Welche Techniken gibt es?
Holz mit einem Handschleifer abschleifen
Neben der Auswahl und der Körnung des Schleifmittels gehört die Vorgehensweise zu den wichtigsten Entscheidungen beim Abschleifen von Holz. Wer sich für ein Schleifen „von Hand“ entscheidet, kann entweder auf Schleifklötze oder auf Schleifschwämme setzen. Während die erste Methode ein Austausch des Schleifpapiers möglich macht, sind Schleifschwämme günstiger in der Anschaffung und nicht selten auch robuster.
Das Schleifen von Holz per Hand kommt insbesondere dann infrage, wenn nur kleinere Flächen abgedeckt werden sollten oder wenn es sich um ein filigranes Werkstück handelt, das andernfalls schnell beschädigt werden könnte. Noch schneller geht das Handschleifen, wenn Sie sich für eine Handschleifmaschine entscheiden.
Holz mit einem Exzenterschleifer abschleifen
Bei Exzenterschleifern handelt es sich um Schleifmaschinen, die sich für die meisten Anwendungszwecke auf Holz eignen. Sie verfügen über einen runden Schleifkopf und einen mittig platzierten Griff, was Ihnen bei der optimalen Positionierung hilft. Auch ist es mit diesen Maschinen einfach, den richtigen Druck zu finden.
Üblicherweise werden Exzenterschleifer dann verwendet, wenn feinere Schleifarbeiten durchgeführt werden sollen. Durch die ebene oder gewölbte Oberfläche lässt sich das Gerät auch mit feinen Körnungen einfach bedienen. Sogar ein Schleifen mit extrem feiner Körnung ist auf Holz möglich. Als wahres Multitalent können sowohl diverse Materialien als auch Formen abgeschliffen werden.
Holz mit einem Bandschleifer abschleifen
Bandschleifer sind mit einer beweglichen Schleiffläche ausgestattet, was die Bedienung im Gegensatz zu anderen Geräten etwas schwerer macht. Durch die Rotation des Schleifmaterials ist es einfach, zu tief ins Material vorzugehen oder zu lange auf einer Stelle zu verweilen. Mit etwas Übung und Geschick ist dieses Werkzeug allerdings extrem praktisch, da große Flächen in kürzester Zeit geschliffen werden können.
Der Materialabtrag ist beim Bandschleifer nicht nur groß, sondern auch schneller als bei vielen anderen Methoden. So können nicht nur einzelne Werkstücke aus Holz, sondern auch Fußböden und Decken bearbeitet werden. Für filigrane oder dünne Holzstücke eignet sich dieses Gerät aber eher nicht.
Holz mit einem Schwingschleifer abschleifen
Auch Schwingschleifer sind dafür prädestiniert, auf großen Holzflächen angewandt zu werden. Sie bestechen durch eine starke Leistungsfähigkeit und einfach auszuwechselnde Schleifauflagen. Anders als beim Bandschleifer wird das Schleifpapier an sich nicht bewegt, sondern durch eine gleichmäßige Vibration kreisförmig rotiert.
Die große Schleifplatte kann mit wenig Aufwand konstant bewegt werden und sorgt für ebene Schleifaufträge. Insbesondere bei der Bearbeitung von Ecken oder Kanten kommt dieses Gerät gerne zum Einsatz, kann aber auch auf flachen oder gewölbten Holzoberflächen verwendet werden.
Holz mit einem Deltaschleifer abschleifen
Beim Deltaschleifer handelt es sich um ein kompaktes Gerät, das einen besonders kleinen Schleifteller besitzt. Dieser ist in einem Dreieck zugeschnitten, was für Ecken, Kanten und schwer zugängliche Bereiche ideal ist. Nicht zuletzt deswegen wird der Deltaschleifer gerne dann verwendet, wenn verwinkelte Holzteile bearbeitet werden sollen.
Anders als beim Schwingschleifer kommt die Bewegung des Schleiftellers aus der Gerätemitte, weshalb keine kreisförmige Rotation entsteht. Stattdessen ist die Bewegung an den Ecken der Schleiffläche deutlich größer als in der Mitte, von wo der Impuls kommt. Deswegen ist der Deltaschleifer auch nicht dafür gedacht, ganze Flächen zu schleifen – sondern um als Helfer für Ecken und Kanten eingesetzt zu werden.
