Welche Möglichkeiten gibt es?
Holz mit Trockeneis sandstrahlen
Um Holzoberflächen zu reinigen oder zu verschönern, bietet sich das Sandstrahlen an. Dabei wird ein abrasives Strahlgut mit recht hohem Druck auf das Holz gerichtet, um die Oberfläche minimal abzutragen. Obwohl mehrere Strahlmittel zu diesem Zweck eingesetzt werden können, eignet sich vor allem Trockeneis. Dann wird vom sogenannten Trockeneisstrahlen gesprochen.
Zu den vielen Vorteilen von Trockeneis gehört es, dass es sich um ein wenig abrasives Verfahren handelt. Hinzu kommt, dass das Strahlgut danach einfach schmilzt – und nicht aufwändig aufgesammelt werden muss. Üblicherweise wird Trockeneis dann verwendet, wenn größere Holzflächen gereinigt werden sollten. Die Geräte sind allerdings teuer und erfordern viel Erfahrung.
Holz mit Sand sandstrahlen
Obwohl weiterhin von „Sandstrahlen“ die Rede ist, darf Sand inzwischen nicht mehr als Strahlgut eingesetzt werden. Tatsächlich ist die Verwendung von Quarzsand und Konsorten in Deutschland gesetzlich verboten. Grund sind die schweren gesundheitlichen Auswirkungen des feinen Sands auf die Lunge. Trotz Schutzausrüstung wird ansonsten eine Silikose riskiert, die sogar tödlich enden kann.
Stattdessen gibt es eine Menge hochwertiger und wirkungsvoller Alternativen, die anstelle von Sand bzw. Quarzsand zum Sandstrahlen verwendet werden können. Dazu zählen insbesondere Glasperlen, Korund, Schrot und Stahlguss. Die kleinen Teilchen wirken wie Schleifpapier und müssen hinsichtlich ihrer Körnung passend zum Verwendungszweck und Material ausgesucht werden.
Holz sandstrahlen lassen
Alternativ kann auch auf ein professionelles Sandstrahlen gesetzt werden. Das lohnt sich beispielsweise dann, wenn große Flächen bearbeitet werden müssen oder das Werkstück aus Holz spezielle Anforderungen an den Prozess stellt – man denke etwa an teure Möbel, antike Holzstücke oder hartnäckige Lackschichten.
Während Sie sich einige Sandstrahlgeräte im Baumarkt ausleihen können, wird ein professionelles Sandstrahlen dort nicht angeboten. Schauen Sie sich stattdessen bei lokalen Schreinern oder Tischlern um und lassen Sie sich vorher einen Kostenvoranschlag erstellen. Die Profis verfügen oftmals über ein Gerät für das Trockeneissandstrahlen, wodurch der Abtrag auch für empfindliche Werkstücke geeignet ist.
Produktempfehlungen
Um Holz ganz einfach selber zu sandstrahlen, werden verschiedene Geräte und Werkzeuge benötigt. Ganz oben auf der Liste steht eine passende Schutzkleidung, die Sie vor den kleinen Partikeln schützen kann. Bei der Auswahl des Sandstrahlgeräts sollten Sie hingegen auf die kompatiblen Strahlmittel und die maximale Strahlleistung achten. Das Strahlgut muss außerdem zum Verwendungszweck passen.
Damit Sie die kleinen Partikel des Strahlguts weder einatmen noch in Ihre Augen bekommen, kann diese Atemschutzmaske mit Staubfilter verwendet werden. Sie ist nach CE zertifiziert und verfügt über ein Doppelfiltersystem der Klasse A1P2. Außerdem besticht sie durch ein geringes Gewicht, verstellbare Gurte und einen hohen Tragekomfort, der auch ein längerfristiges Arbeiten ermöglicht.
Dieses Druckluft-Sandstrahlgerät besitzt eine Radunterbau, der einen mobilen Einsatz möglich macht. Das Kesselvolumen liegt bei maximal 38 l und wird mit einem hohen Arbeitsdruck von 4,13 bis 8,6 bar gepaart. Daraus ergibt sich ein Luftverbrauch von 280 bis 380 l pro Minute. Die Doppelwellenbiegung am Kessel sorgt außerdem für ein Extramaß an Stabilität.
Um das Strahlmittel zielgenau an Ort und Stelle zu bringen, kann diese Sandstrahlpistole für Druckluftgeräte verwendet werden. Sie ist für einen Luftverbrauch von bis zu 450 l pro Minute kompatibel und mit einem Innendüsen-Durchmesser von 5 mm ausgestattet. Das Anschlussgewinde ist mit 1/4″ IG angegeben, was einen recht universellen Einsatz erlaubt.
