Holz lasieren – so geht’s
Wer Holzoberflächen schützen und gleichzeitig den Farbton vertiefen möchte, kann sich für eine Holzlasur entscheiden. Passen Sie das Produkt jeweils auf die Holzart an und verwenden Sie im Außenbereich eine zusätzliche Grundierung. Auftragen lassen sich Lasuren mit Pinseln und Lackrollen – oder einer Kombination aus beiden Werkzeugen.
Beim Lasieren von Holz lässt sich zwischen einer Dünnschichtlasur und einer Dickschichtlasur unterscheiden. Erstere ist wässriger und dringt tief in das Naturmaterial ein, sodass sie blasser erscheint und etwa alle drei Jahre erneuert werden sollte. Dickschichtlasuren überziehen das Holz und erinnern von der Konsistenz mehr an Lackierungen. Sie sorgen für eine robustere Schutzschicht, erzielen aber nicht den typischen Lasureffekt.
Produktempfehlungen
Schleifgerät
Um die Lasur auf Holzoberflächen haltbar zu machen, müssen diese in einem ersten Schritt angeschliffen werden. Je nach Größe des Werkstücks kann entweder klassisch auf Schleifpapier oder auf ein Schleifgerät zurückgegriffen werden. Als Schleifmaschinen kommen vor allem Schwingschleifer, Exzenterschleifer und Handschleifer infrage, die mit einer Leistung von mindestens 150 W ausgestattet sind.
Grundierung
Insbesondere im Außenbereich sollte eine Grundierung vorgestrichen werden, wodurch die Lasur noch langlebiger gemacht werden kann. Grundierungen dringen tief ins Holz ein und bieten einen zusätzlichen Schutz vor Fäulnis, Bläue und Insekten. Achten Sie bei der Auswahl auf eine Eignung für Ihre Holzart (beispielsweise Fichte, Buche oder Kiefer) und werfen Sie einen Blick auf die Ergiebigkeit.
Lackrolle
Für das Streichen der Lasur bieten sich vor allem Lackrollen an, mit denen Sie viel Fläche in kurzer Zeit abdecken können. Auch werden Strukturen in der Oberfläche durch Pinselstriche vermieden. Oftmals lassen sich Lackrollen und Farbwannen in Sets kaufen, sodass Sie Kosten sparen. Entscheiden Sie sich für Lackrollen aus Schaumstoff mit einer äußeren Abrundung.
Atemschutz
Zu den elementaren Schritten beim Lasieren von Holz gehört das Anschleifen der Oberfläche. Dabei entsteht Schleifstaub, der nicht eingeatmet werden sollte – tragen Sie daher unbedingt einen geeigneten Atemschutz. Wer sich für eine Variante mit speziellen Filtern entscheidet, kann die Atemwege außerdem vor etwaigen Dämpfen der Lasur bzw. der Grundierung schützen.
Holzlasur
Auch bei der Auswahl der Holzlasur sollten Sie auf die Holzart Ihres Werkstücks schauen, sodass die Holzeigenschaften optimal unterstützt werden können. Lasuren werden entweder farblos oder färbend angeboten und können in Dünnschichtlasuren und Dickschichtlasuren unterschieden werden. Prüfen Sie beim Kauf außerdem den Verpackungsumfang und die Ergiebigkeit.
Anleitung: Holz in 3 Schritten lasieren
Wie wird Holz lasiert?
1. Legen Sie Schutzkleidung an und schleifen Sie die Holzoberfläche
2. Tragen Sie eine Grundierung auf und schleifen Sie diese ebenfalls an
3. Streichen Sie dann die Lasur in Richtung der Maserung auf die Oberfläche
- Holzlasur
- Grundierung
- evtl. Holzspachtelmasse
- evtl. Abbeizer
- Schleifgerät oder Schleifpapier in verschiedenen Körnungen
- Lackrolle oder Pinsel. Farbwanne
- Schwamm oder Staubbindetuch
- Atemschutz
- Schutzbrille
- evtl. Handschuhe
- evtl. Spachtel
1. Vorbereiten
Bevor Sie mit dem Streichen des Holzschutzes beginnen können, sollten Sie für eine optimale Vorbereitung sorgen und das passende Material bereitstellen. Einige Lasuren werden für spezielle Holzarten angeboten, sodass sich eine entsprechende Auswahl lohnen kann. Prüfen Sie außerdem, ob eine Grundierung integriert ist – oder eine zusätzliche Grundierung nötig wird. Entfernen Sie außerdem Verschmutzungen, Spinnweben, Grünspan und Co. vom Holz.
Schutzausrüstung anlegen. Beim Anschleifen von Holz entsteht feiner Staub, der weder in Ihre Atemwege noch in Ihre Augen gelangen sollte. Entscheiden Sie sich daher für einen geeigneten Atemschutz und für eine Schutzbrille. Einige Lasuren können gesundheitsschädigende Dämpfe entwickeln, weshalb Sie auf einen Atemschutz mit Filter setzen sollten. Auch Handschuhe für den Hautschutz können nicht schaden.
Etwaigen alten Lack entfernen. Sollte die Holzoberfläche bereits lackiert worden sein, muss der alte Lack nun entfernt werden, Dafür können zum Beispiel Abbeizer verwendet werden. Orientieren Sie sich bei der Einwirkzeit an den Herstellerangaben und kratzen Sie den Lack dann vorsichtig mit einem Spachtel ab. Alternativ können Heißluftgebläse eingesetzt werden. Wichtig ist dabei, nicht zu lange auf einer Stelle zu bleiben.
