Ohne die richtige Vorbereitung geht gar nichts
Während moderne Heizkörper an den Oberflächen in der Regel pulverbeschichtet sind, kann sich der Lack älterer Heizkörper mit den Jahren unansehnlich aufblähen oder abblättern. In einem solchen Fall sollte ein geschultes Auge zunächst einmal einschätzen, ob es sich um eine stärkere Durchrostung handelt. Sollten manche Stellen nämlich tatsächlich schon stark durchgerostet sein, würde eine neue Lackierung dieses Problem gewissermaßen nur übertünchen. Die Folge kann dann irgendwann ein Wasserschaden durch einen undichten Heizkörper sein.
Sofern mit der Grundsubstanz des Heizkörpers soweit noch alles in Ordnung ist, muss die alte Lackschicht erst einmal abgetragen werden. Dazu kann eine Bohrmaschine mit speziellem Schleifaufsatz verwendet werden. Sie können den Heizkörper aber auch von Hand abschleifen. Dafür empfiehlt sich die Verwendung von Schleifpapier mit einer 200er Körnung.
Beachten Sie, dass vor dem Auftragen des Lacks Ventile, Verschraubungen und ähnliche Teile mit Malerkrepp abgeklebt werden sollten. Das Thermostat kann in vielen Fällen abgeschraubt werden. Allerdings führt dies dann auch zur Erwärmung des Heizkörpers. Daher sollten Sie den Heizkörper im Optimalfall außerhalb der Heizperiode lackieren. Sie können aber auch über Kreuz geklebtes Klebeband als Blindverschluss nutzen, um den Stift der Stopfbuchse hineinzudrücken. So bleibt der Wasserdurchfluss gestoppt und der Heizkörper kalt.
Die Auswahl geeigneter Geräte und Lacke
Gegenüber dem Farbauftrag mit einem Pinsel oder einer Rolle bietet der Spritzauftrag diverse Vorteile:
- absolut gleichmäßige Farbverteilung
- keine Spuren durch Pinselhaare
- der Lack kann dünner aufgetragen werden
- die Arbeit lässt sich sehr viel schneller erledigen
- schwer zu erreichende Stellen können einfacher lackiert werden
Der dünnere Farbauftrag ist ein durchaus gewichtiges Argument, da eine zu dicke Lackschicht den Wirkungsgrad der Zentralheizung verschlechtern kann. Für die neue Lackierung Ihrer Heizkörper müssen Sie sich aber nicht unbedingt ein teures Airbrushsystem mit Kompressor und Airbrush-Pistole zulegen. Speziell für Heimwerker gibt es mittlerweile Spritzpistolen, die ohne externen Kompressor auskommen. Bei solchen Feinsprühsystemen wird die Farbe entweder mittels Schwingankermotor oder durch den Luftausstoß einer Turbine (wie in einem Staubsauger) versprüht.
Es kann sein, dass sie die speziell für diesen Zweck hergestellten Heizkörperlacke für die Verwendung mit der Spritzpistole erst noch verdünnen müssen. Sie können aber auch hitzebeständige Acryllacke auf Wasserbasis verwenden, die sich sehr einfach mit Wasser verdünnen lassen. Diese vergilben bei höheren Temperaturen auch nicht so stark wie Kunstharzlacke.
Wichtige Grundlagen für den Umgang mit der Spritzpistole
Vor dem Lackieren Ihres Heizkörpers sollten Sie erst auf einem Stück Papier, Pappe oder Holz probespritzen, um die ordnungsgemäße Funktion und Lackkonsistenz zu prüfen. Bewegen Sie die Spritzpistole in gleichmäßigen Bahnen mit etwa 20 bis 30 cm Abstand zur bearbeiteten Fläche. Bleiben Sie dabei nicht zu lange an einer Stelle stehen, da sonst die Farbschicht an diesem Punkt zu dick wird.
Nach der Arbeit sollten Sie die Spritzpistole mit Wasser oder einem geeigneten Lösungsmittel durchsprühen. So können Sie deren Funktionsfähigkeit erhalten, indem Lackreste aus den feinen Bauteilen entfernt werden. Außerdem können Sie das Gerät natürlich auch für das Lackieren anderer Oberflächen wie zum Beispiel von Türen nutzen.
Bei der Arbeit mit einer Spritzpistole sollten Sie unabhängig von der Art der verwendeten Farben und Lacke stets auf den Schutz Ihrer Gesundheit mit einer Atemschutzmaske und geeigneter Schutzkleidung achten.