Wirtschaftlichkeit nicht immer gegeben
Durchschnittlich entstehen in jedem Haushalt etwa 130 Liter Grauwasser am Tag. Ein beträchtlicher Anteil davon wurde erwärmt, um zu Baden, zu Duschen oder zu Spülen. Wenn über das Recycling von Grauwasser nachgedacht wird, kann neben der Zweitnutzung als Brauch- und Betriebswasser auch dieser thermische Aspekt berücksichtigt werden.
Durch den verhältnismäßig hohen Preis, der für eine Wärmerückgewinnungsanlage anfällt, muss allerdings vorab die Wirtschaftlichkeit geprüft werden. Für kleinere Wohneinheiten wie Einfamilienhäuser lohnt sich die Anschaffung nicht immer. In Mehrfamilienhäusern oder im Verbund mit Nachbarn kann diese Rückgewinnung lukrativ werden. Die anfallende Wärmemenge kann ausreichen, um den Primärenergiebedarf um bis zu fünfzig Prozent zu senken. Mindestabwassermengen sind Voraussetzung, die sich ab etwa zehn Personen mit regelmäßiger und täglicher Grauwassererwärmung rentieren.
Das technische Prinzip
Wenn im Zuge des Aufbereitens von Grauwasser ein Wärmetauscher installiert wird, schöpft dieses Bauteil die Restwärme ab. Ohne einen separaten Grauwasserkreislauf ist diese Technik nicht möglich. Die Wärmeabzapfung muss möglichst kurz nach dem Einlauf des Grauwassers vor der Wiederaufbereitung zu Brauch- und Betriebswasser erfolgen, um nicht zu viel Wärme zu verlieren.
Für kleine Wohneinheiten sind kleine Wärmerückgewinnungssysteme erhältlich, die beispielsweise mit einem Wärmetauscher im Fallrohr parallel zum Duschen der Primärenergie zugemischt werden. Auch eine Vorwärmung zum späteren Einsparen weiterer Primärenergie ist möglich. Um die Effektivität zu erhöhen, sollten Abwasseranschlüsse mit nicht erwärmten Grauwasser separat zugeleitet werden.
Das deutsche Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Wärmerückgewinnung aus Grauwasser mit bis zu dreißig Prozent. Ein Kubikmeter warmes Grauwasser liefert bis zu 15 Kilowattstunden Energie. Das führt zu einer Ersparnis des Energieverbrauchs für das Heizen von bis zu fünfzig Prozent.