Rückstaufreie Dimensionierung
In der Planungsphase eines Gründachs werden die Konstruktionshöhen der beabsichtigten Bepflanzung angepasst. Je nach Dicke der oberen Vegetationsschicht muss der Unterbau dimensioniert sein. Auf der wurzelfesten Dachabdichtung wird eine Dränschicht installiert. Darüber liegt die bepflanzte Vegetationsschicht mit der Pflanzerde.
Das Entwässerungssystem wird in Menge der Abläufe den Dimensionen des Gründachs angepasst. Das Ablaufvolumen ist der zweite wichtige Faktor. Die Ablaufkanäle und Stutzen dürfen zu keiner Zeit einen Rückstau bilden. Der Wasserstand darf nie auf die Höhe der Vegetationsschicht ansteigen.
Leitsysteme und Drainageschicht
Neben Ablaufrinnen und Stutzen können auch vollflächige Wasserleitsysteme montiert werden. Sie sorgen durch mehr Ablaufpunkte für ein gleichmäßigeres Entwässern des Sickerwassers. Wasserleitsysteme bestehen aus zusätzlich zwischen Dränschicht und Vegetationsschicht eingelegten Ablaufelementen.
Alle Ablaufrinnen und Stutzen oder Gullys werden mit einem seitlichem Drainageaufbau aus Kieselsteinen von der Erde der Vegetationsschicht getrennt. Das vermeidet Erdausspülungen oder das Zuwuchern der Ablauföffnungen. Eine weitere bauliche Vorschrift ist die Montage eines Kontrollschachtes.
Bauliche Bedingungen
Das gesamte Gründach muss ein Gefälle von mindestens 1,7 Prozent aufweisen. Üblich sind zwei bis drei Prozent. Entsprechend der Gefällerichtung werden die Abläufe positioniert. Einem Verschieben der Vegetationsschicht muss baulich vorgebeugt werden. Lose Erdflächen dürfen nicht in Nachbarschaft der Abläufe liegen.
Es gibt Gründächer mit einschichtigem Extensivaufbau und mehrschichtige Intensivbegrünungen. Bei Intensivbeschichtungen ist die Entwässerung auch in mehreren Schichtebenen möglich. Spezielle Substratgemische speichern Sickerwasser temporär. Dadurch sinkt die notwendige Entwässerungsleistung.