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Holz

Holzoberflächen entwachsen: Methoden & Tipps für die richtige Pflege

Von Johann Kellner | 28. Oktober 2024
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Regelmäßige Pflege von Holzoberflächen beinhaltet auch die Entfernung alter Wachsschichten. Dieser Artikel erläutert, warum das Entwachsen wichtig ist und stellt verschiedene Methoden vor, um die optimale Vorgehensweise für Ihr Projekt zu finden.

Holz entwachsen

Warum ist es oft notwendig, Holzoberflächen zu entwachsen?

Holzoberflächen müssen aus verschiedenen Gründen häufig von ihrer Wachsschicht befreit werden. Ein wesentlicher Punkt ist die Abnutzung des Wachses über die Zeit, wodurch der Schutz des Holzes beeinträchtigt wird. Abgenutztes Wachs erlaubt es Schmutz und Feuchtigkeit, leichter ins Holz einzudringen, was zu Flecken und Schäden führen kann.

Des Weiteren ist das Entfernen von Wachs unerlässlich, wenn Sie die Holzoberfläche für eine neue Behandlung wie Öle, Lacke oder Lasuren vorbereiten möchten. Diese Produkte haften nicht gut auf einer gewachsten Oberfläche und könnten fleckige Ergebnisse verursachen.

Ein anderer Grund könnte ästhetischer Natur sein: Vielleicht möchten Sie den seidenmatten Glanz durch ein anderes Finish ersetzen oder das Möbelstück im Außenbereich nutzen, wo ein stabilerer Schutz erforderlich ist. Auch eingezogene Flecken oder Vergilbungen lassen sich oft nur durch gründliches Entfernen des Wachses beseitigen.

Methoden zum Entfernen von Wachs

Es gibt mehrere Methoden, um Wachs effizient von Holzoberflächen zu entfernen, abhängig von der Holzart und der Dicke der Wachsschicht. Hier sind die wichtigsten Verfahren:

Mechanisches Entfernen

Diese Methode eignet sich besonders bei dickeren Wachsschichten:

  1. Verwenden Sie Hobel oder Ziehklingen, um das Wachs vorsichtig abzutragen.
  2. Schleifen Sie die verbleibenden Rückstände mit Schleifpapier mit grober Körnung ab, das um einen Schleifklotz gewickelt ist, um eine gleichmäßige Abnutzung zu gewährleisten.
  3. Alternativ können Sie warme Föhnluft nutzen, um das Wachs weicher zu machen und es dann mit einem Spachtel zu entfernen.

Hinweis: Diese Methode führt oft zu einem erheblichen Materialabtrag und sollte daher nur auf robusteren Holzoberflächen angewendet werden.

Entfernung mit Lösungsmitteln

Lösungsmittel sind eine effektive Möglichkeit, Wachs zu lösen:

  1. Nutzen Sie Lösungsmittel wie Terpentinersatz oder Nitroverdünnung.
  2. Tragen Sie das Lösungsmittel mit einem Pinsel oder einem weichen Tuch auf die betroffene Fläche auf und lassen Sie es kurz einwirken.
  3. Entfernen Sie das gelöste Wachs mit grober Stahlwolle oder einem saugfähigen Tuch.
  4. Wiederholen Sie diesen Vorgang bei Bedarf, bis die gesamte Wachsschicht entfernt ist.
  5. Reinigen Sie abschließend die Holzoberfläche gründlich mit warmem Wasser und Seife, um Rückstände von Lösungsmitteln vollständig zu beseitigen.

Sicherheitshinweis: Achten Sie auf gute Belüftung und tragen Sie Schutzhandschuhe.

