Die Wasserpreise in vielen Regionen steigen oder werden steigen
Wasser aus dem öffentlichen Leitungsnetz des regionalen Wasserversorgers ist kostspielig. Denn anhand der Menge, die Sie benötigen, berechnen sich auch die immens hohen Kanalkosten (Abwasser). Dabei ist gerade bei diesen Abwasserkosten in vielen Regionen mit steigenden Preisen zu rechnen. Grund sind die EU-Regelungen, die das Wassersparen vorschreiben. Dadurch werden Kanäle im öffentlichen Netz nicht mehr immer ausreichend gespült.
Die typische Verwendung von Leitungswasser
Das führt dann dazu, dass in immer mehr Regionen durch das Wassersparen zusätzliche Kosten zur Kanalreinigung entstehen. Diese Kosten werden dann natürlich auf die Konsumenten abgewälzt. Zunächst mag das unsinnig erscheinen, denn immerhin geht es ja um das Wassersparen. Doch der tatsächliche Nutzen erschließt sich aus dem Wasserverbrauch, wie er in den meisten Haushalten anfällt:
- als Trinkwasser (zum Trinken, zum Kochen, Kaffee kochen usw.)
- zum Baden und Duschen
- für die Toilettenspülung
- zur Garten- und Pflanzenbewässerung
- für Aquarien
- für Swimmingpools
Weshalb das Sparen des Leitungswassers dennoch sinnvoll ist
Das sind ziemlich die häufigsten Verwendungen von Trinkwasser, das aus der Leitung kommt. Genau – so wie gerade geschrieben „von Trinkwasser“. Denn die deutschen Gesetze schreiben vor, dass das Leitungswasser des öffentlichen Versorgungsnetzes höchste Trinkwasserqualität haben muss. Längst hat sich heute die Ansicht durchgesetzt, dass sauberes Trinkwasser das höchste und wertvollste Gut auf unserer Erde ist.
Man muss nicht Trinkwasser für alle Nutzmöglichkeiten nehmen
Daher ist Trinkwasser für die Benutzung als Pflanzenwasser, die WC-Spülung oder zum Duschen einfach viel zu wertvoll und deutet die maßlose Verschwendung schon an. Wer würde schließlich teures Trinkwasser im Supermarkt kaufen, um es zur Toilettenspülung zu verwenden? Dazu kommt das Problem, dass durch die stetig steigende Bevölkerungsdichte in manchen Regionen (insbesondere im urbanen Umfeld) die Grundwasserstände dramatisch absinken.
Die Regenwasserzisterne, um Regenwasser als Brauchwasser zu sammeln
Abhilfe schaffen hier Zisternen, sogenannte Regenwasserzisternen. Daneben gibt es auch noch Brunnenzisternen (dazu mehr unter „Tipps“). Sämtliches Regenwasser, das bisher über das Hausdach entwässert und dem Abwasser oder Grundwasser zugeführt wird, kann so in unterirdischen Zisternen gesammelt und zum Verbrauch bereitgestellt werden. Zwar ist dieses Regenwasser nicht als Trinkwasser, aber dafür hervorragend als Brauchwasser geeignet. Es bietet sogar einige Vorteile:
- Regenwasser enthält keinen Kalk
- es entstehen keine Abwasserkosten
- chlorfrei
- kostenlos
- keine Überwässerung des Grundwasserpegels
Kein Kalk erhöht die Lebensdauer zahlreicher Maschinen
Regenwasser enthält keinen Kalk. Dieser lagert sich insbesondere dort ab, wo Wasser erhitzt wird. Aber selbst in Pumpen und Rohrleitungen kommt es zu entsprechenden Ablagerungen, die so verhindert werden. Sie verlängern insbesondere in Gegenden mit hartem Wasser die Lebensdauer Ihrer Haushaltsgeräte, die Wasser benötigen. Außerdem auch der Pumpe und des Druckkessels des Hauswasserwerks.
Weniger Abwasserkosten
Da das Abwasser abhängig vom gezapften Trinkwasser berechnet wird, fallen dafür entsprechend weniger Kosten an. Die gesamte Wasserrechnung wird damit deutlich günstiger. Außerdem ist Regenwasser chlorfrei, weshalb es bedenkenlos für Aquarien und Teiche verwendet werden kann. Sie können Sie somit die auswendige Aufbereitung über beispielsweise Ionentauscher sparen.
