Sicherheit geht vor: Erste Maßnahmen bei nassem Keller
Ein überfluteter Keller kann zu ernsthaften Gefahren führen. Daher ist es wichtig, einige Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, bevor Sie mit der Schadensbegrenzung beginnen:
- Strom abstellen: Schalten Sie den Strom im betroffenen Bereich ab, um das Risiko von Stromschlägen zu minimieren. Überlassen Sie diese Sicherungsarbeiten der Feuerwehr, falls sich die Sicherungen im überfluteten Bereich befinden.
- Schutzausrüstung tragen: Nutzen Sie Gummistiefel, Handschuhe und eventuell eine Atemmaske. Dies schützt Sie vor kontaminiertem Wasser und verhindert Hautkontakt mit möglichen Schadstoffen.
- Austritt von gefährlichen Stoffen: Wenn Heizöl oder andere gefährliche Substanzen im Wasser vorhanden sind, betreten Sie den Keller nicht und informieren Sie die Feuerwehr.
- Einsturzgefahr prüfen: Betreten Sie den Keller erst, wenn sichergestellt ist, dass keine Einsturzgefahr besteht. Lassen Sie den strukturellen Zustand des Gebäudes von einer Fachkraft überprüfen.
- Hilfe rufen: Falls nötig, informieren Sie den lokalen Energieversorger und warten Sie die Einschätzung von Fachleuten ab, bevor Sie den Keller betreten.
Indem Sie diese Maßnahmen befolgen, sorgen Sie für die Sicherheit und minimieren das Risiko weiterer Schäden.
Schäden dokumentieren: Wichtig für die Versicherung
Eine gründliche Dokumentation des Schadens ist essenziell, um Ihren Versicherungsschutz in Anspruch nehmen zu können. Gehen Sie dabei systematisch vor:
- Fotografieren und filmen: Dokumentieren Sie den gesamten Schaden mit Fotos und Videos aus verschiedenen Perspektiven. Achten Sie darauf, den Wasserstand und alle beschädigten Gegenstände festzuhalten.
- Liste erstellen: Erstellen Sie eine detaillierte Liste aller beschädigten Gegenstände und Materialien. Notieren Sie den Zustand der Gegenstände vor dem Wasserschaden.
- Markierungen anbringen: Markieren Sie den höchsten Wasserstand an den Wänden.
- Nicht sofort entsorgen: Entsorgen Sie beschädigte Gegenstände erst nach Absprache mit Ihrer Versicherung, vor allem wenn eine Begutachtung durch einen Sachverständigen notwendig ist.
- Versicherung benachrichtigen: Informieren Sie Ihre Versicherung schnellstmöglich und dokumentieren Sie den Zeitpunkt der Meldung und die getroffenen Absprachen.
Durch diese systematische Dokumentation sichern Sie Ihren Versicherungsanspruch ab.
Keller trockenlegen: Schritt für Schritt zur Trockenheit
Nachdem der Wasserspiegel gesunken ist und keine unmittelbare Gefahr mehr besteht, sollten Sie mit dem Trockenlegen des Kellers beginnen:
- Restwasser entfernen: Verwenden Sie Nass-Trocken-Sauger oder Tauchpumpen, um das restliche Wasser zu entfernen. Schnellstmögliche Beseitigung stehenden Wassers verhindert größere Schäden.
- Schlamm beseitigen: Entfernen Sie Schlammreste gründlich, um ein Aushärten zu vermeiden. Verwenden Sie hierfür Schaufeln und Besen und spülen Sie verbleibende Reste mit sauberem Wasser weg.
- Luftzirkulation verbessern: Lüften Sie den Keller intensiv und nutzen Sie Ventilatoren sowie Heizgeräte, um die Luftzirkulation zu fördern und die Feuchtigkeit schneller zu entfernen.
- Raumklima überwachen: Überwachen Sie Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit. Halten Sie die Temperatur zwischen 15 und 20 Grad Celsius und nutzen Sie ein Hygrometer, um die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren.
- Bautrockner einsetzen: Setzen Sie bei starker Durchfeuchtung Bautrockner ein, um alle Bereiche des Kellers gleichmäßig zu trocknen.
- Beschädigte Materialien entfernen: Entfernen Sie alle beschädigten Materialien wie Gipskartonplatten, Tapeten und Bodenbeläge. Überprüfen Sie Wände und Böden auf Risse und andere Schäden.
Durch schnelles und strukturiertes Vorgehen bereiten Sie den Keller optimal auf die anschließenden Sanierungsarbeiten vor.
Nach dem Hochwasser: Aufräumen und Renovieren
Sobald der Keller trocken ist, beginnen die Aufräumarbeiten und die Renovierung. Wichtige Schritte dabei sind:
- Gründliche Reinigung: Reinigen Sie alle überfluteten Bereiche gründlich, um Schlamm und Schmutz vollständig zu entfernen. Verwenden Sie geeignete Reinigungsmittel für eine umfassende Säuberung.
- Desinfektion: Desinfizieren Sie den Keller, um Schimmelbildung und Gesundheitsrisiken durch Keime vorzubeugen. Vermeiden Sie unzugängliche Stellen nicht und tragen Sie stets Schutzausrüstung.
- Beschädigte Materialien entfernen: Entfernen und entsorgen Sie alle durch Wasser beeinträchtigten Baustoffe. Überstreichen Sie feuchte Materialien nicht, da die Feuchtigkeit eingeschlossen werden könnte.
- Sanierung: Tauschen Sie nasse Bauteile durch feuchtigkeitsresistente Materialien und achten Sie auf eine fachkundige Abdichtung und Isolierung.
- Elektrische Geräte prüfen: Lassen Sie elektrische Geräte, die mit Wasser in Kontakt gekommen sind, vor der Wiederinbetriebnahme von einer Fachkraft überprüfen.
- Langzeitüberwachung: Kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit regelmäßig mit einem Hygrometer, um erneute Schimmelbildung zu vermeiden.
- Vorsorgemaßnahmen: Nutzen Sie die Renovierung, um präventive Maßnahmen wie Rückstauventile und wasserdichte Fensterabschlüsse zu installieren.
Durch dieses sorgfältige und strukturierte Vorgehen sichern Sie nicht nur die Schadensbeseitigung, sondern auch den zukünftigen Schutz Ihres Kellers gegen Überschwemmungen.