Planung und Konstruktion einer hinterlüfteten Holzfassade
Für eine langlebige hinterlüftete Holzfassade (VHF) sind gründliche Planung und exakte Konstruktion entscheidend. Der konstruktive Holzschutz spielt eine wesentliche Rolle, um das Holz vor Feuchtigkeit zu bewahren. Dies wird durch den hinterlüfteten Aufbau erreicht, bei dem ein Luftspalt zwischen der Außenschicht und der Dämmung für kontinuierliche Belüftung sorgt.
Konstruktionsmerkmale
Unterkonstruktion planen:
Verwenden Sie technisch getrocknetes Holz mit einer Feuchte von unter 20%. Dimensionieren Sie die Latten für die Grund- und Traglattung mit einem Mindestquerschnitt von 30 x 50 mm. Achten Sie darauf, dass der Abstand zwischen den Traglatten nicht mehr als 850 mm beträgt. Die Unterkonstruktion sollte spätere Anbauten, wie Markisen, problemlos aufnehmen können.
Hinterlüftung sicherstellen:
Ein Luftspalt von ca. 40 mm zwischen Dämmung und Verschalung sorgt für die notwendige Hinterlüftung. Der Lüftungsraum muss durchgehend geöffnet bleiben, um eine perfekte Belüftung zu gewährleisten.
Bauteile richtig wählen:
Verwenden Sie hochwertige Holzdämmstoffe und saubere Verschraubungen. Achten Sie darauf, dass die Fassadenprofile über Tropfkanten verfügen. Wählen Sie geeignete Holzarten und passende Oberflächenbehandlungen, um die Langlebigkeit der Fassade zu erhöhen.
Rechtliche und technische Vorgaben
Beachten Sie die Fachregel 01 des Zimmererhandwerks und die jeweiligen Landesbauordnungen. Prüfen Sie das Nachbarschaftsrecht hinsichtlich eventueller Grenzabstände sowie den Wärme- und Brandschutz.
Praktische Tipps und zusätzliche Maßnahmen
Um die Effizienz der Wärmedämmung zu maximieren, sollten Dämmstoffbahnen zweilagig verlegt werden. Planen Sie ausreichend Dachüberstand ein, um Regen von der Fassade fernzuhalten. Zusätzliche Maßnahmen wie ein Kiesstreifen oder eine Folienabdichtung können unterhalb der Perimeterdämmung sinnvoll sein.
Mit diesen sorgfältigen Schritten optimieren Sie Ihre hinterlüftete Holzfassade für ein ansprechendes Äußeres und eine nachhaltige Nutzung über viele Jahre hinweg.
Die Komponenten einer VHF im Detail
Unterkonstruktion:
Die Unterkonstruktion bildet die tragende Basis der hinterlüfteten Holzfassade. Verwenden Sie technisch getrocknetes Holz mit einer Feuchte von unter 20%. Achten Sie auf eine Mindestfestigkeitsklasse von C24 oder eine Sortierklasse S10. Der Abstand zwischen den vertikalen Traglatten sollte maximal 850 mm betragen. Diese Konstruktion gleicht Unebenheiten in der Außenwand aus und schafft eine lot- und waagerechte Montagemöglichkeit für die Fassadenverkleidung.
Wärmedämmung:
Die Wärmedämmung verbessert das Raumklima und sorgt für Energieeinsparungen. Befestigen Sie die Wärmedämmung direkt an der Hauswand, um eine fugendichte Dämmung sicherzustellen. Beim zweilagigen Verlegen der Dämmstoffbahnen minimieren Sie Wärmebrücken. Ein Mindestabstand von 20 mm sorgt für genügend Hinterlüftung. Je nach verwendetem Dämmmaterial kann eine zusätzliche Fassadenbahn notwendig sein, um die Dämmung vor Feuchtigkeit zu schützen. Auch mechanische Fixierungen wie Tellerdübel tragen zur Stabilität bei.
Fassadenprofil:
Verwenden Sie für die Fassadenverkleidung Profile, die speziell für den Außeneinsatz entwickelt wurden. Diese sind oft mit Tropfkanten versehen, um den Wasserabfluss zu fördern und das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen. Bei der Montage von Profilhölzern mit Nut- und Federverbindungen wird von unten nach oben verlegt, sodass die Nut nach unten zeigt, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
Mit der sorgfältigen Auswahl und Montage dieser Komponenten gewährleisten Sie eine langlebige und funktionale vorgehängte hinterlüftete Holzfassade.
Schutz vor Spritzwasser und Schlagregen
Berücksichtigen Sie folgende Maßnahmen zum Schutz vor Spritzwasser und Schlagregen:
- Spritzwasserschutz gewährleisten: Halten Sie einen Mindestabstand von 30 cm zwischen dem Boden und dem ersten Profilbrett ein. Ein Kiesstreifen am Sockel kann diesen Abstand auf 15 cm reduzieren und das Abtropfen von Wasser unterstützen.
- Anschlussstellen und Fugen abdichten: Verwenden Sie Folien und Dichtbänder, um Anschlussstellen und Fugen vor Wasser zu schützen.
- Regenschutz durch Dachüberstände: Größere Dachüberstände bieten zusätzlichen Schutz vor Schlagregen.
- Diffusionsoffene Unterdeckbahnen verwenden: Diese Bahnen sorgen für zusätzlichen Feuchtigkeitsschutz und sollten winddicht verklebt werden.
- Richtiger Umgang mit Schlagregen: In Regionen mit hoher Schlagregenbelastung sollten alle Fassadenschichten entsprechend gesichert werden.
Durch diese Maßnahmen erhöhen Sie die Widerstandskraft Ihrer Fassade gegen Witterungseinflüsse erheblich.
Montage einer hinterlüfteten Holzfassade in 6 Schritten
Die Montage einer hinterlüfteten Holzfassade ist anspruchsvoll, aber machbar. Folgen Sie diesen Schritten, um Ihre Fassade fachgerecht zu montieren:
1. Fußpunktabdichtung:
Dichten Sie den unteren Fassadenanschluss vollständig mit einer Bitumendichtungsbahn oder flexiblen Dichtungsschlämmen ab.
2. Montage der senkrechten Unterkonstruktion:
Befestigen Sie die senkrechte Grundlattung. Verwenden Sie dabei technisch getrocknetes Holz mit einer Mindestfestigkeitsklasse von C24. Setzen Sie die Dämmplatten fugendicht ein.
3. Waagrechte Grundlattung anbringen:
Verschrauben Sie die waagrechten Latten auf der senkrechten Unterkonstruktion, um eine passgenaue Isolation zu gewährleisten.
4. Dämmschicht einsetzen:
Fügen Sie die Dämmstoffbahnen in die Zwischenräume der Latten ein. Fixieren Sie diese bei Bedarf mit Tellerdübeln. Schützen Sie die Dämmung mit einer diffusionsoffenen Fassadenbahn.
5. Konterlattung anbringen:
Befestigen Sie senkrechte Konterlatten, um einen Hinterlüftungsraum von mindestens 20 mm zu schaffen.
6. Montage der Außenverschalung:
Montieren Sie geeignete Fassadenprofile von unten nach oben. Achten Sie auf korrekte Überlappungen, um Feuchtigkeitseintritt zu verhindern.
Durch die Einhaltung dieser Schritte sichern Sie die Langlebigkeit und Funktionalität Ihrer hinterlüfteten Holzfassade.