Konstruktive Unterschiede zwischen Handkreissäge und Tauchsäge
Der wichtigste Unterschied zwischen beiden Sägen liegt schon in der Bauweise: Eine klassische Handkreissäge lässt sich nur durch das Werkstück schieben, während eine Tauchsäge praktisch und bildlich gesprochen von oben her in das Werkstück „eintaucht“.
Die klassische Handkreissäge setzt dabei auf eine feste Verbindung von Motor und Sägeblatt. Die Pendelhaube (darum auch:Pendelhaubensäge) klappt während des Sägevorgangs zurück. Bei der Tauchsäge hingegen können Motor und Sägeblatt sich frei nach unten bewegen.
Präzision
Grundsätzlich kann man sagen, dass Handkreissägen eher für „grobe“ Zuschnittarbeiten gemacht sind, Tauchsägen dagegen eher für die Feinarbeit beim Zuschnitt. Im gewerblichen Bereich kommen daher folgerichtig die „Pendelhaubensägen“ eher für das Ablängen von Dachlatten und den Zuschnitt grober Holzplatten zum Einsatz – für alle anderen Arbeiten, die millimetergenau ausgeführt werden müssen, verwendet man dagegen ausschließlich Tauchsägen.
In Verbindung mit einer Führungsschiene ist eine qualitativ hochwertige Tauchsäge durchaus in der Lage, mit der Präzission einer (deutlich teureren) Tischkreissäge mitzuhalten. Sie ist zudem noch deutlich flexibler einsetzbar. Wichtig für solche feinen Arbeiten ist aber immer auch ein vorhandener Splitterschutz, der ein Ausfransen der Schnittkante wirkungsvoll vermeiden hilft.
Leistung
Die Tauchsäge ist dafür – im Unterschied zur klassischen Pendelhaubensäge – deutlich weniger leistungsstark und häufig auch weniger robust. Das wird im Bereich des Heimwerkens aber in den meisten Fällen nur ein geringer Nachteil sein.
Weitere Vorteile der Tauchsäge
Die konstruktiven Besonderheiten der Tauchsäge erlauben auch einen Schnittbeginn an beliebigen Stellen des Werkstücks (durch das „Eintauchen“ der Säge) – mit einer Handkreissäge kann immer nur an einer außen liegenden Kante des Werkstücks mit dem Sägen begonnen werden. Eine zusätzliche richtig eingesetzte Stichsäge könnte diesen Nachteil der Handkreissäge zwar teilweise ausgleichen – mit der Tauchsäge arbeitet sich aber dennoch exakter und schneller, vor allem werden die Schnitte deutlich sauberer als mit einer geführten Stichsäge, vor allem bei größeren Schnitttiefen.
Preisunterschiede
Die Preisdifferenz zwischen einer klassischen Pendelhaubensäge und einer Tauchsäge ist nicht so groß, wie man zunächst annehmen könnte. Gute Handkreissägen für den Heimwerkerbereich liegen preislich zwischen rund 100 und 200 EUR, ab 200 EUR bekommt man meist schon Profi-Geräte mit hoher Leistung.
Die Tauchsäge liegt preislich bei rund 200 EUR für relativ gute Geräte, bei denen in vielen Fällen auch schon eine Führungsschiene integriert ist. Höherwertige Geräte kosten dann zwischen 300 und 400 EUR, eignen sich häufig aber auch schon für den professionellen Einsatz oder bringen zumindest umfangreiches Zubehör für alle möglichen Winkel- und Gehrungsschnitte mit.