Prinzip der Holzvergasung
Von außen her gesehen ähneln Holzvergaser einem gewöhnlichen Stückholzofen. Sie werden auch auf die gleiche Weise betrieben wie gewöhnliche Scheitholzheizungen. Das Prinzip von Holzvergasern wird erst sichtbar, wenn man sich die Technologie im Detail ansieht. Daraus erschließt sich auch der Grund für den meist deutlich höheren Preis.
Beim Holzvergaser wird ebenso wie beim gewöhnlichen Naturzugkessel Scheitholz verbrannt. Bei der Verbrennung – oder vielmehr beim Verschwelen – entsteht auch Holzgas, dass bei einem Holzvergaser noch einmal separat verbrannt wird – oder extern genutzt werden kann.
Wirkungsgrad der Anlage
Während man beim Verbrennen von Holz im herkömmlichen Kessel lediglich ein Fünftel der im Holz gespeicherten Energie nutzt, steigt dieser Wirkungsgrad beim Holzvergaserkessel auf gut ein Drittel. Holzvergaserkessel sind also deutlich effizienter als jede andere Art der Holzheizung, die Holz lediglich verbrennt.
Emissionswerte
Durch die Technologie der Holzvergasung entstehen deutlich geringere Emissionen als bei anderen Holzheizungen. In Verbindung mit der höheren Effizienz der Holzvergaserheizung entsteht also hier ein deutlicher ökologischer Vorteil.
Förderung für Holzvergaseranlagen
Holzvergaser werden – wie alle anderen Biomasseheizungen auch – vom BAFA beträchtlich gefördert. Für Holzvergaserkessel gibt es allerdings nur eine Förderpauschale von 1.400 EUR pro Kessel, unabhängig von der Leistung des Holzvergasers.
Dazu kommen bei besonders wämegedämmten Gebäuden allerdings noch 700 EUR als Sonderbonus, dafür muss aber ein dem KfW-Effizienzhaus 55 entsprechender Standard nachgewiesen werden.
Die Förderung von Holzvergaserheizungen kann nur für Gebäude im Bestand in Anspruch genommen werden, die entweder zum 1.1.2009 schon in Betrieb waren, oder für die zumindest zu diesem Datum schon ein Bauantrag gestellt war.
Trotz des teilweise niedrigeren Anschaffungspreises für Stückholz- und Pelletskessel sind dort teilweise höhere Förderungen möglich – für dieses Mißverhältnis gibt es aber keine offizielle Erklärung.
Pufferspeichervorschrift
Gesetzlich vorgeschrieben ist bei allen Holzvergasern, die mehr als 15 kW Leistung erbringen, auch ein Pufferspeicher. Dieser Pufferspeicher muss fest in den Heizkreislauf mit eingebunden sein. Die geforderten 25 Liter Speicherinhalt werden in der Praxis aber meist mindestens verdoppelt.
Holzvergaserheizungen versus Öl und Gas
Ein Umstieg auf eine Holzvergaserheizung kann sich durchaus lohnen. Schon allein die Betriebskosten und die Heizmittelkosten liegen bei Holzvergaserheizungen deutlich günstiger als bei Öl oder Gas, da Biomasse grundsätzlich als Heizmittel einen deutlichen Kostenvorteil bringt.
Preissteigerungen sind bei Holz langfristig eher nicht zu erwarten, da Holz ein fast überall verfügbarer Rohstoff ist, der nicht an bestimmte Industrien gebunden ist (bei Holzpellets ist das dagegen der Fall).
Ökologischer sind Holzvergaser in jedem Fall, auch was die Klimaschäden und den Ausstoß von Schwefeldioxid (saurer Regen) betrifft, hat Holz gegenüber fossilen Brennstoffen eindeutige Vorteile.
Eine interessante Möglichkeit auch für den Haushalt kann ein Blockheizkraftwerk auf Basis eines Holzvergasers sein.