Anschleifen. Im Anschluss muss die Holzoberfläche zum ersten Mal angeschliffen werden. Je nach Umfang der Arbeiten lohnt sich der Einsatz von Schleifpapier oder die Verwendung eines Schleifgeräts – das geht schneller und deckt große Flächen besser ab. Entscheiden Sie sich für eine Körnung zwischen 180 und 240.
Ggf. Löcher verspachteln: Sollten unerwünschte Löcher in den Bauteilen aus Holz zu finden sein, können diese nach dem ersten Abschleifen verschlossen werden. Dafür kommt spezielle Holzspachtelmasse infrage. Tragen Sie diese mit einer Spritzpistole und einem Spachtel auf und lassen Sie das Produkt entsprechend der Herstellerangaben trocknen. Schleifen Sie die betroffene Stelle danach erneut ab.
Abkleben. Greifen Sie dann zu Malerkrepp und kleben Sie alle Bereiche ab, die nicht mit der Dünn- oder Dickschichtlasur versehen werden sollen. Das können beispielsweise bestimmte Holzbereiche (man denke an Muster und Designs) oder angrenzende Bauteile aus anderen Materialien sein. Wichtig ist, dass sich das Klebeband für eine Verwendung auf Holz eignet, sodass keine Klebereste zurückbleiben.
2. Grundieren
Grundierung auftragen. Für die meisten Lasuren im Außenbereich ist eine Grundierung notwendig, die in einem nächsten Schritt auf das Holz gestrichen wird. Das verbessert den Halt des Anstrichs und schützt vor Umwelteinflüssen. Grundieren Sie zuerst die Ecken und Kanten mit einem Pinsel. Gehen Sie danach zur Lackrolle über und streichen Sie alle flächigen Bereiche, bevor Sie die Grundierung ausreichend lange trocknen lassen.
Abschleifen. Ist die Grundierung getrocknet, folgt ein neuerlicher Durchgang mit Schleifpapier oder mit dem Schleifgerät. Verwenden Sie bei diesem Schliff eine feinere Körnung zwischen 240 und 280, um die Holzoberfläche für die Lasur anzurauen. Entfernen Sie danach den Schleifstaub, wofür sich etwa der Kauf eines Staubbindetuchs lohnen kann.
3. Lasieren
Lasur auftragen. Tragen Sie die Holzlasur mit einem Pinsel oder einer Malerrolle auf und folgen Sie dabei der Holzmaserung, sodass ein eine einheitliche Optik entsteht. Achten Sie auf eine gleichmäßige Bewegung und verhindern Sie die Bildung von kleinen „Seen“ auf dem Holz – das würde ansonsten die Farbe negativ beeinflussen.
Trocknen lassen. Lassen Sie die Lasur schließlich trocknen und tragen Sie gegebenenfalls eine weitere Schicht auf, um für eine ideale Deckung zu sorgen. Sollte die Oberfläche noch rau sein, können Sie den Anstrich ebenfalls wiederholen. Orientieren Sie sich hinsichtlich der Trocknungszeit wieder an den Herstellerangaben.
Mögliche Probleme & Lösungen
Achten Sie beim Lasieren darauf, dass Sie möglichst gleichmäßig vorgehen – ansonsten kann es schnell passieren, dass das Ergebnis fleckig wird. Streichen Sie den Pinsel oder die Lackrolle nicht am Rand des Holzstücks ab, sondern verwenden Sie stattdessen eine verklebte Oberfläche. Verhindern Sie außerdem die Bildung von kleinen „Seen“ auf dem Holz.
FAQ
Lasur oder Öl – was ist besser zur Behandlung von Holz?
Ob lieber lasiert oder geölt werden sollte, hängt primär von der wetterbedingten und mechanischen Belastung des Holzes ab. Da beispielsweise Terrassen und Gartenmöbel Wind, Wetter und einem ständigem Betreten gegenhalten müssen, sollten Sie durch eine Lasur mit einer Schutzschicht versehen werden. Holzöl pflegt das Material allerdings besser und sorgen für eine längere Lebensdauer.
Wo liegt der Unterschied zwischen Lackieren und Lasieren?
Sowohl Holzlacke als auch Holzlasuren enthalten Farbpigmente, sodass eine optische Veränderung des Holzes erzeugt werden kann. Lackierungen wirken wie eine Schutzschicht, die das Material komplett verdeckt – die natürliche Maserung geht verloren. Lasuren dringen stattdessen tiefer ins holz ein und sorgen für eine offenporige und feuchtigkeitsregulierende Oberfläche.
Sollte Holz mehrfach oder nur einmal lasiert werden?
Lasuren können sich mit der Zeit abnutzen, sodass eine Erneuerung des Anstrichs notwendig werden kann. Das gilt übrigens sowohl für Dünnschicht- als auch für Dickschichtlasuren. Wird unbehandeltes Holz zum ersten Mal lasiert, sollten Sie außerdem auf zwei Schichten setzen.
Wie lasiert man Holz richtig?
Legen Sie zuerst eine passende Schutzkleidung an und entfernen Sie etwaige alte Lackierungen und Lasuren, bevor Sie die Holzoberfläche anschleifen. Tragen Sie danach eine Grundierung auf. Es folgt ein weiterer Schleifdurchgang, wonach die Lasur mit einem Pinsel oder einer Farbrolle gestrichen werden kann. Zuletzt muss diese ausreichend lange trocknen.