Barrierefreie Haustüren: Was ist wichtig?
Eine barrierefreie Haustür sorgt für einen komfortablen und sicheren Zugang zu Ihrem Zuhause, besonders für Personen mit eingeschränkter Mobilität. Für die Barrierefreiheit ist es essenziell, bestimmte Aspekte zu berücksichtigen, die den Zugang ohne größere Anstrengungen ermöglichen.
Schwellenlose Übergänge
Ein wesentlicher Punkt bei der Planung einer barrierefreien Haustür ist ein ebener, schwellenloser Übergang. Solche Nullschwellen sind vollständig bodeneben und ermöglichen ein leichtes Durchqueren, ohne dass eine Kante überwunden werden muss. Diese Art von Türen ist nicht nur für Rollstuhlfahrer, sondern auch für Menschen mit Rollatoren oder Kinderwagen vorteilhaft. Damit diese Türen auch witterungsbeständig sind, sollten sie mit effizienten Dichtungssystemen wie Magnetdichtungen oder absenkbaren Dichtungen ausgestattet sein, um einen optimalen Schutz vor Zugluft und Feuchtigkeit zu gewährleisten.
Niedrige Bodenschwellen als Alternative
Falls eine komplett schwellenlose Installation nicht möglich ist, können niedrige Bodenschwellen eine gute Alternative sein. Diese dürfen nach DIN 18040-2 maximal 2 cm hoch sein, um als barrierefrei zu gelten. Diese Schwellen reduzieren das Risiko von Stolperfallen und erleichtern den Zugang erheblich. Auch hierbei ist eine hochwertige Abdichtung notwendig.
Automatisierte Zugangssysteme
Für zusätzlichen Komfort können automatisierte Zugangssysteme wie Motorschlösser oder elektronische Türöffner eingebaut werden. Systeme wie Fingerabdruckscanner, Codeschlösser oder Bluetooth-Öffnungssysteme erleichtern den Zugang, ohne dass man sich weit vorbeugen oder große Kraft aufwenden muss. Diese Systeme bieten sowohl Sicherheit als auch Bequemlichkeit im Alltag.
Witterungsschutz und Abdichtung
Der Schutz vor Witterungseinflüssen ist ein weiterer zentraler Aspekt. Auch bei schwellenlosen Türen muss die Dichtigkeit gegen Regen und Zugluft gewährleistet sein. Durchdachte Abdichtungssysteme mit absenkbaren Elementen oder Magnetleisten verhindern das Eindringen von Wasser und kalter Luft.
Regelkonforme Ausführung
Barrierefreie Haustüren müssen bestimmten Normen entsprechen, um ihre Funktionalität und Sicherheit zu gewährleisten. Die DIN-Norm 18040 legt fest, dass Bodenschwellen maximal 2 cm hoch sein dürfen, wenn sie technisch erforderlich sind. Diese Normen stellen sicher, dass Türen barrierefrei, praktisch und sicher für alle Nutzergruppen sind.
Mit der richtigen Planung und der Auswahl geeigneter Materialien und Systeme kann Ihre Haustür sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional barrierefrei gestaltet werden. Achten Sie darauf, dass alle Bestandteile, von der Schwelle bis zur Dichtung, sorgfältig gewählt und professionell installiert werden.
Türgriff und Türspion: Ergonomische Anpassungen
Um die Barrierefreiheit Ihrer Haustür zu optimieren, sollten Sie auf geeignete Türgriffe und Türspione achten.
- Höhe der Türgriffe: Montieren Sie Türdrücker auf einer Höhe von etwa 85 cm über der Bodenschwelle. Dadurch können auch Rollstuhlfahrer den Griff mühelos erreichen.
- Form der Türgriffe: Nutzen Sie ergonomisch geformte Griffe. U-förmige oder gebogene Stoßgriffe erfordern weniger Kraft, was gerade für Personen mit eingeschränkter Handkraft vorteilhaft ist. Bei Schiebetüren bieten sich senkrechte Griffe an, die auch für Rollstuhlfahrer leicht zu nutzen sind.
- Material und Farbe der Griffe: Wählen Sie Materialien, die leicht zu reinigen sind und Farben, die eine hohe Sichtbarkeit bieten. Helle Signalfarben wie Orange oder Apfelgrün erhöhen zusätzlich die Sicherheit.
- Türspione: Türspione sollten so angebracht werden, dass auch Rollstuhlfahrer problemlos hindurchsehen können. Eine Montagehöhe von 95 – 110 cm über dem Boden ist meist angemessen. Moderne Türspione integrieren sich diskret ins Türdesign und bieten oft zusätzliche Sicherheitsfunktionen wie Kameras.
Diese ergonomischen Anpassungen tragen zu einer erheblichen Verbesserung des Bedienkomforts und der Sicherheit bei, wodurch die Selbstständigkeit und Bewegungsfreiheit aller Nutzer gesteigert wird.
