Heizleistung richtig berechnen
Das Ermitteln der Heizleistung ist entscheidend für eine gleichmäßige und effiziente Beheizung. Mehrere Faktoren beeinflussen den benötigten Wert, die alle wesentlichen Heizlastkomponenten Ihres Gebäudes umfassen. Wichtige Faktoren sind:
- Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert): Dieser misst, wie gut Bauteile wie Wände, Fenster und Dächer isoliert sind. Ein niedriger U-Wert bedeutet eine bessere Isolierung und damit weniger Wärmeverlust.
- Fläche und Volumen der zu beheizenden Räume: Größere Wohnungen oder Häuser benötigen mehr Heizleistung.
- Norm-Außentemperatur Ihres Standorts: Diese beeinflusst den Wärmeverlust, denn ein größerer Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen erhöht den Heizbedarf.
- Transmissions- und Lüftungswärmeverluste: Diese entstehen durch Wärme, die über die Gebäudehülle und durch Lüftung verloren geht. Transmissionswärmeverluste betreffen Wände, Fenster, Türen und Dächer, während Lüftungswärmeverluste durch undichte Stellen und kontrollierte Belüftungssysteme entstehen.
Zur Berechnung der Heizleistung stehen verschiedene Methoden zur Verfügung:
- Vereinfachte Verfahren: Für eine grobe Schätzung, besonders bei bestehenden Gebäuden ohne umfassende Erneuerungspläne. Hierbei multiplizieren Sie den spezifischen Heizleistungsbedarf mit der Wohnfläche. Diese Methode liefert nur ungefähre Ergebnisse.
- Normbasierte Berechnungsverfahren nach DIN EN 12831: Dieses Verfahren bietet detaillierte und exakt auf das Gebäude abgestimmte Ergebnisse und umfasst sowohl die Transmissionswärmeverluste (ΦT) als auch die Lüftungswärmeverluste (ΦV), deren Summe die Netto-Heizlast bestimmt.
- Schweizer Formel: Eine Methode für kleinere, weniger gut gedämmte Gebäude ohne Südhanglage und hohem Glasanteil. Sie ist besonders für Gebäude mit einem Leistungsbedarf unter 100 kW geeignet.
- Energieverbrauchsanalyse: Hier wird der durchschnittliche Energieverbrauch über mehrere Jahre ausgewertet. Diese Methode berücksichtigt Witterungsschwankungen und bietet eine praxisnahe Schätzung der benötigten Heizleistung.
Um eine exakte und wirtschaftliche Heizleistung zu gewährleisten, sollten individuelle Faktoren Ihres Gebäudes in die Berechnung einfließen. Für Neubauten und komplexere Systeme empfiehlt sich die Norm DIN EN 12831.
Berechnungswerkzeuge und Fachliteratur bieten nützliche Unterstützung, doch ist es wichtig, die Ergebnisse mit den bau- und wohnspezifischen Gegebenheiten abzugleichen. Behalten Sie stets im Auge, dass eine zu klein dimensionierte Heizung an kalten Tagen nicht ausreicht, während eine überdimensionierte Anlage ineffizient arbeitet und unnötige Kosten verursacht.
Methoden zur Berechnung der Heizleistung
Das Berechnen der Heizleistung eines Gebäudes ist komplex und sollte idealerweise von einer Fachkraft durchgeführt werden. Unterschiedliche Methoden berücksichtigen den energetischen Zustand der Gebäudehülle, die Lage des Gebäudes und weitere Faktoren:
Berechnung nach DIN EN 12831
Diese Norm bietet eine detaillierte Vorgehensweise zur Berechnung der Norm-Heizlast. Dabei fließen sowohl Transmissionswärmeverluste (ΦT) über Bauteile als auch Lüftungswärmeverluste (ΦV) in die Berechnung ein. Regionale Temperaturschwankungen werden ebenfalls berücksichtigt. Die Heizleistung ergibt sich aus der Summe dieser Verlustarten.
Vereinfachte Verfahren nach DIN EN 12831 Beiblatt 2
Für bestehende Gebäude bietet das Beiblatt 2 vereinfachte Verfahren, die den Jahresendenergieverbrauch, grafische Analysen oder das Hüllflächenverfahren verwenden. Beispielsweise wird beim Jahresendenergieverbrauch der durchschnittliche Energieverbrauch aus den Brennstoffkosten der letzten Jahre ermittelt.
Schweizer Formel
Diese Methode vereinfacht die Berechnung für kleinere, schlecht gedämmte Wohngebäude ohne hohen Glasanteil und ohne Südhanglage. Die Methodik gilt für Gebäude mit einem gesamtem Heizleistungsbedarf von maximal 100 kW.
Orientierung am spezifischen Heizleistungsbedarf
Für eine schnelle Abschätzung kann der spezifische Heizleistungsbedarf genutzt werden. Er multipliziert Erfahrungswerte, die Gebäudetyp, Baujahr und Wohnfläche einbeziehen, mit der Wohnfläche.
Energieverbrauchsanalyse
Diese Methode analysiert den durchschnittlichen Energieverbrauch über mehrere Jahre, wodurch Witterungsschwankungen berücksichtigt werden. Historische Brennstoffkosten und -verbräuche helfen, den Heizleistungsbedarf näherungsweise zu schätzen.
Hüllflächenverfahren
Dieses Verfahren vereinfacht die Berechnung ähnlich der DIN EN 12831, setzt jedoch weniger detaillierte Eingaben voraus, was die Anwendung erleichtert.
Für Neubauten und komplexe Systeme wie Wärmepumpen empfiehlt es sich stets, die detaillierte Methode der DIN EN 12831 anzuwenden und eine Fachkraft hinzuzuziehen. Stimmen Sie die berechneten Heizleistungen mit dem Bauherrn ab und dokumentieren Sie die Werte schriftlich, um Missverständnisse zu vermeiden.