Kostenbeispiel: Haustür einbauen
Beispielsituation:
- Haustür in Standardmaß
- Neubau
- geringer Anpassungsaufwand
- Einbau nach RAL-Standard
- Kleinmaterial bei Einbaukosten eingerechnet
Posten | Preis |
---|---|
Anfahrt | 65 EUR |
Einbaukosten | 450 EUR |
Gesamt | 515 EUR |
Weiter unten im Artikel finden Sie ein weiteres Preisbeispiel, mit einer teureren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Haustür-Preise
- Verrechnungsweise beim Einbau
- Arbeitsaufwand
- RAL-Einbau
- Zusätzliche Arbeiten
Haustür-Preise
Die Kosten für die Haustür selbst können sich in einem weiten Bereich bewegen. Maßgeblich für den Preis einer Haustür sind:
- das Material der Haustür
- die technischen Eigenschaften (U-Wert, Schallschutz, Einbruchsschutz, Qualität der Schließanlage) und
- die individuelle Ausführung der Tür
Kostengünstige Haustüren. Kostengünstige Haustüren bekommt man ab rund 800 EUR.
Durchschnittliche Kosten einer Haustür. Durchschnittlich sollte man mit Kosten zwischen 1.500 EUR und 3.000 EUR rechnen, für hochwertige Holz- oder Aluminiumtüren eher ab 2.500 EUR.
Hochwertige Ausführungen. Hochwertige Ausführungen können bis zu 6.000 EUR kosten.
Detaillierte Informationen zu den Kosten für Haustüren finden Sie in unseren Beiträgen Haustür: Preise und Holzhaustüren: Preise.
Sonderausstattungen
Bei Haustüren sind eine ganze Reihe von Sonderausstattungen möglich, für die allerdings zusätzliche Kosten gerechnet werden müssen. Dazu gehören etwa:
- Glaseinsätze (300 – 1.000 EUR)
- Oberlichte (500 – 1.500 EUR) oder
- elektronische Schlösser (bis zu 450 EUR)
Sonderanfertigungen
Sonderanfertigungen sind teurer. Sollen Türen barrierefrei (ebener Einbau, automatische Öffnung) sein oder wird eine andere Sonderausführung (z. B. übergroße Türen) benötigt, können die Preise deutlich höher liegen.
Kosten für Spezialanfertigungen. Spezialanfertigungen können drei- bis viermal so teuer sein wie die Standard-Ausführung.
Verrechnungsweise beim Einbau
Übliche Verrechnung der Einbaukosten. In den allermeisten Fällen werden die Einbaukosten pauschal je Tür verrechnet.
Berechnungen nach Türbreite sind im Einzelfall möglich. Eine Verrechnung der Einbaukosten durch das einbauende Unternehmen nach laufenden Metern Türbreite oder nach Quadratmeter Türfläche ist in seltenen Fällen ebenfalls möglich.
Festpreisangebote. Einige Anbieter von Haus- und Wohnungstüren bieten Festpreise für die Tür samt Montage an.
Festpreisangebote erlauben dabei zwar eine einfache Kalkulation der Kosten, es sollte aber immer geprüft werden, welche Leistungen gegebenenfalls zusätzlich verrechnet werden und welcher Mehraufwand gegebenenfalls separat bezahlt werden muss.
Arbeitsaufwand
Zargeneinbau verursacht den größten Aufwand. Der größte Teil des Arbeitsaufwands liegt beim Einbau der Zarge, hier gibt es von Einzelfall zu Einzelfall auch die größten Kostenunterschiede.
Aufwendige Anpassungen der Türöffnung können die Arbeiten deutlich verteuern.
Üblicher zeitlicher Aufwand. Grundsätzlich ist von einem zeitlichen Aufwand zwischen grob 5 und 10 Stunden für den Einbau auszugehen. Damit können sich die Einbaukosten zwischen rund 300 und 750 EUR inkl. Kleinmaterial bewegen.
Übliche Stundensätze liegen zwischen 40 und 70 EUR pro Stunde. Welche Stundensätze verschiedene Handwerksbetriebe anwenden und wie Unternehmen ihre Stundensätze kalkulieren, können Sie ausführlich in unserem Sonderbeitrag Handwerker-Stundensätze nachlesen.
Höhere Kosten bei höherem Aufwand. In komplizierten Einbausituationen, bei umfangreichen notwendigen Anpassungsarbeiten (Türöffnungen außerhalb der üblichen Standardmaße) können die Kosten höher liegen.
Das gilt auch bei der zusätzlichen Montage von Zubehörteilen oder speziellen Sicherheitsausrüstungen
Höhere Kosten beim Einbau im Altbau. Der Einbau in einen Altbau ist grundsätzlich aufwendiger als der Einbau in einen Neubau.
Für den Einbau der gleichen Tür liegen die Kosten im Altbau gewöhnlich um 150 bis 300 EUR höher als beim Neubau.
