Das Problem mit der konstanten Ausbeute
Photovoltaikanlagen können – den optimalen Standort und eine optimale Dachneigung vorausgesetzt – sehr leistungsfähig sein. Allerdings – und darin liegt das Problem bei der Unabhängigkeit vom Stromnetz – produzieren Photovoltaik-Anlagen immer nur dann Strom, wenn die Sonne scheint, und nicht dann, wenn Sie ihn benötigen.
Gerade in den Wintermonaten ist die Stromausbeute, durch die größere Entfernung zwischen Sonne und Erde im Winter, oft deutlich geringer. Umgekehrt sind das aber genau die Zeiten, in denen Sie den meisten Strom benötigen, weil dort auch noch die Heizung durchgehend läuft.
Heizungen mit niedrigem Stromverbrauch sind nötig
Einfach klassische Elektroheizkörper aufzustellen, weil der selbst erzeugte Strom ohnehin kostenlos ist, ist keine sehr gute Alternative. Sie müssen immer damit rechnen, dass Sie bei schlechter Wetterlage im Winter möglicherweise für Tage kaum Strom mit Ihrer Photovoltaik-Anlage erzeugen können.
Wenn die Heizung dann einen hohen Stromverbrauch hat, müssten Sie diese gesamte, für mehrere Tage benötigte Strommenge zum Betrieb der Heizung noch zusätzlich speichern – und so groß dimensionierte Speicheranlagen sind nicht nur teuer, sondern auch technisch aufwändig. Das verringert insgesamt die Wirtschaftlichkeit des Projekts, weil Sie dann unter Umständen sehr lange brauchen, bis sich die damit sehr viel höheren Anfangskosten amortisiert haben.
Heizungen mit sehr geringem Stromverbrauch, wie etwa Wärmepumpen mit hoher Jahresarbeitszahl oder eine Infrarotheizung, die immer nur in den Räumen läuft, in denen Sie sich gerade aufhalten, kommen dem Heizen mit Solarstrom sehr entgegen.
Damit sinkt die sogenannte Grundlast – also jene Strommenge, die Sie im Sommer oder Winter ständig benötigten, sehr deutlich, was wiederum sehr viel kleiner dimensionierte Speicher ermöglicht und die Gesamtkosten der Anlage damit sehr deutlich senkt.
Gerade die Speichertechnologie ist immer noch die Achillesferse beim Heizen mit Strom. Hier ist erst noch einiges an technischer Weiterentwicklung nötig, bis auch hier die Investitionskosten deutlich sinken.