Effizienz von Heizungen versus Kosten
Ein einfaches Rechenbeispiel: Infrarotheizungen sind um etwa das 2,5fache effizienter als moderne Gasheizungen. Das lässt sich in der Praxis jederzeit ermitteln. Die Kosten liegen am Ende aber bei Infrarotheizungen sogar höher als bei der Gasheizung. Strom ist ein sehr teurer Energieträger, sogar im Vergleich zu fossilen Brennstoffen.
Die Effizienz der Heizungsanlage ist also nicht immer das alleinig ausschlaggebende Kriterium für die Heizkosten. Es kommt auch auf die Art der Heizung an.
Schwierig ist dabei, die zukünftigen Preise für bestimmte Energieträger möglichst zuverlässig abzuschätzen. Hier sind sich selbst die Experten oft uneinig. Der Ölpreis ist gegen allen Erwartungen im letzten Jahr deutlich gesunken, und ob Strom tatsächlich bald dreimal so viel kosten wird, ist höchst ungewiss. Dagegen weisen die Preise für Holzpellets einen Preisanstieg auf, mit dem niemand gerechnet hätte.
Gerade bei Systemumstellungen im Bereich der Heizung sind möglichst zutreffende Prognosen aber ein wichtiges Kalkulationskriterium – immerhin werden Heizanlagen im Betrieb nicht für Jahre, sondern für Jahrzehnte ausgelegt.
Dämmung
Dämmen nützt – allerdings nicht in allen Fällen und nicht nach der Philosophie „viel hilft viel“. Heizung und Dämmung müssen möglichst optimal aufeinander abgestimmt werden, da sonst keine Heizkostenersparnis, sondern ein langfristiger Verlust droht.
Ab einer gewissen Dämmstärke verringert sich der Wärmebedarf eines Einfamilienhauses nur noch marginal. Mehr Dämmung macht dann keinen Sinn mehr, sondern sorgt nur noch für Kosten, die sich nie wieder amortisieren.
Effizientere Regelsysteme
Neben der Anschaffung einer neuen Heizung kann man auch untersuchen, ob nicht ein verbessertes Regelsystem helfen kann, den Heizwärmebedarf und damit die Heizkosten zu senken. Die zentralen Fragen sind dabei:
- wo wird wie viel Wärme benötigt?
- wann wird die Wärme benötigt?
- was kann durch Abschalten der Heizung zu einzelnen Zeiten und in einzelnen Bereichen gespart werden?
Achten sollte man hier aber darauf, dass das Aufheizen eines ausgekühlten Raumes oft mehr Energie kosten kann, als das Warmhalten. Auch die Steilheit der Heizkurve (also die schnelle oder langsame Zunahme der Wärme im Raum) ist ein nicht zu unterschätzendes Kriterium für den Heizenergieverbrauch, wenn aufgeheizt wird.
Moderne Haustechniksysteme erlauben eine einfache Einstellung dieser Parameter, zudem kann die Heizung auch von unterwegs aus je nach Bedarf geregelt werden. Wie viel Energie gespart werden kann, hängt allerdings von der Art der Heizung und von der Bauweise des Gebäudes ab.
Neue Heizung
Bei der Anschaffung einer neuen Heizung oder bei der Umstellung auf ein Mini-Blockheizkraftwerk, eine Solarthermie- oder Photovoltaik-Anlage oder eine Wärmepumpenheizung ist im Vorfeld eine Kalkulation sinnvoll – die zukünftigen Energiekosten kann man dann – wegen der Unsicherheit der Prognosen – aber ohnehin nur schätzen.