Zur Behandlung von verwittertem Holz oder zum Entrosten von Metallteilen kann dieses Strahlmittel eingesetzt werden, das weder wasserlösliche Bestandteile noch freie kristalline Kieselsäure enthält. Es ist nach ISO 11126 N/CS/G als silikoseungefährlich, nicht-toxisch und nicht-karzinogen eingestuft, was die Verwendung besonders sicher macht. Die Körnung kann zwischen 0,2 bis 0,5 mm und 1,4 bis 2,8 mm ausgewählt werden.
Anleitung: Holz in 2 Schritten sandstrahlen
- Werkstück aus Holz
- Strahlgut
- Strahlkabine
- Sandstrahlgerät samt Kompressor
- Sandstrahlpistole
- Luftschlauch
1. Vorbereitung
Bevor Sie mit dem Sandstrahlen beginnen können, sollten Sie auf eine optimale Vorbereitung achten. Dazu gehört vor allem die Auswahl des Strahlmittels und die richtige Einstellung des Geräts. Stimmen Sie beide Faktoren immer auf die Holzart und die Empfindlichkeit der Oberfläche sowie auf den Grund des Sandstrahlens ab – eine Reinigung erfordert beispielsweise weniger Abrasion als das Entfernen von Lack. Zur Vorbereitung gehören auch diese Schritte:
Sandstrahlkabine vorbereiten. Das Sandstrahlen von Holz sollte ausschließlich in einer geeigneten Sandstrahlkabine stattfinden. Diese kann entweder gekauft oder selber gebaut werden. Wichtig ist, dass die Kabine den Anforderungen des Strahlguts entspricht und groß genug für das Werkstück ist. Bereiten Sie die Kabine zuerst auf den Prozess vor.
Schutzkleidung anlegen. Danach müssen Sie unbedingt passende Schutzkleidung anlegen, um sich vor dem Staub und Schmutz des Sandstrahlens zu schützen. Dazu gehören neben einer Schutzbrille auch ein hochwertiger Mund- und Nasenschutz sowie Handschuhe. Ebenfalls kann eine Kopfbedeckung nicht schaden. Sandstrahlen Sie am besten in langärmliger Kleidung, um auch Ihre Haut zu schonen.
Körnung auswählen. Je nach Art des Projekts muss außerdem die passende Körnung ausgewählt werden. Üblicherweise kommen entweder Glasperlen oder Korund zum Einsatz. Bei Glasperlen ist die Körnung 100 bis 200 µm üblich, da sie die meisten Verwendungszwecke abdecken kann. Korund liegt zumeist zwischen 0,25 bis 0,50 mm.
2. Sandstrahlen
Danach kann mit dem eigentlichen Sandstrahlen bereits begonnen werden. Adjustieren Sie den gewünschten Druck am Sandstrahlgerät und halten Sie die Sandstrahlpistole etwa 20 bis 50 cm über die Holzoberfläche. Arbeiten Sie sich langsam in eine gleichbleibende Richtung vor, sodass in Bahnen gearbeitet wird. Verbleiben Sie nicht zu lange auf einer Stelle, um das Holz nicht zu beschädigen!
Mögliche Probleme & Lösungen
Insbesondere hartnäckige Lackierungen (oder auch mehrere getrocknete Lackschichten) können eine wahre Herausforderung darstellen, weil sie sich beim Sandstrahlen nicht immer sofort entfernen lassen. Dadurch wird es nicht selten notwendig, mehrfach über einen Bereich zu gehen. Passen Sie am besten die Körnungsstärke an und wählen Sie gröberes Strahlgut, das stärker abrasiv wirkt.
FAQ
Welches Strahlmittel kann für welches Holz bzw. welche Lackierung eingesetzt werden?
Für die meisten Holzarten können sowohl Korund als auch Glasperlen eingesetzt werden. Zweiteres gilt insbesondere für übliche Möbelholzarten wie Eiche und Fichte. Quarzsand ist zwar verboten, würde bei diesen Hölzern aber übrigens auch für bläuliche Verfärbungen sorgen. Hartnäckige Lackierungen können auch mit Stahlguss behandelt werden.
Wie hoch ist die benötigte Strahlleistung?
Die notwendige Strahlleistung hängt primär vom gewünschten Ergebnis ab. Zum Reinigen von Holz können geringere Leistungen bis 3 bar eingesetzt werden, das Schleifen der Oberfläche sollte eher bei 4,5 bar stattfinden.
Kann man Holz sandstrahlen?
Holz kann mit einem geeigneten Sandstrahlgerät und einem passenden Strahlgut (etwa Glasperlen oder Trockeneis) ganz einfach behandelt werden. Achten Sie auf eine gute Vorbereitung und verweilen Sie mit der Sandstrahlpistole nicht zu lange auf einer Stelle.
Kann Holz im Freien sandgestrahlt werden?
Sehen Sie davon ab, das Sandstrahlen im Freien durchzuführen. Verwenden Sie stattdessen eine Sandstrahlkabine, wo das Strahlmittel nach der Verwendung direkt wieder aufgefangen wird. Das schont die Umwelt und sorgt für eine mögliche Wiederverwendung.