Holz lackieren – so geht’s
Holz kann leicht lackiert werden, wofür Ihnen unterschiedliche Werkzeuge zur Verfügung stehen. Neben den Klassikern wie Lackrollen und Pinsel mit Borsten aller Art können Sie zum Beispiel auch auf Spritzpistolen oder Sprühlackierungen aus der Dose setzen. Bevor Sie den Anstich auf das Holz bringen, muss das Naturmaterial mit einem Schleifpapier in mittlerer Körnung (100 bis 200) angeschliffen werden.
Wichtig ist, sich jeweils für einen Holzlack zu entscheiden, der sich für Oberflächen aus diesem Material eignet. Das können haltbare Kunstharzlacke (etwa Polyurethan- und Alkydharzfarben), wasserbasierte Acryllacke oder geruchsarme und umweltfreundliche Naturharzlacke sein. In Innenbereich sollten Sie sich für einen Lack entscheiden, der keine giftigen Dämpfe von sich gibt, sodass auf Lösungsmittel eher verzichtet werden muss.
Produktempfehlungen
Handschleifer
Beim Lackieren von Holz werden mehrere Schleifvorgänge fällig, die von einem Grobschliff über einen Zwischenschliff bis zu einem Anschliff vor der Decklackschicht reichen. Insbesondere bei größeren Holzteilen bietet sich daher die Verwendung eines Handschleifers an, der diesen Prozess beschleunigt und erleichtert. Wichtig ist, dabei auf eine passende Körnung des Schleifpapiers zu schauen.
Atemschutz
Apropos Schliff – beim Schleifen von Holz entsteht feiner Staub, der nicht in die Atemwege gelangen sollte. Daher ist das Tragen eines Atemschutzes definitiv zu empfehlen. Entscheiden Sie sich am besten für eine Halbmaske mit Filter. Diese bietet den Vorteil, dass auch Dämpfe aus Lösungsmitteln (man denke etwa an strapazierfähige Kunstharzlacke) nicht eingeatmet werden.
Grundierung
Grundierungen erfüllen gleich mehrere Zwecke. Unter einer Lackierung sorgen sie nicht nur für einen besseren Halt und eine längere Lebensdauer der Farbe, sondern beugen auch Verfärbungen (zum Beispiel durch die Holzmaserung) vor. Gleichzeitig bieten sie im Außenbereich einen Holzschutz vor Bläue, Fäulnis, Insekten und Co. Stimmen Sie die Grundierung auf die Holzart ab.
Holzlack
Beim Kauf eines Holzlacks haben Sie die Qual der Wahl. Neben diversen Farboptionen und Finishes können auch Partikel und Effekte hinzugesetzt sein. Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass der gewünschte Lack für Holz geeignet ist und prüfen Sie, auf welcher Inhaltsstoff-Basis er hergestellt wird. Darüber hinaus spielen der Verpackungsumfang und die Ergiebigkeit eine wichtige Rolle.
Lackrollen
Für einen gleichmäßigen Farbauftrag lohnt sich die Verwendung von Lackrollen, die oftmals in Sets mit mehreren Schaumstoffrollen in unterschiedlichen Größen angeboten werden. So erreichen Sie auch Ecken und Kanten problemlos. Entscheiden Sie sich am besten für ein Set samt Gestell und Farbwanne – dann können Sie direkt mit der Lackierung des Holzteils beginnen.
Anleitung: Holz in 3 Schritten lackieren
Wie wird Holz lackiert?
1. Legen Sie Schutzkleidung an und entfernen Sie den alten Lack, bevor Sie die Holzoberfläche anschleifen
2. Verspachteln Sie etwaige Löcher und tragen Sie eine Grundierung auf
3. Schleifen Sie das Holz erneut ab und streichen Sie die Holzlasur samt Klarlack als Deckschicht
- Grundierung
- evtl. Abbeizer
- Holzlack
- klarer Decklack
- evtl. Spachtelmasse
- Schleifpapier oder Schleifgerät in Körnungen von 120 bis 300
- Pinsel oder Malerrollen
- Farbwanne
- weiches Tuch oder Schwamm
- Staubbindetuch
- Atemschutz
- Schutzbrille
- evtl. Handschuhe
- evtl. Spachtel
1. Vorbereitung
Schutzausrüstung anlegen. Bevor Sie mit dem Lackieren der Holzoberfläche beginnen können, sollten Sie eine geeignete Schutzkleidung anlegen. Diese besteht aus einem Atemschutz gegen den Schleifstaub und gegen die Lackdämpfe sowie aus einer Schutzbrille. Auch Gummihandschuhe können sinnvoll sein, um Ihre Haut vor dem Abbeizer, der Grundierung und der Lackierung zu schützen.
Alten Lack entfernen. Sollte sich bereits eine Lackierung auf dem Holz befinden, muss der alte Lack in einem ersten Schritt entfernt werden. Setzen Sie dafür einen Abbeizer ein und lassen Sie diesen entsprechend der Herstellerangaben einwirken. Danach kann der Anstrich mit einem Spachtel abgekratzt werden. Alternativ funktioniert auch der Einsatz eines Heißluftgebläses, das allerdings nicht zu lange auf eine Stelle fokussiert werden darf.
