktioniert das Entfeuchtungsgranulat?
Luftentfeuchter mit Entfeuchtungsgranulat bestehen meist aus einem Kunststoffbehälter mit gitterartigem Deckel und wannenartigem Unterteil. Dort hinein wird das in einem Vliesbeutel befindliche Granulat gelegt, das die Feuchtigkeit aus der Luft binden soll. Für das Granulat kommen vorwiegend folgende Stoffe zum Einsatz:
- Siliciumdioxid (Silikagel)
- Calciumchlorid
- Magnesiumchlorid
Siliciumdioxid
Siliciumdioxid, auch Silikagel oder Kieselgel genannt, kann aufgrund seiner grobporigen Oberfläche viel Feuchtigkeit aus Der Luft binden – etwa 36% seines Eigengewichts. Ein Gramm SiO2 bindet also 0,36 g Wasser.
Es gibt SiO2 mit unterschiedlich engen Porenstrukturen – bei den engen Varianten entsteht pro Gramm eine Oberfläche von bis zu 800 Quadratmetern. Die engporigen Varianten sind also effektiver in der Feuchigkeitsaufnahme.
Die besondere Eigenschaft von Silikagel ist, dass es die aufgenommene Feuchtigkeit bei Erhitzung wieder abgibt. Dadurch ist das Granulat wiederverwendbar und es brauchen keine Nachfüllbeutel gekauft zu werden.
Calciumchlorid
Neben Silikagel steht auch noch Calciumchlorid als Ausgangsstoff für Entfeuchtungsgranulat zur Verfügung. Dieser Stoff funktioniert allerdings etwas anders. Als Salz ist es stark hygroskopisch, nimmt also leicht Feuchtigkeit aus der Umgebung auf. Daher wird es auch im professionellen Bauwesen als Trocknungsmittel verwendet.
Im Gegensatz zu Silikagel wird Calciumchlorid durch die Feuchtigkeitsaufnahme und seine Umwandlung zum Hydrat aber nach und nach aufgelöst. Es nimmt den Wasserdampf auf und gibt ihn in flüssiger Form bei vollständiger Sättigung wieder ab – deshalb haben mit Calciumchlorid-Granulat gefüllte Luftentfeuchter auch eine Auffangschale für das gebundene Wasser. Calciumchlorid-Granulat ist also nicht wiederverwendbar und muss immer nachgefüllt werden.
Magnesiumchlorid
Auch Magnesiumchlorid ist ein Salz und funktioniert als Entfeuchtungsgranulat praktisch wie Siliciumchlorid. Es löst sich also auch während des Wasserdampfbindungsprozesses allmählich auf und muss danach ersetzt werden.
Blöcke statt Granulat
Calcium- und Magnesiumchlorid gibt es zur Raumentfeuchtung auch in Blockform. Der Vorteil dabei ist, dass die festere Struktur das Material langlebiger macht. Außerdem sind die Blöcke etwas einfacher zu handhaben.