Wie funktioniert eine Heißklebepistole
Das Prinzip der Heißklebepistole ist denkbar einfach. Ein sieben oder elf Millimeter dicker runder Kleberstab, auch Klebekerze oder Patrone genannt, wird von hinten in das Gerät eingeführt. Der „Abzug“ transportiert die Stange Stück für Stück in den Schaft. Dort erwärmt eine Heizeinheit den Klebstoff auf 120 oder 190 Grad und verflüssigt ihn so.
Der Kleber tritt flüssig aus der Mündung aus und kann in Streifen- oder Tropfenform aufgetragen werden. Wichtig ist ein zügiges Vorgehen, da der Klebstoff in wenigen Minuten aushärtet. Je wärmeleitfähiger das Material beziehungsweise der Werkstoff ist, desto schneller härtet die Klebestelle aus.
Bei der Frage, was man alles mit einer Heißklebepistole kleben kann lautet die Antwort: sie lässt sich für fast alles benutzen. Für Bastelarbeiten, Papier, Pappe und Textilien sollte eine Niedrigtemperaturheißklebepistole (120 Grad) verwendet werden, für harte Werkstoffe und belastete Verbindungen sind Hochtemperaturmodelle (190 Grad) empfehlenswert. An Geräten aus dem höherpreisigen Segment lässt sich die Temperatur einstellen und regulieren.
Reparaturen und Verbindungen an starren Werkstoffen
- Geräuschdämmung (Sperrende Flächen und Unebenheiten knarren und quietschen)
- Fixierungen aller Art
- Glas
- Holz
- Keramik
- Kunststoff
- Metall
- Modellbau
- Stein
- Steingut
- Verpackungen
Gängige Anwendungen sind die Reparaturen von abgebrochenen Griffen und Henkeln und anderen Brüchen und Defekten. Auch das Zusammenfügen von Werkstücken, insbesondere im kleinteiligen Bereich ist eine häufige Anwendungsmöglichkeit. Bei moderater Belastung der Klebestelle kann die Klebung nageln oder schrauben ersetzen. Auf einem starren Gegenstand oder Untergrund aufgebracht, erfüllt der abgekühlte und gehärtete Klebstoff die Funktion eines Radiergummis.
Reparaturen an flexiblen und weichen Materialien
- Applikationen auf Textilien befestigen (Bordüren, Knöpfe, Pailetten, Schmuckbänder)
- Gebrochene oder beschädigte Kabel ummanteln
- Puffer gegen Anschlagen und Schall (Möbeltüren und Schubladen, Wände)
- Rutschschutz (auf Kleiderbügeln, unter Fußmatten, Lampenfüßen und Schuhsohlen)
- Schaumstoff (Polsterungen)