Anwendbarkeit
Holzspachtelmassen lassen sich immer nur dann anwenden, wenn das Holz noch gesund ist. Verfaultes oder sich auflösendes Holz muss restlos entfernt werden, bis wieder eine gesunde Holzschicht zum Vorschein kommt.
Ist eine solche Schicht nicht vorhanden, kann die Holzspachtelmasse nicht angewendet werden. Das Holzwerkstück ist in diesem Fall nicht mehr zu retten, die beschädigte Stelle muss komplett ersetzt werden.
Holz und Sandstein
Holzspachtelmassen können in der Regel auf jedem Holz angewendet werden. Darüber hinaus eignen sich die meisten Fertigprodukte auch noch für Natursandsteine, die oft schwierig auszubessern sind.
Einsatzbeispiele
Holzspachtel (oder auch „Holzkitt“ genannt) kann bei vielen Gelegenheiten angewendet werden:
- Beschädigungen bei Gartenmöbeln aus Holzanteile
- Astlöcher
- Absplitterungen an hölzernen Fensterrahmen
- Löcher in Holz
- Kratzer in Holzfußböden
Unterschiedliche Produkte
Holzspachtelmassen können sehr unterschiedlich sein, und sich in ihrer Zusammensetzung und ihren Eigenschaften grundlegend voneinander unterscheiden.
Ölkitt – der Klassiker
Ölkitt ist das älteste Mittel, um auch Holz zu reparieren. Er besteht aus Leinöl und Kreide und enthält keinerlei Zusatzstoffe. Er wurde in der Regel nicht nur zum Eindichten von Fenstern sondern auch für alle anderen Abdichtarbeiten verwendet.
Ölkitt ist sehr elastisch, und muss in der Regel vor dem Ausfüllen etwas verknetet werden.
Er trocknet sehr langsam (vollständige Aushärtung erst nach 4 – 6 Wochen) und kann vor dem vollständigen Aushärten auch nicht überstrichen werden. Der aufgestrichene Lack würde sonst abblättern.
Dünnschichtige Spachtelungen können im Sommer aber oft schon nach 1 – 2 Tagen überstrichen werden.
Schnell-Fertig-Kitt aus dem Baumarkt
Im Baumarkt gibt es unterschiedliche Holzspachtelmassen als fertige Paste aus der Tube. Sie sind leicht und bequem anzuwenden wie Wandspachtelmassen auch.
Die Aushärtzeiten sind bei diesen Produkten wesentlich kürzer. In der Regel kann man von ungefähr einer Stunde je mm Schichtdicke ausgehen.
Alternative: Leim und Schleifstaub
Einen einfachen Holzkitt kann man auch selbst herstellen. Man schleift vorsichtig etwas vom beschädigten Holz ab, bis man ein Häufchen Schleifstaub hat.
Der Schleifstaub wird mit einer kleinen Menge Tischlerleim vermischt, bis eine zähe, knetbare Masse entsteht. Diese Masse kann man dann wie gewöhnliche Holzspachtelmasse verwenden.
Der Vorteil liegt einerseits darin, dass eine belastbare Holzoberfläche nach dem Aushärten des Tischlerleims entsteht. Andererseits hat die ausgehärtete Stelle auch exakt den gleichen Farbton wie das Holz des Werkstücks.
Schwierigkeit Farbton
Viele Fertigspachtelmassen sind zwar in unterschiedlichen Farbtönen erhältlich, die Originalfarbe wird aber nicht immer exakt getroffen. Die ausgebesserte Stelle bleibt sichtbar.
Bei groben Farbunterschieden kann man unter Umständen mit Holzbeize nachhelfen, ansonsten bietet sich auch das Aufstreuen von Schleifstaub an, um den Farbunterschied etwas zu kaschieren. Der Schleifstaub wird beim Ausbessern mit eingebunden.
Bei einem späteren Streichen macht der Farbunterschied natürlich ohnehin kein Problem.