Vorbereitung ist das A und O
Damit das Leinöl seine volle Wirkung entfalten kann, ist eine sorgfältige Vorbereitung des Holzuntergrundes essenziell. Beachten Sie bitte folgende Schritte, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen:
- Alte Anstriche entfernen: Falls das Holz bereits behandelt wurde, müssen alle alten Anstriche komplett entfernt werden. Verwenden Sie dazu einen Spachtel und einen Heißluftföhn, um hartnäckige Altanstriche effektiv zu lösen.
- Schleifvorgänge: Bereiten Sie das Holz durch mehrere Schleifgänge vor. Beginnen Sie mit grobem Schleifpapier (Körnung 80-120) und arbeiten Sie sich zu feinerem Schleifpapier (Körnung 180-240) vor. Schleifen Sie stets in Richtung der Holzfaser, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
- Wässern des Holzes: Nach dem ersten Schliff empfiehlt es sich, das Holz leicht zu wässern. Dadurch stellen sich die Holzfasern auf, was beim erneuten Schleifen mit feinem Schleifpapier (Körnung 240) ein glatteres Ergebnis ermöglicht. Tragen Sie Wasser mit einem Pinsel oder Schwamm auf und lassen Sie das Holz trocknen.
- Reinigung: Reinigen Sie das Holz gründlich, um eine saubere und fettfreie Oberfläche zu gewährleisten. Dies kann mit einer milden Seifenlauge erfolgen. Lassen Sie das Holz gut abtrocknen. Entfernen Sie abschließend den Schleifstaub mit einem trockenen Tuch oder einem Staubsauger.
Durch diese sorgfältige Vorbereitung schaffen Sie optimale Bedingungen für das Leinölen und gewährleisten eine langanhaltende und schützende Oberfläche.
Leinöl auftragen – Zwei bewährte Methoden
Je nach Beanspruchung der Holzoberfläche sollten Sie die passende Methode des Leinöl-Auftrags wählen.
Methode 1: Oberflächenbehandlung für unkomplizierten Schutz
Diese Methode eignet sich für Holzgegenstände, die im Alltag nur gering belastet werden, wie dekorative Holzelemente, Möbel oder Kinderspielzeug.
- Material vorbereiten: Verwenden Sie einen Pinsel, ein Tuch oder einen Schwamm, um das Leinöl gleichmäßig auf die saubere und trockene Holzoberfläche aufzutragen.
- Einziehen lassen: Lassen Sie das Öl mindestens zehn Minuten lang einziehen. Sollten danach noch sichtbare Ölreste vorhanden sein, wischen Sie diese mit einem sauberen Tuch ab.
- Nachbehandlung: Warten Sie etwa einen Tag, damit das Öl vollständig trocknet. Optional können Sie eine zweite Ölschicht auftragen, um den Schutz zu verstärken.
Methode 2: Tiefenimprägnierung für intensiven Schutz
Für stärker beanspruchte Holzflächen, wie Arbeitsplatten, Bodenbeläge oder Outdoor-Möbel, ist eine tiefere Imprägnierung vorteilhaft.
- Öl erwärmen: Optional können Sie das Leinöl auf etwa 50-60 Grad Celsius erwärmen, um die Eindringtiefe zu erhöhen. Achten Sie auf sorgfältiges Arbeiten bei dieser Methode.
- Auftragen: Tragen Sie das erwärmte oder kalte Leinöl satt in Längsrichtung zur Holzmaserung auf. Wiederholen Sie den Vorgang, bis das Holz kein weiteres Öl mehr aufnimmt.
- Einarbeiten: Verwenden Sie eine Schleifmaschine mit feiner Körnung (320) oder ein Handpolierpad, um das Öl tief in das Holz einzuarbeiten. Dies verbessert die Imprägnierung und sorgt für eine glatte Oberfläche.
- Überschüssiges Öl entfernen: Entfernen Sie nach etwa zehn Minuten überschüssiges Öl gründlich mit einem frischen Tuch.
- Trocknen lassen: Lassen Sie das Holz mindestens 24 Stunden trocknen. Bei Bedarf können Sie weitere Schichten auftragen, um den Schutz zu intensivieren.
Berücksichtigen Sie stets die Trockenzeiten und testen Sie bei Unsicherheiten zunächst an einem unauffälligen Bereich. So erzielen Sie die besten Ergebnisse für Ihre Holzprojekte.