Zwei Winkel mit oder ohne Bezug zueinander
Es gibt zwei Winkel, die einen Hobel und das Hobeleisen definieren. In manchen Fällen stehen sie in Beziehung zueinander, in anderen Fällen existieren sie vollkommen unabhängig.
Fasenwinkel
Bei einer Fase handelt es sich um eine Abschrägung beispielsweise an einer Holzecke. Am Hobeleisen besteht die Fase aus der Abschrägung des Metallblatts zur Klinge hin, die beim Schärfen berücksichtigt werden muss. Je nach Einlagerichtung des Eisens kann die Fase nach unten oder nach gerichtet sein.
Schnittwinkel
Der Schnittwinkel bezeichnet die Schräglage, mit der die Klinge auf der Holzoberfläche ansetzt beziehungsweise auftrifft. Der Fasenwinkel des Hobeleisens mit nach untern gerichteter Fase muss kleiner als der Schnittwinkel sein, weil sonst die Abschrägung auf dem Holz „aufsetzt“ oder wenigstens schleift.
Passende Winkel nach Werkstück
Gängige Fasenwinkel bewegen sich zwischen 25 bis 27 Grad (bis 33 Grad bei nach oben gerichteter Fase). Die Schnittwinkel werden dem Holz und der Hobelarbeit angepasst:
- Für Hirnholz beträgt der optimale Schnittwinkel 37 Grad
- Für leicht zu hobelnde und weiche Gehölze (Fichte, Kiefer) empfehlen sich 45 Grad
- Beim Schnittwinkel von 45 Grad ist ein Spanbrecher (zweites Metallblatt) hilfreich
- Für hartes Holz mit hoher Dichte (Eiche, Weißbuche) sind fünfzig bis sechzig Grad gut
- Für extrem harte Gehölze (Tropenholz, Ahorn) eignen sich 75 bis 85 Grad
Das Einstellen des Winkels erfolgt mit dem Einsetzen des entsprechenden Eisenträgers für das Hobeleisen. Dieses Bauteil wird auch Frosch genannt. Meist sind für einen Hobel drei bis vier unterschiedliche Frösche verfügbar, die sich um den „Normalwinkel“ oft im Fünf-Grad-Intervall bewegen. Einige Flachwinkelhobel (meist Einhandhobel) mit nach oben gerichteter Fase sind an einer Stellschraube im Bereich zwischen zwölf und zwanzig Grad justierbar.