Produktempfehlungen
Die Auswahl der passenden Produkt hängt primär von Ihrer Wahl des Werkzeugs ab. So kommen verschiedene Geräte infrage, die mit Aufsätzen für Holzoberflächen ausgestattet werden sollten. Achten Sie beim Kauf der Maschine jeweils auf die Leistungsfähigkeit, die Drehzahl und die Abmessungen der Schleiffläche. Schleifgeräte mit Absaugungen verringert zusätzlich das Staubaufkommen.
Um Holz per Hand zu schleifen, bietet sich die Verwendung dieses Handschleifer-Sets an. Neben einem Schleifklotz mit Klemmvorrichtung sind 50 Streifen Schleifpapier enthalten, die von einer groben Körnung (12 x 60) bis zu einer feinen Körnung (12 x 180) reichen. Das Schmirgelpapier ist mit Korund bestreut und kann sowohl feucht als auch trocken verwendet werden.
Dieser Exzenterschleifer ist mit einem kraftvollen Motor ausgestattet, der eine Leistung von 280 W liefert. Das Gerät verfügt über ein ergonomisches Design für ermüdungsfreies Schleifen und über eine großzügige Schleiffläche von 125 mm. Getriebegehäuse und Schalter sind staubgeschützt. Hinzu kommen eine Staubabsaugung und ein Staubfangbehälter, die für mehr Sauberkeit bei der Arbeit sorgen.
Bei diesem Bandschleifer handelt es sich um eine kompakte Maschine mit einer Leistung von 800 Watt. Der integrierte Bandlauf kann mit Feinjustierung problemlos eingestellt werden, wodurch Sie viel Kontrolle über das Schleifergebnis haben. Durch eine zusätzliche Keramikeinlage wird das Gerät geschützt. Der Bandschleifer bietet eine Schleiffläche von 76 x 142 mm und eine Leerlaufdrehzahl von 380 U/min.
Dieser Schwingschleifer ist mit Papiergrößen bis 93 x 228 mm kompatibel und verfügt über eine Schleiffläche von 93 x 185 mm. Der Papierwechsel ist über den integrierten Spannhebel besonders schnell und einfach. Die verstärkte Aluminium-Grundplatte wird durch ein Anti-Vibrations-System ergänzt, was ein ermüdungsfreies Arbeiten möglich macht. Die Leistungsaufnahme dieses Schwingschleifers liegt bei 190 W.
Für Ecken und Kanten ist dieser Deltaschleifer empfehlenswert, der über ein kompaktes Schleifplattenmaß von 92 mm verfügt und bis zu 180 W Leistung mit sich bringt. Das geringe Maschinengewicht von 1,1 kg und die Staubabsaugung erhöhen den Arbeitskomfort. Im Lieferumfang sind bereits drei Schleifblätter in unterschiedlichen Körnungen enthalten.
Anleitung: Holz in 3 Schritten abschleifen
- Werkstück aus Holz
- Atemschutzmaske
- Schleifmaschine oder Schleifklotz
- Schleifpapier in mehreren Körnungen
- Schwamm
- Schraubstock oder Zwingen
- Industriestaubsauger
- Tuch
- Handfeger
- Lampe
1. Grobschliff
Holz einspannen. Egal, für welche Technik Sie sich beim Abschleifen von Holz entscheiden: In einem ersten Schritt sollten Sie immer dafür sorgen, dass sich das Werkstück nicht bewegen kann. Platzieren Sie das Holz auf einer Werkbank (bei Parkett und Co. fällt dieser Schritt natürlich weg) und fixieren Sie kleinere Stücke mit einem Schraubstock oder mit Zwingen.
Schutzkleidung anlegen. Für Schleifarbeiten sollten Sie außerdem auf eine geeignete Schutzkleidung setzen. Legen Sie einen Mund-Nasen-Schutz an, damit der feine Schleifstaub nicht in ihre Atemwege gelangen kann. Das gilt insbesondere für das Abschleifen von Lack. Dabei lösen sich kleine Partikel, die mitunter giftige Bestandteile haben können.
Mit grober Körnung vorschleifen. Danach können Sie bereits mit dem ersten Schliff beginnen. Je nach Beschaffenheit und Zustand des Holzes (etwa Holzart, Alter und Witterungszustand) sollte mit einer groben Körnung von 40 bis 80 beginnen werden. Schleifen Sie mit der Maserung und üben Sie einen geringen, gleichmäßigen Druck aus.
Staub entfernen. Befreien Sie das Holz direkt nach dem ersten Schleifdurchgang vom entstandenen Holzstaub. Andernfalls könnten diese Partikel das Schleifmittel im nächsten Arbeitsschritt unnötig verschleißen oder sogar für ungleichmäßige Kratzer auf der Oberfläche des Holzes sorgen. Verwenden Sie dafür einfach einen Schwamm oder einen Staubsauger.
