Kostenbeispiel: Hallenbau
Beispielsituation:
- Pultdachhalle
- Systemhalle für Selbstaufbau (Stahlhalle, ungedämmt)
- Hallengröße 18 x 10 m, Höhe 3,36 – 7m
- Dachneiguung 20°
- Lieferkosten und Montagekosten nicht berücksichtigt
- Nebenkosten für den Bau nicht berücksichtigt (Planung, Genehmigung, Innenausbau, Fußbodenbelag, Elektroinstallation, Sanitärinstallation, Heizung, Fundament)
Posten | Preis |
---|---|
Hallenpreis | 26.400 EUR |
pro m² | 146,66 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Ausführung
- Hallenkosten
- Aufbaukosten
- Fundament
- Zusätzliche Arbeiten
Ausführung
Je nach Art und Ausführung der Halle kann es enorme Preisunterschiede geben. Maßgeblich sind dabei zunächst einmal folgende Faktoren:
Hallenmaße. Die Grundfläche der Halle und die gewünschte Hallenhöhe stellen schon einmal das erste, entscheidende Preiskriterium dar.
Dachausführung. Die Standard-Halle für Gewerbebetriebe hat heute ein Satteldach, besonders im landwirtschaftlichen Bereich werden aber auch gerne Pultdach-Hallen eingesetzt, unter anderem auch, weil sich auf einem Pultdach sehr gut Solarkollektoren anbringen lassen.
Eine Ausführung als gedämmtes Dach (Thermodach) verursacht dabei natürlich ganz grundlegend deutlich höhere Kosten als ein ungedämmtes Stahldach. Auch die zu berücksichtigende Schneelast (gebietsabhängig) auf dem Dach sorgt für Unterschiede bei den Kosten der Dachausführung.
Systemhalle oder Massivhalle. Die überwiegende Zahl von Hallen sind heute Systemhallen – der Grund liegt in den deutlich geringeren Kosten beim Systembau. Dabei wird lediglich eine Stahlkonstruktion errichtet, die danach mit verschiedenen Arten von Platten („Hallenstahl“) verkleidet werden und die Hallenwände bilden. Bei dieser Fertigbauweise entfällt nahezu der gesamte Anteil der errichteten Hallen auf Stahlhallen, die kostengünstigste Form von Systemhallen.
Die Errichtung einer Halle in Massivbauweise ist zwar theoretisch möglich, die Baukosten werden dabei allerdings um ein Vielfaches höher liegen als bei der Systemhalle. Die Gesamtkosten für gedämmte Hallen in Massivbauweise reichen dabei schon fast an die Baukosten von Wohngebäuden heran – auch wenn sich der Hallenbau natürlich grundsätzlich nicht mit dem Wohnbau vergleichen lässt.
Ein Mittelding zwischen beiden Ausführungsarten stellen Systemhallen mit einer Porenbeton-Fassade dar, die gleichzeitig für die Wärmedämmung sorgt.
Individuelle Ausführung. Auch Systemhallen können auf verschiedene Weise individuell konfiguriert werden. Das beginnt beim Hallentor (Breite, Ausführung, Öffnungsmechanismus, zusätzliche Fluchttür, etc.). Auch die Art des verwendeten Hallenstahls, Dämmung, Bodenbeläge, Elektro- und Sanitärinstallation müssen in der Kalkulation berücksichtigt werden und wirken sich am Ende deutlich auf die Gesamtkosten des Hallenbaus aus.
Hallenkosten
Die Kosten für eine Systemhalle lassen sich schon kaum pauschal angeben – bei einer Massivhalle können die Unterschiede zwischen einzelnen Ausführungen am Ende dann noch deutlich größer sein.
Aufbaukosten
Aufbaukosten. Mit den reinen Anschaffungskosten für eine Systemhalle ist es noch nicht getan. Die Halle muss auch fachgerecht montiert werden. Das kann entweder der Anbieter der Halle übernehmen oder man montiert die Halle mit den eigenen Arbeitskräften selbst. Der Aufbau durch eigene Mitarbeiter ist nicht kostenlos, da man ihnen auch während Aufbau der Halle Gehalt zahlen muss.
Lieferkosten. Je nach Anbieter und Hallengröße sind für die Anlieferung der Hallenbauteile im Einzelfall auch beträchliche Lieferkosten mit einzukalkulieren.