Holz abschleifen. Es folgt das erste Abschleifen des Holzes. Greifen Sie dafür zu einem Schleifpapier, einem Handschleifer oder einer Schleifmaschine und verwenden Sie eine eher grobe Körnung zwischen 120 und 180. Es gilt: Je gröber die Körnung ist, desto höher ist das Risiko für Rillen und Kratzer auf der Holzoberfläche.
Etwaige Löcher verspachteln. Sollten sich noch Löcher oder Risse im Holz befinden, können diese vor der Lackierung mit einer passenden Spachtelmasse verspachtelt werden. Das sollte nach dem ersten Schleifen passieren. Nach Ablauf der Trocknungszeit muss diese Stelle nun erneut geschliffen werden, damit sie zur Oberflächenstruktur des gesamten Werkstücks passt.
2. Grundierung
Grundierung auftragen. Es folgt die Grundierung, die ebenfalls wie eine Farbe auf das Holz gestrichen werden kann. Verwenden Sie zuerst einen Pinsel, um die Ecken und Kanten mit der Grundierung zu bedecken. Danach können Sie die flächigen Bereiche mit einer Lackrolle bearbeiten. Achten Sie auf einen deckenden Auftrag der Grundierung, damit später keine Farbunterschiede im Holz entstehen.
Oberfläche anschleifen. Lassen Sie die Grundierung entsprechend der Verpackungsangaben trocknen. Nun kommt wieder Schleifpapier zum Einsatz – wählen Sie eine feine Körnung von etwa 300 und schleifen Sie die Oberfläche ab. Entfernen Sie den Schleifstaub danach gründlich, um die Haftung des Lacks nicht negativ zu beeinflussen. Dafür kann beispielsweise ein Staubbindetuch verwenden werden.
3. Lackierung
Holzlack auftragen. Öffnen Sie den Holzlack und rühren Sie kräftig um, bevor Sie die erste Lackschicht mit einer Malerrolle auf das Holz bringen. Streichen Sie die Lackierung im Kreuzgang und gehen Sie ähnlich wie bei der Grundierung vor. Auch hier eignet sich ein Pinsel für die Kanten und Ecken. Wichtig ist erneut, dass der Lack deckend aufgetragen wird, gleichzeitig sollte die Schicht eher dünn gehalten werden.
Holz anschleifen. Tragen Sie den Holzlack in zwei Schichten auf, bevor Sie die lackierte Oberfläche mit einem Schleifpapier in feiner Körnung (etwa 300) erneut abschleifen. Danach muss wieder der Schleifstaub entfernt werden. Kleinere Farbunterschiede und Unebenheiten lassen sich in diesem Schritt ausgleichen.
Decklack auftragen. Zuletzt muss noch ein klarer Decklack aufgetragen werden, um die Farbschicht zu schützen. Gehen Sie dabei vorsichtig vor und verhindern Sie „Farbnasen“ und Tropfen, da das Holz nach diesem Schritt nicht erneut abgeschliffen wird.
Mögliche Probleme & Lösungen
Beim Lackieren von Holz kann es schnell passieren, dass die Farbschichten Unebenheiten aufweisen oder nach kurzer Zeit wieder abplatzen. Das lässt sich durch ein Grundieren gut vorbeugen. Zusätzlich ist es wichtig, die einzelnen Lackschichten nicht zu dick aufzutragen. Verwenden Sie nur Anstriche, die tatsächlich für Holz geeignet sind und deren Zusammensetzung auf dieses Material abgestimmt wurde.
FAQ
Kann Holz ohne vorheriges Schleifen lackiert werden?
Verzichten Sie lieber darauf, Holz ohne ein vorheriges Anschleifen zu lackieren. Dadurch würden weder die Grundierung noch der Lack einen guten Halt finden, was fleckige Ergebnisse und kurze Haltbarkeiten nach sich zieht. Das gilt sowohl für rohe als auch für vorbehandelte Holzoberflächen.
Wie viele Schichten Holzlack werden zum Lackieren benötigt?
Beginnen Sie das Projekt mit einer Grundierung. Danach reichen üblicherweise zwei Schichten des Holzlacks aus, um ein deckendes Ergebnis zu erhalten. Zusätzlich lohnt es sich, die lackierte Holzoberfläche mit einer Schicht Decklack bzw. Klarlack zu versehen.
Acryllack oder Kunstharzlack – was sollte für Holz verwendet werden?
Für Holz kommen verschiedene Lacke infrage, weshalb Sie die Auswahl an den Verwendungszweck anpassen sollten. Kunstharzlacke (wie Polyurethan- und Alkydharzfarben) sind lösungsmittelhaltig und bilden giftige Dämpfe, besitzen aber eine hohe Haltbarkeit. Acryllacke sind gesünder für Mensch und Umwelt, erweisen sich aber als weniger robust. Naturharzlacke sind besonders umweltfreundlich.
Wie lackiert man Holz richtig?
Legen Sie zuerst Schutzkleidung an und entfernen Sie alte Lackierungen, bevor Sie die Holzoberfläche anschleifen und eine Grundierung auftragen. Es folgt ein erneuter Schleifdurchgang. Danach kann die erste Lackschicht aufgetragen werden. Rauen Sie das Holz mit einem Zwischenschliff an und finalisieren Sie Ihr Werkstück mit einem Decklack.