Einfach zu verarbeiten, aber Fehler trotzdem möglich
Bauschaum ist aufgrund der Verarbeitungsmethode ein beliebtes und praktisches Mittel, um einen Hohlraum zu verfüllen. Er ist auch unter vielen anderen Bezeichnungen wie beispielsweise Montage-, PU-, Orts- und Füllschaum bekannt. Seine wichtigste Eigenschaft ist das Aufquellen nach dem Applizieren, was einen Hohlraum „automatisch“ vollständig füllt.
Unterschiedlicher Füllschaum hat ein geringeres oder höheres Quellverhalten. So einfach sich die Anwendung anhört, so viele Möglichkeiten zu unvorteilhaften bis zu schädigenden Effekten sind möglich. In manchen Hohlräumen kann eine Überdosierung empfindliche Materialien durch den Quelldruck beschädigen. Auch brechen, nachquellen, reißen, schrumpfen und verspröden sind auf Anwendungsfehler zurückzuführen.
So werden Hohlräume sachgerecht ausgeschäumt
1. Hohlraum reinigen
Losen Dreck entfernen und Staub heraussaugen. Fettrückstände müssen entfernt werden, auch durch Berühren der Innenwände im Hohlraum mit Fingern beispielsweise bei Installationsarbeiten.
2. Bauschaum testen
Auf einem Papierblatt oder Pappbogen eine etwa golfballgroße Kugel Bauschaum aufbringen. Wenn die austretende Menge zu gering ist, nachschütteln. Das Gleiche gilt bei breiiger Konsistenz. Bauschaum quillt etwa fünf Stunden, nachdem das Ergebnis bewertbar ist.
3. Bauschaum applizieren
Zuerst sollten die Innenwände des Hohlraums mit einer Sprühflasche nebelfeucht benetzt werden, wenn kein Zweikomponentenschaum eingesetzt wird. Wenn die Hohlräume ausgefüllt werden, wird immer von unten nach oben gearbeitet. Langsam und stetig arbeiten und etwa die Menge Bauschaum einbringen, die dem getesteten Quellverhalten entspricht.
Ist die Testkugel etwa doppelt so groß geworden, muss der Hohlraum etwas zur Hälfte verfüllt werden.
4. Spreizdruck berücksichtigen
Bei massiven und metallischen Zargen spielt der Spreizdruck beim Ausschäumen keine Rolle. Sind druckempfindlichere Bauteile wie hölzerne Fensterrahmen oder Werkstoffplatten betroffen, muss ein spreizdruckreduzierter Bauschaum verwendet werden.
5. Verarbeitungs- und Umgebungstemperatur
Unter fünf Grad und 35 Grad Celsius kollabiert der Bauschaum. Das gilt vom Beginn des Ausschäumens bis zum Beenden des Quellens.