RAL-Einbau
Für guten Wärmeschutz ist spezieller Einbau erforderlich. Für einen besonders hohen Wärmeschutz und die Vermeidung von Wärmebrücken muss der Einbau der Tür auf besondere Weise erfolgen: nach innen hin müssen Abdichtungen diffusionsdicht ausgeführt werden, nach außen hin müssen die Abdichtungen dagegen diffusionsoffen, dabei aber gegen Schlagregen dicht sein.
Ein absolut dichter Einbau muss außerdem sichergestellt werden.
RAL-Einbau stellt einen wärmeschutztechnisch optimalen Einbau dar. Alle oben genannten Voraussetzungen für einen wärmeschutztechnisch optimalen Einbau sind in einem Standard zusammengefasst, dem RAL-Standard. Die ÖNORM 5320 entspricht dem gleichen Standard.
RAL-Einbau mit oder ohne Zusatzkosten. Für den Einbau nach RAL-Standard können einzelne Unternehmen gegebenenfalls einen Zuschlag verlangen.
Viele Unternehmen bauen aber ohnehin grundsätzlich nach RAL-Standard ein, ohne dafür Aufpreise zu verlangen.
Zusätzliche Arbeiten
Gegebenenfalls müssen noch zusätzliche Arbeiten durchgeführt werden, die die Kosten weiter erhöhen können:
- Ausbau der alten Tür: ca. 50 – 150 EUR, bei hohem Aufwand auch mehr
- Anpassungsarbeiten an der Türöffnung: nach individuellem Aufwand
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Tür in Standardmaß
- Einbau im Altbau
- umfangreiche Anpassung der Türöffnung erforderlich
- problematische Einbausituation
- Einbau nach RAL-Standard
- Kleinmaterial bei Einbaukosten eingerechnet
Posten | Preis |
---|---|
Anfahrt | 65 EUR |
Einbaukosten | 850 EUR |
Gesamtkosten | 915 EUR |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- gegebenenfalls Türöffnung anpassen lassen: Türen in Sondermaßen sind meist deutlich teurer als die Anpassung der Türöffnung
- Pauschalangebote nutzen: Tür inkl. Montage zum Festpreis
- Förderungen / Steuererleichterungen
Förderungen oder Absetzen bei der Steuer sind möglich:
Die Handwerkerkosten sind steuerlich absetzbar, darüber informiert unser Beitrag Handwerkerkosten absetzen.
Handelt es sich beim Austausch einer alten Haustür gegen ein modernes Modell um eine Maßnahme zur energetischen Sanierung, können gegebenenfalls auch höhere Kosten steuerlich abgesetzt werden.
Mehr Informationen darüber finden Sie in unserem Beitrag Kosten bei der Renovierung absetzen.
Förderungen
Alternativ zur höheren Steuerabsetzung können bei einer energetischen Sanierung auch staatliche Förderungen in Anspruch genommen werden. In Frage kommen dafür:
- Einzelmaßnahmen-Förderung beim BAFA (BEG EM)
- Kreditfinanzierung mit Tilgungszuschuss über die KfW-Bank (Programm 262)
BAFA-Förderung. Bei der BAFA-Förderung muss das Investitionsvolumen mindestens 2.000 EUR betragen. Die Förderung beträgt 20 % der förderfähigen Kosten.
KfW-Förderung (Kreditfinanzierung). Auch der Tilgungszuschuss bei der Kreditfinanzierung der KfW liegt in der Höhe von 20 % der förderfähigen Kosten. Ist die Maßnahme Bestandteil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP), erhöht sich die Förderung auf 25 %.
Beiziehung eines zertifizierten Energie-Effizienz-Experten ist bei allen Förderungen Pflicht. In beiden Fällen muss für den Erhalt der Förderung eine Planung von einem zertifizierten Energie-Effizienz-Experten vorgelegt werden, dessen Kosten über Sonderprogramme ebenfalls mit bis zu 50 % gefördert werden.
Vor Genehmigung der Förderung darf mit den Arbeiten nicht begonnen werden.
Bei Förderungen ist ein besonders geringer U-Wert vorgeschrieben. Dringend zu beachten ist, dass für den Erhalt der Förderung der U-Wert zwingend unter 1,3 W/m²K unterschritten werden muss.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das Nachfolge-Gesetz der EnEV 2014, sieht ansonsten einen maximal zulässigen U-Wert von 1,8 W/m²K vor. Für den Erhalt der Förderung ist das aber nicht ausreichend.
FAQ
Was kostet das Einbauen einer Haustür?
In unserem Beispiel kostet der Einbau der Haustür 515 EUR (Kosten der Haustür nicht eingerechnet). Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind der individuelle Arbeitsaufwand beim Einbau, die Verrechnungsweise sowie die individuell gegebene Einbausituation. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man bei Sondermaßen gegebenenfalls die Türöffnung anpassen lässt (anstatt eine Tür auf Maß anfertigen zu lassen) und wenn möglich pauschale Festpreisangebote (Tür samt Einbau) nutzt. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.