Was ist eine harte Bedachung und warum ist sie wichtig?
Eine harte Bedachung bezeichnet eine Dachkonstruktion, die widerstandsfähig gegen Flugfeuer und strahlende Wärme ist. Diese Eigenschaft ist wesentlich für den baulichen Brandschutz und wird in den Landesbauordnungen vorausgesetzt.
Verschiedene Materialien können eine harte Bedachung ermöglichen, darunter Dachziegel, Betondachsteine, Natursteine wie Schiefer und Gneis sowie Metallbleche aus Stahl, Aluminium oder Zink. Auch mehrlagig verlegte Bitumenbahnen, die nach den gültigen DIN-Normen verlegt wurden, sind eine geeignete Lösung. Der Einsatz dieser feuerbeständigen Materialien vermindert die Wahrscheinlichkeit, dass Feuer von benachbarten Gebäuden auf das eigene Haus überspringt, was besonders in dicht bebauten Gebieten von großer Bedeutung ist.
Zum Nachweis, dass die eingesetzten Materialien und Bauweisen die Anforderungen einer harten Bedachung erfüllen, müssen sie spezifische Prüfungen und Normen bestehen. Beispielhaft zu nennen sind die DIN 4102-7 sowie die technische Spezifikation TS 1187 in Verbindung mit der DIN EN 13501-5, welche die Feuerwiderstandsfähigkeit durch Brandtests bewerten.
Durch die Einhaltung dieser Normen tragen harte Bedachungen entscheidend dazu bei, Gebäude und deren Bewohner vor den Gefahren eines Brandes zu schützen.
Möglichkeiten zur Herstellung einer harten Bedachung mit Bitumen
Eine harte Bedachung mit Bitumen kann durch verschiedene Techniken erzielt werden, die den erforderlichen Schutz gegen Feuer und Wärme gewährleisten. Hier sind einige Methoden, die Sie in Betracht ziehen können:
Bitumenschindeln und Bitumenwellplatten: Diese Materialien sind besonders für kleinere Strukturen wie Gartenhäuser oder Carports geeignet. Sie werden auf eine tragende Unterkonstruktion montiert und bieten durch ihre Beschaffenheit eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse und Feuer.
Mehrlagige Bitumenbahnen auf verschiedenen Untergründen: Diese Methode eignet sich gut für Flachdächer und wird häufig bei industriellen und gewerblichen Gebäuden verwendet. Sie verlegen die Bitumenbahnen schichtenweise auf einem Untergrund aus Stahlbeton, Stahltrapezblechen oder Holz und verkleben oder verschweißen sie je nach Bedarf. Der mehrlagige Aufbau gewährleistet eine hervorragende Abdichtung und erhöht die Langlebigkeit der Dachkonstruktion.
Verwendung von Elastomer- und Plastomer-Bitumenbahnen: Für spezielle Anforderungen können Sie Elastomer-Bitumenbahnen (SBS) oder Plastomer-Bitumenbahnen (APP) einsetzen. Diese modifizierten Bitumenarten zeichnen sich durch eine erhöhte Flexibilität und Beständigkeit aus, was sie besonders für Dächer mit höheren mechanischen oder thermischen Belastungen geeignet macht.
Dämmung mit Polystyrol-Hartschaum: Bei der Dämmung mit Polystyrol-Hartschaum muss mindestens eine der Bitumenbahnen eine Trägereinlage aus Glasvlies oder Glasgewebe aufweisen, um die Anforderungen an den Brandschutz zu erfüllen.
DIN-verifizierte Lösungen: Um alle gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, sollten Sie auf Bitumenbahnen zurückgreifen, die gemäß den einschlägigen DIN-Normen verlegt werden. Diese Vorschriften gewährleisten eine standardisierte Qualität und Funktionalität der Bedachungsmaterialien und bieten somit zusätzliche Sicherheit.
Für den erfolgreichen Einsatz Ihrer Bitumenbedachung sollten Sie stets die spezifischen Anforderungen Ihres Projekts berücksichtigen und gegebenenfalls fachkundige Beratung einholen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Bitumenbedachung nicht nur funktional, sondern auch beständig und sicher ist.
Zusätzliche Hinweise für Bitumenbahnen auf Polystyrol-Hartschaum
Wenn Sie Polystyrol-Hartschaum als Dämmmaterial verwenden, sollten Sie einige besondere Aspekte beachten:
Trägereinlagen: Verwenden Sie Bitumenbahnen, die eine Trägereinlage aus Glasvlies oder Glasgewebe enthalten, um die Brandbeständigkeit zu verbessern und die Bauvorschriften zu erfüllen. Kaschierungen allein sind nicht ausreichend.
Keine Heißbitumen-Verlegung: Polystyrol-Hartschaum ist hitzeempfindlich und kann bei hohen Temperaturen schmelzen oder sich verformen. Verwenden Sie daher kaltselbstklebende Polymerbitumenbahnen, die besonders für temperaturempfindliche Unterkonstruktionen geeignet sind.
Auswahl der Dämmschichten: Stellen Sie sicher, dass die Dämmstoffe für die oberste Lage Ihrer Dachkonstruktion passend ausgewählt wurden. Polystyrol-Hartschaum mit Brandschutzausrüstung ist erforderlich, um in die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) eingestuft zu werden und die Brandsicherheit des Daches zu gewährleisten.
Temperaturbeständigkeit: Polystyrol-Hartschaum ist nur bis zu einer Temperatur von etwa 100°C beständig. Verstärkte Lagen oder zusätzliche Schutzschichten können helfen, die empfindlichen Dämmschichten zu schützen und so die strukturelle Integrität des Daches zu erhalten.
Wasserbeständigkeit: Polystyrol-Hartschaum ist widerstandsfähig gegenüber Wasser, kann jedoch Wasser aufnehmen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Abdichtungsschichten vollständig und dicht sind, um die Aufnahme von Wasser durch den Hartschaum zu vermeiden.
Berücksichtigen Sie diese Hinweise, um die Sicherheit und Lebensdauer Ihrer Dachabdichtung zu maximieren und gleichzeitig bauliche Vorschriften einzuhalten.