Zisternen entlasten die Umwelt
In vielen Regionen kommen aber noch andere Vorteile hinzu. Wird das Regenwasser über das Kanalsystem entwässert, kann es bei heftigen Regenfällen zu Überschwemmungen kommen. Zisternen wirken hier wie ein Puffer. Daher dürfen in vielen Neubaugebieten die Regenwasserfallrohre gar nicht mehr in den Kanal eingeleitet werden. Aber auch in Regionen mit drückendem oder sehr langsam sinkendem Grundwasser können so Überschwemmungen vermieden werden.
Zisternen und Fördertechniken
Um nun das Wasser aus der Regenwasserzisterne nutzen zu können, werden Sie im Baumarkt oder Fachhandel vier verschiedene Optionen bekommen:
- Saugpumpe
- Tauchpumpe
- Hauswasserwerk
- Hauswasserautomat
Saugpumpe und Hauswasserwerk
Die Saugpumpe ist nur bedingt geeignet. Denn sie muss zur Wasserentnahme immer angeschaltet werden. Hier liegt auch der Vorteil des Hauswasserwerks. Zum Hauswasserwerk gehört ein Druckkessel, in dem Wasser gespeichert wird. Somit haben Sie immer Wasser bis zu einem Mindestdruck zum Verbrauch zur Verfügung stehend. Fällt der Druck im Kessel darunter, schaltet die Pumpe ein.
Hauswasserautomat an der Zisterne
Aus dieser Eigenschaft ergibt sich auch der Unterschied zwischen Hauswasserautomat oder Hauswasserwerk. Der Hauswasserautomat schaltet ebenfalls erst dann ein, wenn Sie Wasser benötigen.
Dafür ist der Hauswasserautomat leistungsstark. So wird immer ein gleich hoher Wasserdruck gewährleistet. Benötigen Sie also viel Wasser bei einem gleichbleibenden Druck, ist er gegenüber dem Hauswasserwerk die bessere Wahl. Es muss dann aber sichergestellt sein, dass die Zisterne auch entsprechend groß ausgelegt ist. Andernfalls wäre sie vielleicht zu schnell entleert.
Die Tauchpumpe für Regenwasserzisternen eher ungeeignet
Die Tauchpumpe arbeitet wie die Saugpumpe ebenfalls nur dann, wenn Sie Wasser zapfen. Die Tauchpumpe ist, wie es der Name schon andeutet, in der Zisterne im Wasser. Das kann bei einer Regenwasserzisterne unter Umständen zu einem Problem führen. Denn viele Regenwasserzisternen sind für die schwimmende Wasserentnahme vorgesehen.
Funktionsprinzip des Wassersammelns
Dazu muss man das Zusammenspiel beim Wassersammeln und Verbrauchen kennen. Das Wasser wird über einen mechanischen Filter grob vorgereinigt. Dennoch sammeln sich Partikel, die zum Teil auf der Wasseroberfläche aufschwimmen, während sich andere Stoffe am Grund ablagern. Tauchpumpen würden nun am Grund Wasser fördern.
Für Wasserpumpen ist das kein Problem. Unter „Funktion der Tauchpumpe“ können Sie nachlesen, dass die Pumpen genau darauf ausgelegt werden können. Allerdings können Schmutzpartikel das Rohrsystem oder anderes Systeme verstopfen oder beschädigen (Toilettenspülungen, Elektrogeräte wie Waschmaschine oder Geschirrspüler).
Die Schwimmerkugel in der Zisterne
Das gilt aber auch für die schwimmenden Schmutzpartikel. Daher wird eine Schwimmerkugel installiert. An der Schwimmerkugel, die auf der Oberfläche in der Zisterne aufschwimmt. Ist an der Unterseite ein Saugrohr oder Stutzen befestigt. So wird sichergestellt, dass das Wasser immer knapp unter der Wasseroberfläche gesaugt wird. Außerdem sinkt der Schwimmer nicht vollständig ab dank eines Sicherungsmechanismus.