Der Lack gibt den maximalen Glanzgrad vor
Wenn Lack aufbereitet werden soll, wird oft Hochglanz als Ziel angestrebt. Dabei darf allerdings nicht übersehen werden, dass es dabei eine Art „natürliche“ Grenze gibt. Als maximaler Glanzgrad kann lediglich der im Lackauftrag selber angelegte Glanz erreicht werden. Die Auftragsmenge des Lackes und die Untergrundbeschaffenheit sind die entscheidenden Kriterien.
Handwerklich und industriell werden in der Norm EN ISO 2813 drei Glanzgrade definiert:
G1 bedeutet glänzend
G2 steht für mittleren Glanz
G3 beschreibt matten Lack
Der Glanz entsteht aus der Reflexion auftreffenden Lichts, wobei Messungen in der Maßeinheit GU in einem Winkel von sechzig und zwanzig Grad vorgenommen werden. Folgende GU-Werte beschreiben die gängigen Glanzgrade:
GU 90, hochglänzend erreicht lösemittelbasierter Glanzlack
GU 70, halb glänzend erreicht wasserbasierter Glanzlack
GU 50, seiden glänzend erreicht entsprechender wasserbasierter Seidenlack
Diese Glanzgrade stellen das maximal erreichbare Ergebnis beim Polieren auf Hochglanz dar.
Praktische Hinweise und Tipps
- Entgegen der landläufigen Meinung, dass kreisende Bewegungen zum besten Polierergebnis führen, gehen Profis immer im Kreuzgang vor. So werden sogenannte Hologramme im Lack verhindert.
- Beim Polieren von Lack werden keinesfalls und nie Mikrofasertücher eingesetzt. Poliermittel weisen maximal die Konsistenz von Pasten auf und dürfen keine Körnungen von mehr als fünf Mikrometer (µm) besitzen.
- Die Lackoberfläche muss peinlich genau von jedem Staubkorn befreit sein, das jedes einzelne Korn mikroskopisch gesehen wie ein Felsbrocken wirkt.
- Das Poliermittel auf Polierpad, Tuch oder Watte geben, nie auf den Lack.
- Beim Polieren mit einer Maschine Erwärmung durch zu langsames Bewegen des Schleiftellers vermeiden.
- Partiell vorgehen und für jeden Quadratmeter Hochglanzpolieren mindestens zwei Stunden aktives Bearbeiten kalkulieren.