Die hohe Temperatur: Unterscheidungskriterium des Hartlötens
Löten heißt, zwei Metallteile miteinander zu verbinden, indem ein Lötmittel (das Lot) geschmolzen wird, das in die Fuge zwischen den beiden Teilen fließt und dort aushärtet. Beim Weichlöten wird sogenannter Lötzinn verwendet, eine Legierung, die vor allem Zinn enthält und einen niedrigen Schmelzpunkt hat.
Beim Hartlöten hingegen verwenden Sie Kupfer- oder Silberlot. Das Werkstück muss stärker erhitzt werden, damit diese Lotarten schmelzen.
Welche Temperatur beim Hartlöten?
Hartlöten heißt Löten ab einer Temperatur von 450°C bis zu 900°C. Das Verfahren wird eingesetzt, wenn Sie Gasrohre oder Heißwasserrohre löten wollen. Denn diese Leitungen sind durch Druck und hohe Temperaturen stark beansprucht und können nur durch Hartlöten ihre Stabilität erhalten. Sie können das Hartlöten natürlich auch an anderer Stelle einsetzen, nur ist das nicht unbedingt notwendig.
Nun ist aber die Frage: Welche Temperatur für welches Werkstück? Da kommt es aufs Material an. Wenn Sie Stahl oder Edelstahl löten wollen, ist eine höhere Temperatur notwendig und möglich (eher an der Obergrenze des genannten Temperaturbereichs) als beim Hartlöten von beispielsweise Messing.
Warum? Messing hat einen niedrigeren Schmelzpunkt als Stahl. Sie verwenden also ein Lot, das ebenfalls einen niedrigen Schmelzpunkt hat und achten darauf, dass Sie das Werkstück auf nicht mehr als 700°C erhitzen, um es nicht zu zerstören. Genauer heißt das: Hartlöten ist gar nicht so einfach, denn die vielen Komponenten sind alle aufeinander abzustimmen, damit keine Fehler passieren. Das ist beim Weichlöten nicht so schwierig.