2. Mittelschliff
Holz wässern. Wässern Sie das Wasser mit einem leicht feuchten Schwamm, bevor Sie den nächsten Schleifdurchgang in Angriff nehmen. Hier gilt: weniger ist oftmals mehr. Durch das Wässern werden die Holzfasern wieder aufgestellt, was für ein feineres Schleifergebnis sorgt. Bei Holzstücken mit Feuchtigkeitskontakt (man denke etwa an Badezimmer- oder Gartenmöbel) ist das Wässern besonders wichtig.
Mit mittlerer Körnung schleifen. Ändern Sie das Schleifmittel auf eine mittlere Körnung von 80 bis 120 und schleifen Sie das gesamte Holz erneut ab. Anders als beim Grobschliff wird hierbei nicht mit der Maserung, sondern quer dazu geschliffen. Achten Sie wieder auf einen moderaten Druck und eine gleichmäßige Bewegung.
Staub entfernen und anfeuchten. Entfernen Sie auch nach diesem Arbeitsschritt wieder Staub und etwaige Späne, wofür Reinigungstücher, Staubsauger und/oder Handfeger infrage kommen. Feuchten Sie das Holz mit dem Schwamm an.
3. Feinschliff
Mit feiner Körnung schleifen. Beim dritten und letzten Schleifdurchgang handelt es sich um einen Feinschliff, weshalb Sie eine Körnung zwischen 180 und 300 verwenden sollten. Schleifen Sie – wie beim ersten Grobschliff – erneut längs zur Maserung. Das schafft eine glatte Oberfläche.
Staub entfernen. Nehmen Sie den Staubsauger oder den Feger zur Hand und entfernen Sie den entstandenen Schleifstaub ein letztes Mal. Wischen Sie das Holz außerdem mit einem Tuch ab, um Ihr Schleifergebnis ohne störende Partikel in Augenschein nehmen zu können.
Ergebnis kontrollieren. Richten Sie im letzten Schritt eine Lampe auf Ihr Werkstück aus Holz oder halten Sie es direkt ins Licht. So können Sie am besten überprüfen, ob noch kleine Unebenheiten vorhanden oder ob Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind. Schleifen Sie gegebenenfalls mit einer feinen Körnung nach.
Mögliche Probleme & Lösungen
Obwohl das Abschleifen zu den abrasiven Bearbeitungsformen von Holz gehört, sind auch hier die maximalen Möglichkeiten limitiert. Tiefe Unebenheiten oder Kratzer können auch mit Schleifmaschinen nicht immer ausgebessert werden, da nur wenige Millimeter der Holzoberfläche entfernt und die Oberfläche behandelt werden. Gehen Sie mit dem Schliff zu tief, können die Unebenheiten noch ausgeprägter werden.
FAQ
Sollte mit oder gegen die Maserung geschliffen werden?
Die Schleifrichtung hängt von der Art des Schliffs ab. Arbeiten sie beim ersten Grobschliff längs zur Maserung und wechseln Sie beim Mittelschliff zu einer queren Richtung. Dadurch werden die Holzfasern optimal aufgestellt. Der Feinschliff wird schließlich wieder längs zur Maserung durchgeführt, um eine glatte Oberfläche zu erzeugen.
Welche Körnung eignet sich am besten für Holz?
Auch die Körnung ist vom Schliff abhängig. Für Kratzer, Unebenheiten und den Grobschliff sollten Sie auf eine Körnung von unter 120 setzen, der Mittelschliff und der Anschliff von Lackierungen liegt eher bei 120 bis 180. Zuletzt kommt der Feinschliff mit einer Körnung zwischen 180 und 1.000.
Welches Gerät wird zum Abschleifen von Holz eingesetzt?
Das Gerät sollte davon abhängig gemacht werden, welchen Zweck der Schliff erfüllt. Für große Flächen kommen Bandschleifer infrage, grobe Schliffe lassen sich am besten mit Schwingschleifern durchführen. Für feine Arbeiten lohnt sich der Einsatz eines Exzenterschleifers. Ecken und Kanten sind für den Deltaschleifer ideal.
Wie schleift man Holz richtig ab?
Spannen Sie das Holz ein und legen Sie Schutzkleidung an, bevor Sie mit dem Grobschliff beginnen. Arbeiten Sie sich dann mit einer feineren Körnung zum Mittelschliff vor und wässern Sie das Holz. Zuletzt erfolgen der Feinschliff mit hoher Körnung und die Ergebniskontrolle unter Licht.