Kostenbeispiel: Haus anheben
Beispielsituation:
- Setzung auf 3,5 m Länge
- Anhebung und Stabilisierung des Hauses
- unproblematische Durchführung
- Ursachenermittlung und Schadensbegutachtung durch Experten
Posten | Preis |
---|---|
Begutachtung | 3.800 EUR |
Materialkosten | 1.250 EUR |
Arbeitskosten | 2.730 EUR |
Gesamtkosten | 7.780 EUR |
Mögliche Ausführungsarten
Wenn eine Hausecke oder das Fundament über eine größere Länge abgesackt ist, muss es angehoben und stabilisiert werden. Dies kann durch zwei unterschiedliche Verfahren geschehen.
- das URETEK-Verfahren
- das Einbringen von Mikropfählen
URETEK-Verfahren
Beim URETEK-Verfahren wird ein selbstexpandierender Schaum in verflüssigter Form unter die abgesenkten Bereiche in den Boden injiziert. Beim Aushärten vergrößert das Material sein Volumen um das 10- bis 30-fache und bildet im Umkreis von ca. 2 m um die Injektionsstelle eine harte, sehr belastbare Schicht. Durch die Ausdehnung wird der umgebende Boden rund um die Injektionsstelle wieder tragfähig.
Die Einbringung des Injektionsmaterials erfolgt über Bohrlöcher mit einem Durchmesser von rund 15 – 20 mm Durchmesser, die in das Fundament gesetzt werden. In die Bohrlöcher werden Injektionslanzen bis in die jeweils erforderliche Tiefe eingebracht.
Die Ausführung erfolgt dabei in zwei Schritten: Zunächst müssen im Boden befindliche Hohlräume durch Verpressen mit Kunstharzmasse so weit wie möglich reduziert werden. Dies erfolgt so lange, bis der Untergrund konsolidiert ist. Das anschließend eingebrachte Harz kann sich dann nur noch nach oben ausdehnen. Im nachfolgenden zweiten Schritt werden nun so lange kontrolliert weitere Injektionen vorgenommen, bis sich das Gebäude exakt an der benötigten Höhe befindet.
Das URETEK-Verfahren ist ein vergleichsweise neues Verfahren, relativ unkompliziert und schnell durchzuführen und sehr zielgenau einsetzbar. Es ist vergleichsweise kostengünstig, aber nicht für jede Setzungssituation geeignet.
Einbringen von Mikropfählen
Das Einbringen von Mikropfählen ist das klassische Verfahren, das seit langem angewendet wird. Im ersten Schritt werden dabei 7 bis 12 m lange Pfähle hydraulisch so weit ins Erdreich gepresst, bis sie tragfähigen Untergrund erreichen.
Im zweiten Schritt wird das Gebäude mithilfe hydraulischer Hubzylinder kontrolliert bis zur benötigten Höhe angehoben. Sobald das Haus fixiert ist, kann ein neues, ausreichend tragfähiges Fundament eingebaut werden, um das Gebäude zu stabilisieren und eine erneute Setzung zu verhindern.
Kostenbestimmende Faktoren
- Umfang der nötigen Begutachtung
- konkrete Schadensursache
- betroffene Länge des Bauwerks
Umfang der nötigen Begutachtung
Die Ursache für die Setzung muss umfassend ermittelt werden, daneben müssen die örtlichen Bedingungen exakt erfasst werden. Die Begutachtung durch den Fachmann inklusive der nötigen Untersuchungen kann im Einzelfall bereits sehr aufwendig sein.
In typischen Fällen fallen bereits für die umfassende Begutachtung und die notwendigen geologischen Untersuchungen Kosten zwischen 3.000 und 5.000 EUR an.
Konkrete Schadensursache
Das festgestellte Schadensbild entscheidet im Einzelfall darüber, welche Maßnahme zur Behebung eingesetzt werden kann. Bei bestimmten Schadensbildern, einem besonders umfassenden Schaden oder problematischen örtlichen Verhältnissen ist eine einfache Hebung des Gebäudes allein oft nicht mehr ausreichend.
Maßgeblich ist in diesem Fall die Maßnahmenempfehlung des Sachverständigen, die im Rahmen der Gutachtenstellung abgegeben wird.
Betroffene Länge des Bauwerks
Ein Haus kann nur an einer einzelnen Gebäudeecke eine Setzung aufweisen oder sich über die gesamte Länge des Fundaments gesetzt haben. Je größer die betroffene Länge, desto höher sind die Kosten, mit denen bei der Hebung des Hauses gerechnet werden muss.
Schon bei einer Hebung auf einer Länge von wenigen Metern muss häufig mit Kosten zwischen 10.000 und 20.000 EUR gerechnet werden.
FAQ
Welche Kosten verursacht das Anheben des Hauses?
Die Kosten für ein Anheben eines Gebäudes lassen sich nicht pauschal beziffern – sie hängen allein von den Anforderungen im Einzelfall ab. Hinweise zu Ausführungsarten und einige Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Was bestimmt vor allem die Kosten beim Anheben eines Gebäudes?
Grundlegend maßgeblich für die Kosten sind vor allem das Schadensbild und die Schadensursache im Einzelfall. Für die Kosten ist außerdem entscheidend, auf welcher Länge sich das Gebäude gesetzt hat. Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.