Ausreichende Maße und Bewegungsflächen: Freie Bewegung gewährleisten
Für eine barrierefreie Haustür spielen ausreichend bemessene Bewegungsflächen eine zentrale Rolle. Dies betrifft sowohl den unmittelbaren Bereich vor und hinter der Tür als auch die Seitflächen, um eine uneingeschränkte Nutzung sicherzustellen. Die Mindestbreite einer barrierefreien Haustür beträgt 90 cm, um auch Rollstuhlfahrern und Personen mit Gehhilfen einen bequemen Zugang zu ermöglichen. Die Türhöhe sollte mindestens 205 cm betragen.
Es ist wichtig, dass vor der Haustür ein freier Anfahrbereich von mindestens 50 cm vorhanden ist, um das Heranfahren mit einem Rollstuhl oder Rollator zu ermöglichen. Für Drehflügeltüren gelten besondere Anforderungen: Auf der Aufschlagseite ist eine Bewegungsfläche von 150 cm x 150 cm vorgeschrieben, um Nutzern das problemlose Öffnen und Passieren der Tür zu ermöglichen.
Auch hinter der Haustür sollten genügend Platzreserven eingeplant werden. Hier sind mindestens 120 cm Tiefe und 150 cm Breite erforderlich. Bei benachbarten Bauteilen wie Wänden oder Möbeln sollte der Abstand zur Tür mindestens 150 cm betragen, damit Rollstuhlfahrer einfache Richtungswechsel vornehmen können.
Diese sorgfältig bemessenen Bewegungsflächen gewährleisten eine freie und ungehinderte Bewegung, wodurch die Barrierefreiheit und der Komfort in Ihrem Eingangsbereich deutlich erhöht werden.
Zugangskontrolle: Komfort und Sicherheit
Eine zuverlässige und komfortable Zugangskontrolle kann den Alltag für alle Hausbewohner erheblich erleichtern. Systeme wie Fingerabdruckscanner, Codeschlösser oder Öffnungsmechanismen via Smartphone reduzieren die Notwendigkeit, sich weit nach vorn zum Türschloss zu beugen. Dies ist besonders vorteilhaft für Rollstuhlfahrer.
Ein Motorschloss öffnet die Tür nach Authentifizierung automatisch und bietet so einen hohen Komfort. E-Öffner stellen eine preiswertere Alternative dar, da sie lediglich die Tür entriegeln, die dann manuell geöffnet werden muss.
Zusätzlich tragen diese Zugangssysteme zur allgemeinen Sicherheit bei, indem sie einen unbefugten Zutritt erschweren. Sie sind intuitiv bedienbar und passen sich nahtlos in moderne Smart-Home-Konzepte ein. Intelligente Systeme sind dabei nicht nur für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen von Vorteil, sondern bieten allen Nutzern ein Plus an Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit. Stellen Sie sicher, dass die Tür weiterhin ohne großen Kraftaufwand geöffnet werden kann, insbesondere wenn zusätzliche Sicherheitsfunktionen integriert sind.
Dichtungen: Wichtiger Bestandteil für schwellenlose Türen
Eine effiziente Abdichtung ist bei schwellenlosen Haustüren unerlässlich, um Zugluft, Feuchtigkeit und Lärm abzuhalten. Hierbei spielen spezielle Dichtungssysteme eine zentrale Rolle. Bodenschleifdichtungen und absenkbare Dichtungen zeichnen sich durch ihre Flexibilität aus, da sie sich beim Schließen der Tür automatisch absenken und somit eine durchgehende Dichtebene schaffen. Diese Systeme eignen sich besonders für Türen, die häufig genutzt werden, da sie eine konstante Abdichtung sicherstellen, ohne die Bewegungsfreiheit zu beeinträchtigen.
Ein weiteres wirkungsvolles Dichtungssystem sind Magnetdichtungen. Diese bieten durch den Einsatz von Magnetprofilen im Boden und passenden Gegenstücken in der Tür eine hohe Dichtigkeit. Trotz ihres höheren Preises gegenüber herkömmlichen Systemen bieten sie einen hervorragenden Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und Kälte.
Bürstendichtungen stellen eine weitere Option dar. Sie bestehen aus feinen Borsten oder Fasern und sind besonders für Schiebe- oder Schwingtüren geeignet. Diese Dichtungen bieten Bewegungsfreiheit und schützen gleichzeitig effektiv vor Zugluft.
Bei der Auswahl und Installation von Dichtungen sollten Sie auf eine sorgfältige Verarbeitung und hochwertige Materialien achten, um die Langlebigkeit und Effektivität der Abdichtung zu gewährleisten. So stellen Sie sicher, dass Ihre schwellenlose Haustür nicht nur barrierefrei, sondern auch optimal gegen äußere Einflüsse geschützt ist.