Fundament
Die Kosten für die Herstellung eines Fundaments sind bisher nicht eingerechnet. Die Kosten für eine einfache Bodenplatte bewegen sich gewöhnlich zwischen 90 und 120 EUR pro m², dazu kommen noch die anfallenden Erdarbeiten. Mehr zu den Kosten erfahren Sie in unserem Artikel Bodenplatte: Kosten pro Quadratmeter.
Zusätzliche Arbeiten
Gegebenenfalls müssen noch zusätzliche Arbeiten durchgeführt werden, die die Kosten weiter erhöhen können:
- Bauantrag
- Ausstattung der Halle
- Grundstückskosten und Grundstückserschließungskosten
- Gestaltung des Außenbereichs am Grundstück
Bauantrag
Architektenhonorar. Bei Systemhallen werden die Planzeichnungen meist zum größten Teil vorgefertigt geliefert, für das Stellen des Bauantrags wird aber dennoch in den meisten Fällen der Architekt benötigt. Das Architektenhonorar richtet sich nach den Gesamtbaukosten und der Schwierigkeit der Planung und ist gesetzlich festgelegt (HOAI – Honorarordnung für Architekten und Ingenieure).
Die Kosten für den Bauantrag liegen durchschnittlich bei rund 0,5 % der Gesamtbausumme, sind aber von Kommune zu Kommune leicht unterschiedlich.
Ausstattung der Halle
Die Kosten für Elektro- und Sanitärinstallationen richten sich nach dem benötigten Ausstattungsstandard der Halle, für einen Industrieboden sind gewöhnlich Kosten zwischen 50 und 150 EUR pro m² zu rechnen. Für Heizung und gegebenenfalls Belüftung der Halle fallen dann weitere Kosten an.
Grundstückskosten und Grundstückserschließungskosten
Wird die Halle nicht auf dem eigenen Firmengelände errichtet, sondern auf einem separaten Grundstück müssen neben den Grundstückskosten häufig auch noch Erschließungskosten für das Grundstück mit einkalkuliert werden. Auch Grundbuch-Gebühren fallen in diesem Fall an. Wer das Grundstück finanziert, sollte auch die Gesamt-Finanzierungskosten mit einkalkulieren.
Gestaltung des Außenbereichs am Grundstück
An die Herstellungskosten für benötigte Parkplätze, Zufahrten und Grünflächen ist ebenfalls zu denken.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Satteldachhalle
- gedämmte Ausführung
- vom Anbieter geliefert und aufgebaut
- Hallengröße 35 x 20 m, Firsthöhe 6,20 m
- Nebenkosten für den Bau nicht berücksichtigt (Planung, Genehmigung, Innenausbau, Fußbodenbelag, Elektroinstallation, Sanitärinstallation, Heizung)
Posten | Preis |
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Halle | 28.500 EUR |
Anbauteile | 53.100 EUR |
Errichtung | 47.750 EUR |
Gesamtkosten | 129.350 EUR |
pro m² | 184,79 EUR pro m² |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Schutzhalle
- Systemhalle für Selbstaufbau (Stahlhalle)
- einfache Ausführung, Polycarbonatdach
- Hallengröße 12 x 9 m, 4 m Firsthöhe
- Dachneiguung 20°
- Lieferkosten und Montagekosten nicht berücksichtigt
- Nebenkosten für den Bau nicht berücksichtigt (Planung, Genehmigung, Anschlüsse, Fundament)
Posten | Preis |
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Halle | 5.850 EUR |
pro m² | 52,32 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- bei der Planung auf niedrige Betriebskosten/Energiekosten achten: langrfristige Kostenersparnis
- Hallen-Leasing in Betracht ziehen: geringeres Investitionsvolumen beim Bau
FAQ
Was kostet der Bau einer Halle?
In unserem Beispiel kostet die Hallenbau 146,66 EUR pro m² (ohne Fundament, Installation, Innenausbau, Planung und Genehmigung). Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Art und Größe der Halle sowie die gewünschte Ausstattung und der individuelle Aufwand beim Errichten der Halle. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich insbesondere sparen, indem man bei der Planung der Halle bereits auf zukünftig möglichst geringe Betriebs- und Energiekosten achtet. Um keine hohen Investitionen tätigen zu müssen, kann man gegebenenfalls ein Hallen-Leasing in Betracht ziehen. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.