Warum rostet Gusseisen?
Gusseisen ist aufgrund seiner Vielseitigkeit und Robustheit weit verbreitet, sei es beim Grillen, in der Küche oder bei dekorativen Gartenobjekten. Dennoch bleibt es anfällig für Rost. Diese Anfälligkeit entsteht durch eine chemische Reaktion zwischen Eisen, Wasser und Sauerstoff. Die poröse Struktur von Gusseisen erlaubt es der Feuchtigkeit, in das Material einzudringen, was zur Oxidation führt. Ohne richtige Pflege und regelmäßige Trocknung erhöht sich das Risiko der Korrosion.
Mehrere Faktoren fördern die Rostbildung:
- Feuchtigkeit und Wasser: Bereits kleine Mengen an Restfeuchte nach der Reinigung können Rost verursachen.
- Luftfeuchtigkeit: Hohe Feuchtigkeit an Lagerorten unterstützt den Rostprozess.
- Falsche Reinigung: Die Verwendung von Spülmittel oder die Reinigung in der Spülmaschine entfernt die schützende Patina, sodass das Eisen mit Wasser reagieren kann.
Um Gusseisen vor Rost zu schützen, sollten Sie es stets gründlich trocknen und regelmäßig pflegen. Ein Schutzfilm aus neutralem Öl kann das Material vor direktem Kontakt mit Feuchtigkeit bewahren und die Lebensdauer erheblich verlängern.
Rost entfernen leicht gemacht
Es gibt verschiedene Methoden, um Rost von Gusseisenprodukten zu entfernen. Die Wahl der Methode hängt vom Ausmaß der Rostbildung ab.
Mechanische Verfahren: Reiben und Schrubben
- Leichter Rost: Verwenden Sie einen Spülschwamm und warmes Wasser. Etwas Speiseöl auf einem Tuch kann ebenfalls hilfreich sein.
- Hartnäckiger Rost: Eine Drahtbürste oder Stahlwollkissen sind effektive Werkzeuge. Achten Sie dabei darauf, die Oberflächenstruktur nicht zu stark zu beschädigen.
Hausmittel: Natürliche Lösungen
- Essigbad: Legen Sie das verrostete Gusseisen in weißem Essig oder verdünnter Essigessenz (1 Teil Essigessenz auf 4 Teile Wasser) für mehrere Stunden ein. Alternativ kann ein mit Essig getränktes Tuch auf die betroffenen Stellen gelegt werden.
- Backpulver und Natron: Mischen Sie diese zu gleichen Teilen mit Wasser, bis eine Paste entsteht. Tragen Sie die Paste auf den Rost auf und reiben Sie sie mit einem Tuch gründlich ein.
- Zitronensäure: Mischen Sie Zitronensäure mit Wasser, tragen Sie die Lösung auf die Roststellen auf und lassen Sie sie einwirken. Anschließend können Sie den Rost mit einem Schwamm entfernen.
- Salz und Kartoffeln: Bestreuen Sie die rostigen Stellen mit Salz und reiben Sie sie mit einer halbierten rohen Kartoffel ab. Das Salz wirkt als Schleifmittel, die Kartoffel enthält Oxalsäure, die bei der Rostentfernung hilft.
Elektrolyse: Die Profi-Methode
Für besonders hartnäckigen Rost ist die Elektrolyse eine effektive Methode. Dabei wird der verrostete Gegenstand an den Minuspol einer Spannungsquelle angeschlossen, während ein Stück Edelstahl als Anode dient. Beide werden in ein Wasserbad mit Backpulver oder Natronlauge getaucht. Diese Methode erfordert spezielle Ausrüstung und sollte nur in gut belüfteten Bereichen durchgeführt werden, da dabei Knallgas entsteht.
Nachbehandlung
Reinigen Sie das Gusseisen nach der Rostentfernung gründlich mit Wasser und trocknen Sie es sofort ab. Anschließend sollten Sie es mit neutralem Öl behandeln und bei Bedarf erneut einbrennen, um einen optimalen Schutz vor zukünftiger Rostbildung zu gewährleisten.
Nach der Reinigung: So pflegen Sie Gusseisen richtig
Nach dem Entfernen des Rosts und dem Abspülen des Gusseisens sollten Sie es vollständig trocknen. Verwenden Sie ein trockenes Geschirrtuch und erhitzen Sie das Gusseisen anschließend für einige Minuten auf dem Herd oder im Ofen, um auch die letzte Restfeuchtigkeit zu entfernen.
Reiben Sie das Gusseisen dünn mit hitzebeständigem Öl wie Rapsöl, Sonnenblumenöl oder Traubenkernöl ein und verteilen Sie das Öl gleichmäßig. Erhitzen Sie das geölte Gusseisen bei etwa 150 Grad für mindestens eine Stunde auf dem Herd oder im Ofen, um eine schützende Patina wiederherzustellen. Überprüfen Sie anschließend die Oberfläche und wiederholen Sie den Vorgang bei Bedarf.
Wiederholen Sie die Pflege nach jedem intensiven Einsatz und ölen Sie das Gusseisen regelmäßig leicht nach. Lagern Sie das gut gepflegte Gusseisen an einem trockenen Ort und vermeiden Sie, es mit einem Deckel zu verschließen, um Staunässe zu verhindern.
Rost vorbeugen – so geht’s
Um Rost an Gusseisenprodukten zuverlässig zu vermeiden, ist präventive Pflege entscheidend. Beachten Sie folgende Maßnahmen:
- Einbrennen vor dem ersten Gebrauch: Brennen Sie neues Gusseisen ein, indem Sie es mit hitzebeständigem Öl bestreichen und bei hoher Temperatur erhitzen. Diese Patina schützt vor Feuchtigkeit und Rost.
- Trockenheit sicherstellen: Trocknen Sie Gusseisen gründlich nach dem Waschen und erhitzen Sie es zusätzlich leicht, um Restfeuchte zu beseitigen.
- Regelmäßige Ölpflege: Tragen Sie nach jeder Reinigung eine dünne Schicht Speiseöl auf und erhitzen Sie das Gusseisen, um die Schutzschicht zu erhalten.
- Geeignete Lagerung: Lagern Sie Gusseisen an einem trockenen Ort und vermeiden Sie die Abdeckung mit einem Deckel, um Kondenswasserbildung zu verhindern.
- Kontrollieren und Pflegen nach jedem Gebrauch: Überprüfen Sie Gusseisen auf Beschädigungen oder Roststellen und behandeln Sie diese umgehend.
- Kein direktes Einweichen: Verzichten Sie auf das Einweichen in Wasser und reinigen Sie das Gusseisen stattdessen direkt nach dem Gebrauch mit warmem Wasser und mildem Spülmittel.
Durch diese präventiven Maßnahmen bleibt Ihr Gusseisen robust und rostfrei, was nicht nur die Lebensdauer verlängert, sondern auch bessere Koch- und Bratergebnisse sichert.