Entfernung mit speziellen Reinigern

Für empfindliche Holzoberflächen bieten sich spezielle Wachsentferner an:

  1. Reinigen Sie die Oberfläche von losem Schmutz und Staub.
  2. Tragen Sie den Wachsentferner mit einem weichen, fusselfreien Tuch auf und arbeiten Sie ihn gründlich ein.
  3. Bei hartnäckigen Rückständen kann zusätzliche feine Stahlwolle verwendet werden.
  4. Wischen Sie die gereinigte Fläche mit einem feuchten Tuch ab, um alle Rückstände vollständig zu entfernen.

Tipp: Diese Methode ist besonders geeignet, wenn Sie verhindern möchten, dass der natürliche Holzton oder eine eventuelle Beize verändert wird.

Die Wahl der richtigen Methode

Die Wahl der optimalen Methode zur Beseitigung von Wachs auf Holzoberflächen hängt maßgeblich von Ihrem spezifischen Projekt ab. Berücksichtigen Sie folgende Faktoren:

1. Art des Holzes:

  • Hartholz: Strapazierfähiges Hartholz verträgt in der Regel stärkere mechanische Behandlungen.
  • Weichholz: Setzen Sie bei Weichholz schonendere Techniken ein, um Beschädigungen zu vermeiden.

2. Dicke der Wachsschicht:

  • Dicke Schicht: Prozess wie das Arbeiten mit einer Ziehklinge oder das Erwärmen mit einem Fön können effektiv sein.
  • Dünnere Schicht: Dünne Wachsschichten lassen sich effizienter und schonender durch den Einsatz von speziellen Wachsentfernern oder milden chemischen Lösemitteln lösen.

3. Umwelt- und Gesundheitsschutz:

Achten Sie auf eine gute Belüftung des Arbeitsbereichs und tragen Sie stets geeignete Schutzausrüstung.

4. Materialerhalt:

Wenn es wichtig ist, das natürliche Aussehen und den Farbton des Holzes zu bewahren, sollten Sie auf aggressive Chemikalien und mechanische Verfahren verzichten. Biologisch abbaubare Wachsentferner sind in solchen Fällen besonders geeignet.

Durch die Berücksichtigung dieser Faktoren können Sie die am besten geeignete Methode für Ihr spezielles Holzprojekt auswählen und erzielen dabei optimale Ergebnisse bei minimalem Materialverlust.

Nach dem Entwachsen

Nachdem Sie das Holz erfolgreich entwachst haben, ist es wichtig, die Oberfläche gründlich zu reinigen und für die nachfolgende Behandlung vorzubereiten.

Reinigung der Oberfläche

  • Staub und Schmutz entfernen: Säubern Sie die Holzoberfläche mit einem weichen, fusselfreien Tuch.
  • Restfeuchte entfernen: Lassen Sie das Holz vollständig trocknen, falls chemische Lösungsmittel verwendet wurden.

Vorbereitung für die neue Behandlung

  • Feinschliff: Schleifen Sie die Oberfläche mit feinem Schleifpapier ab. Dadurch werden verbleibende Wachsrückstände entfernt und eine glatte Basis für die erneute Versiegelung geschaffen.
  • Poren öffnen: Ein gleichmäßiges Schleifen der Holzoberfläche hilft, die Poren zu öffnen.

Mögliche Nachbehandlungen

  • Ölen: Tragen Sie das Öl gleichmäßig mit einem fusselfreien Tuch auf und lassen Sie es gut einziehen.
  • Lackieren: Tragen Sie zunächst einen Primer auf und folgen Sie anschließend mit zwei bis drei Schichten Lack.
  • Wachsen: Beginnen Sie mit einer dünnen Schicht und lassen Sie diese gründlich trocknen, bevor Sie eine weitere Schicht auftragen.
  • Lasieren: Tragen Sie die Lasur gleichmäßig mit einem Pinsel auf und lassen Sie sie gut trocknen.

Mit diesen Schritten stellen Sie sicher, dass Ihre Holzoberfläche optimal auf die neue Behandlung vorbereitet ist und das Holz wieder in neuem Glanz erstrahlt.

Artikelbild: RyersonClark/iStockphoto