Die Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Ausschachten Ihres Hauses
Das Ausschachten eines Hauses, insbesondere zur nachträglichen Kellerabdichtung, erfordert präzises Arbeiten und ein gutes Verständnis, um die Bausubstanz sicher zu erhalten. Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Anleitung, die Sie durch die wichtigsten Schritte führt und dabei wesentliche Sicherheitsaspekte berücksichtigt.
Vorbereitung und Sicherheitsmaßnahmen
Bevor Sie mit den Erdarbeiten beginnen, sind umfassende Vorbereitungen essenziell. Klären Sie die Bodenbeschaffenheit und die genaue Lage der Versorgungsleitungen. Denken Sie an die arbeitsrechtlichen Vorgaben und besorgen Sie gegebenenfalls Genehmigungen für die Ausschachtungsarbeiten. Ziehen Sie auch einen Experten hinzu, um die Statik des Hauses nicht zu gefährden.
Sicherstellung der Baugrubensicherheit
Minimieren Sie das Risiko eines Baugrubeneinsturzes durch folgende Maßnahmen:
- Böschung anlegen: Ist genug Platz vorhanden, legen Sie die Baugrube mit einer Neigung von etwa 30° an, um abbröckelnde Erde von der freigelegten Kellerwand fernzuhalten.
- Verbau verwenden: Bei beengten Verhältnissen oder besonders lockerem Boden nutzen Sie stabile Wände zur Sicherung der Baugrube.
Graben entlang der Fundamente
Mieten Sie einen Minibagger, um entlang der Fundamentmauer einen ausreichend breiten Graben von mindestens 80 cm auszuheben. Graben Sie bis zur Oberkante des Fundaments, maximal bis 30 cm darunter, um die Statik nicht zu gefährden.
Bereinigung und Untersuchung der freigelegten Wand
Tragen Sie alle Verschmutzungen und losen Materialreste von der freigelegten Kellerwand ab. Überprüfen Sie die Wand auf Risse und andere Beschädigungen, die Sie mit geeignetem Mörtel verschließen.
Vorkehrungen und Abdichtung der Wand
Trocknen Sie die Kellerwand vollständig aus. Tragen Sie Bitumen-Vorstrichmittel und mehrere Schichten Bitumen-Isolieranstrich auf. Bei stärkerer Feuchtigkeitsbelastung verwenden Sie eine kunststoffmodifizierte Bitumendickschicht (KMB) in zwei Schichten, zwischen denen ein Panzer-Vlies eingelegt wird. Nutzen Sie Nässeschutz wie Noppenbahnen, um mechanische Beschädigungen zu vermeiden und die Abdichtung zu schützen.
Anbringen der Perimeterdämmung
Wählen Sie Dämmplatten aus extrudiertem Polystyrol (XPS), die Sie auf die getrocknete Bitumenbeschichtung kleben. Achten Sie auf eine versetzte Anordnung der Platten, um Kreuzfugen zu vermeiden.
Abschlussarbeiten und Verfüllung
Verfüllen Sie die Baugrube mit geeignetem wasserdurchlässigem Material wie Kies oder Schotter. Bei stark wasseraufnehmendem Erdreich könnte es sinnvoll sein, zusätzlich eine Drainage anzubringen, um Wasseransammlungen zu vermeiden.
Kosten für das Ausschachten eines Hauses
Beim Ausschachten eines Hauses entstehen Kosten, die von mehreren variablen Faktoren beeinflusst werden. Dazu zählen die Größe der Baugrube, die Art des Bodens und die Tiefe, bis zu der gegraben werden muss. Durchschnittlich müssen Sie mit Kosten pro Laufmeter rechnen, die die Sicherung der Baugrube und die Zwischenlagerung des Erdaushubs beinhalten.
Zusätzliche Kosten entstehen beim Abtransport und der fachgerechten Entsorgung des ausgehobenen Erdreichs. Die Transport- und Entsorgungskosten variieren je nach Entfernung zur Deponie und spezifiziertem Entsorgungsverfahren, falls kontaminiertes Erdreich oder schwierig zu bearbeitender Boden vorliegt.
Für eine präzise Kostenplanung berücksichtigen Sie folgende Posten:
- Aushub und Sicherung pro laufendem Meter
- Transportkosten je nach Entfernung zur Deponie
- Entsorgungskosten pro Kubikmeter
Vor Beginn der Arbeiten empfiehlt es sich, die Bodenklasse des Grundstücks und die genauen Projektparameter zu bestimmen, um unvorhergesehene Mehrkosten zu vermeiden und sicherzustellen, dass die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden.