Die Schnittlinien beider Hobeleisenseiten bilden die Klinge
Wenn Hobeleisen geschärft werden, rückt meist der Winkel der Fase in den Vordergrund der Betrachtung. Es ist natürlich richtig, dass für ein erfolgreiches Schärfen der normalerweise 25 bis 33 Grad messende Schrägwinkel möglichst präzise nachgeschliffen werden muss. Ebenso wichtig ist allerdings die Gegenseite, dass plan schleifen der Spiegelseite.
Ein korrekter Abtrag auf beiden Seiten lässt möglichst viel Rundung (Radius) an der zusammentreffenden Kante verschwinden. Wenn die beiden (gedachten) Schnittlinien sich linear kreuzen, ist die Schneide wieder scharf. Beim Schleifen eines Hobeleisens fällt bei manchen Produkten auf, dass schon die Hersteller der vermeintlichen „Rückseite“ weniger Aufmerksamkeit widmen.
Ausrüstung und Material für das Schärfen
Schleifmittel
- Schärfblock oder Schleifstein (400er- bis 600er-Körnung)
- Eventuell Nassschleifpapier (30er- bis 60er-Körnung)
- Schärfblock oder Schleifstein (800er- bis 1200er-Körnung)
- Schärfblock oder Schleifstein (2000er- bis 6000er-Körnung) oder
- Hängestreichriemen für Rasiermesser und Schärfpaste
Die Blöcke beziehungsweise Steine können auch mit entsprechendem Schleifpapier bezogen werden. Wichtig ist die absolut unbewegliche und unverrückbare Lage.
Schleifwinkelführung
Das Schleifen eben und gleichmäßig und im richtigen Winkel hinzubekommen, ist den meisten Laien und vielen Fachleuten freihändig kaum möglich. Daher sollte eine Schärfhilfe eingesetzt werden, die unter den Bezeichnungen Messer- oder Winkelschärfer oder Schleifführung angeboten werden. Die kleinen Einspannkonstruktionen für Klingen sind ab etwa zehn Euro erhältlich oder können von geschickten Bastlern selber gebaut werden:
Arbeitsschritte vom Abrichten und Zuschrägen bis zum Abziehen
Wenn nicht bekannt, sollte der vom Hersteller ursprünglich eingeschliffene Fasenwinkel mit einem Geodreieck oder Winkelmesser (Pappschablone kann helfen) nachgemessen werden. Er liegt zwischen 24 und 33 Grad und dient als Vorgabe.
1. Abrichten
Ob zuerst die Spiegelseite abgerichtet wird oder mit dem Fasenschliff begonnen wird, ist beim Schärfen des Hobelmessers kein unumstößliches Gesetz. Bei Abrichten wird die Spiegelseite zuerst auf 400er- bis 600er-Körnung abgezogen, anschließend auf 800er- bis 1200er-Körnung. Ist ein Schleifstein hohl geschliffen (nicht mehr eben), muss er zuerst mit Nassschleifpapier mit 30er- bis 60er-Körnung geglättet werden.
2. Zuschrägen
Nach dem korrekten Einspannen des Hobeleisens in die Schleifwinkelführung wird zum Einstieg auf 800er- bis 1200er-Körnung geschliffen. Fingerdruck auf dem vorderen Bereich des Eisens erhöht den gleichmäßigen Abtrag.
3. Abziehen
Die Kür des Schärfens besteht im Abziehen auf 2000er- bis 6000er-Körnung oder auf einem Hängestreichriemen für Rasiermesser mit Schärfpaste. Hier kann zwischen Fase und Spiegelseite hin- und hergewechselt werden.