Die rechtliche Unterscheidung zwischen Trink- und Brauchwasser
Es gibt unterschiedliche Beweggründe, die für ein Hauswasserwerk sprechen. Zunächst muss dabei unterschieden werden, ob das Hauswasserwerk Brauch- oder Trinkwasser fördern soll. Für ein Hauswasserwerk, das lediglich Brauchwasser fördern soll, sind bestimmte Mindestanforderungen zu erfüllen. Bei der Nutzung als Trinkwasseranschluss ist die Trinkwasserverordnung zwingend zu befolgen.
Rechtliche Mindestvoraussetzungen (Brauchwasser)
Schon bevor Sie das Hauswasserwerk erwerben, sollten Sie diese Anforderungen berücksichtigen. Beim Einsatz als Förderstation für Brauchwasser sind die nachfolgenden Vorschriften und Voraussetzungen zu erfüllen:
- der Druckbehälter des Hauswasserwerks muss baumustergeprüft sein
- der Luftbehälter oder Luftsack darf nicht an eine entsprechende Gasflasche angeschlossen sein
- das Fördervolumen als auch der Druck in der Anlage müssen so gering sein, dass das Produkt aus dieser Multiplikation 6.000 l*bar nicht überschreitet
Sie müssen also darauf achten, dass das Hauswasserwerk diese Mindestauflagen erfüllt. Gegebenenfalls muss das Hauswasserwerk dann noch durch eine entsprechend zertifizierte Institution abgenommen werden.
Vor dem Anschließen des Hauswasserwerks: physikalische Voraussetzungen
Pumpen arbeiten mit Druck. Dazu steht vereinfacht erklärt die Druckdifferenz zwischen unserem atmosphärischen Druck und Null zur Verfügung. Darunter beginnt das Vakuum, was spezielle Vakuumpumpen voraussetzen würde.
Gesamte Förderhöhe und Förderhöhe aus der Tiefe
Die Förderhöhe von der Pumpe insgesamt und nach oben kann bis zu 40 bis 50 m betragen, je nach Wirkungsgrad der Pumpe. Allerdings ist die Förderhöhe aus der Tiefe zur Pumpe hin begrenzt und an die physikalischen Eigenschaften vom Druck gebunden. Der atmosphärische Druck kann auch mit einer Wassersäule dargestellt werden (jeder kennt sicherlich den Druck beim Tauchen).
Beim Fördern ist der Atmosphärendruck eine wichtige Größe
Bei einer Wassersäule von ungefähr 10 m ist dieser Atmosphärendruck erreicht. Nun hat eine Pumpe aber auch einen Wirkungsgrad, der durch die Pumpenleistung, aber auch die Eigenschaften des Leitungssystems begrenzt wird. Der Wirkungsgrad muss also immer kleiner 100 sein.
Darauf folgert, dass selbst die besten Pumpen eine maximale Förderhöhe von 8 m Wassersäule erreichen (von unten zur Pumpe hin). Soll eine höhere Förderhöhe erreicht werden, muss die Förderleitung entsprechend mit Rückschlagventilen oder/und einer mehrstufigen Wasserpumpe ausgestattet werden.
Das Hauswasserwerk vor dem Anschließen auslegen
Bei der Förderhöhe ist aber auch zu berücksichtigen, dass der Einlass der Förderleitung tief genug im Wasser des Brunnenschachts oder des Wasserbehälters liegt. Beim Brunnen muss die Pumpenförderleitung zudem auf die Höffigkeit des Brunnens abgestimmt werden, also der Eigenschaft, wie viel Wasser in den Brunnen einsickern kann.
Sicherheitsvoraussetzungen des Hauswasserwerks
Sollten hier Minimalwerte vorliegen, empfehlen wir dringend, ein Hauswasserwerk mit einer Wasserpumpe mit Trockenlaufschutz zu bevorzugen. Nachdem nun sämtliche Voraussetzungen so weit geklärt sind, geht es an das Installieren und den daraus resultierenden Materialbedarfs für das Hauswasserwerk:
- Förderleitung zur Pumpe bzw. zum Hauswasserwerk mit Fußventil
- Filter vor dem Hauswasserwerk (empfehlenswert ist ein Sandfilter)
- Hauswasserwerk
- Verteilerleitung zu dem oder den Zapfpunkten
Anschließen der Leitungen zwischen Filter, Hauswasserwerk und Zapfstellen
Die Größe der Leitungen betragen zwischen 1 und 1,5 Zoll. Muss verjüngt werden, sollte dies so nah wie möglich an den Zapfstellen durchgeführt werden. Beim Anschließen der Leitungen an den Filter, das Hauswasserwerk und von dort abgehend zu den Zapfstellen muss die Dichtheit sämtlicher Anschlussstellen gewährleistet werden. Entsprechende Gewinde und Anschlüsse sollten daher unbedingt mit Dichthanf oder Teflonband umwickelt werden. Nach dem Anschließend müssen Sie dann noch das Hauswasserwerk entlüften.