Ja und nein in vielen Foren und Ratgebern zu finden
Wer auf Ratgeberseiten und Tippportalen nach der Wechselwirkung von Essig und Gummi recherchiert, erhält gegenteilig wirkende Ergebnisse und Erklärungen. Einige Auskünfte erläutern, dass sich mit Essig Gummi regenieren lässt. Andere Anbieter und Medien raten deutlich und strikt von der Berührung der beiden Materialien ab. Diese große Bandbreite liegt vor allem an der mittlerweile großen Auswahl an Gummi und gummiähnlichen Werkstoffen.
Was allen Ratgebern, die abraten, gemeinsam ist, ist die Feststellung, dass Essig die Weichmacher im Gummi zersetzt und ihn auf diese Weise zerstört. Dabei übersehen wird, dass die Industrie beispielsweise von Dichtgummi diese vermeintlich unverzichtbare Notwendigkeit als Standard eingeführt hat. Purer und hochwertiger Gummi funktioniert auch ohne Weichmacher. Nach dem Vulkanisieren haben sich die Moleküle vernetzt. Essig kann als pflegendes Hausmittel und als reinigendes Hausmittel eingesetzt werden.
In der Industrie, in der Gastronomie und der professionellen Werkstoffinstandhaltung (z.B. Transportrollen) wird poröses Gummi repariert, indem es intensiv mit Essigsäure bearbeitet wird. Damit lässt sich Gummi geschmeidig und haltbar machen.
Problematik der chemischen Weichmacher
Fast alle als Gummi bezeichneten Alltagsprodukte wie Dichtungen in Geräten und sanitären Anlagen sind reichlich mit chemischen Zusatzstoffen angereichert. In einigen Fällen können minderwertige Produkte eher als Plastik denn als Gummi bezeichnet werden. Der Übergang im Bereich der sogenannten Elastomere ist fließend.
Wenn irgendwie möglich, sollte das technische Datenblatt des als Gummi bezeichneten und definierten Materials eingesehen werden. Wenn der Kautschukanteil (auch künstlich erzeugt) über achtzig Prozent liegt, ist das Material für die Behandlung mit Essig geeignet.