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Holz

Holz weiß beizen: So gelingt’s Schritt-für-Schritt

Von Johann Kellner | 21. September 2024
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Mit weißer Beize lassen sich sowohl helle als auch dunkle Hölzer behandeln und die Maserung hervorheben. Dieser Artikel erklärt, welche Beizarten für welche Hölzer geeignet sind und bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Beizen von Holz.

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Weiße Beizen sind eigentlich eher eine Lasur

Kann man Holz weiß beizen?

Ja, Sie können Holz in Weiß beizen und sowohl helle als auch dunkle Hölzer behandeln. Beim weißen Beizen bleibt die natürliche Maserung des Holzes erhalten und wird sanft hervorgehoben. Der Effekt variiert je nach Holzart:

  • Weichhölzer wie Kiefer oder Fichte: Diese saugen die Beize stärker auf, wodurch das weiße Finish intensiver wirkt.
  • Harthölzer wie Eiche oder Teak: Hier ist der Effekt subtiler, was zu einem eleganten, leicht transparenten Weißton führt.

Beachten Sie, dass Beizen nur auf rohem Holz funktioniert. Vorbehandelte oder lackierte Oberflächen müssen vorher abgeschliffen werden. Führen Sie immer eine Probe an einer weniger sichtbaren Stelle durch, um die endgültige Farbwiedergabe zu überprüfen und sicherzustellen, dass das gewünschte Ergebnis erzielt wird.

Welche Beizarten eignen sich für welche Hölzer?

Verschiedene Holzarten reagieren unterschiedlich auf Beizen. Daher ist es wichtig, die geeignete Beizart für die jeweilige Holzart zu wählen:

  • Farbstoffbeize: Gut geeignet für wenig saugfähige, feinporige Hölzer wie Ahorn oder Eiche. Diese Beize erzeugt eine semi-transparente Färbung und betont die natürliche Maserung.
  • Pigmentbeize: Ideal für sehr saugfähige Hölzer wie Kiefer, Fichte und Buche. Pigmente haften an der Holzoberfläche und führen zu einer intensiveren Färbung. Da diese Hölzer die Beize schnell aufnehmen, müssen Sie zügig und gleichmäßig arbeiten, um ein fleckiges Ergebnis zu vermeiden.
  • Chemische Beize: Empfohlen für Harthölzer wie Kirsche oder Nussbaum. Diese Beize reagiert chemisch mit den natürlichen Inhaltsstoffen des Holzes und betont die Struktur besonders stark. Auch dunklere Effekte lassen sich damit erzielen.
  • Wasser-Alkohol-Beize: Besonders geeignet für feinporige Holzsorten wie Birke und Ahorn. Das Wasser-Alkohol-Gemisch ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung der Farbe.
  • Lösungsmittelbeize: Diese Beize kann in bestimmten Fällen sogar auf geöltem Holz angewendet werden. Ein Test an einer unauffälligen Stelle ist ratsam, um sicherzugehen, dass die Beize nicht fleckig wird.
  • Wasserbeize: Die umweltfreundlichste Option, die sich für viele verschiedene Holzarten eignet. Sie ist besonders gut für nachhaltige Projekte und ökologisch bewusste Anwender.

Testen Sie die Beize immer an einer unauffälligen Stelle, um die Farbwirkung vorab zu überprüfen.

Holz weiß beizen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Bevor Sie beginnen, sollten Sie die Beize an einer unauffälligen Stelle testen. So können Sie die endgültige Farbwirkung beurteilen und unerwünschte Reaktionen vermeiden.

1. Vorbereitung

  • Metallteile entfernen: Alle Metallbeschläge sollten entfernt werden, um chemische Reaktionen und Verfärbungen zu verhindern.
  • Rückstände beseitigen: Säubern Sie das Holz gründlich von Rückständen wie Wachs, Leim oder Harz.

2. Holz wässern

  • Befeuchten: Befeuchten Sie das Holz mit lauwarmem Wasser und einem Schwamm, um die Holzfasern aufzurichten.
  • Trocknen lassen: Lassen Sie das Holz anschließend über Nacht vollständig trocknen.

3. Schleifen

  • Schleifpapier verwenden: Schleifen Sie die Oberfläche mit Schleifpapier der Körnung 180 oder 240 ab, immer in Maserrichtung.
  • Staub entfernen: Entfernen Sie den Schleifstaub gründlich, beispielsweise mit einem Feger, um eine gleichmäßige Oberflächenstruktur zu gewährleisten.

4. Beize vorbereiten

Mischung anrühren: Je nach Art der Beize, diese entweder gut schütteln oder sorgfältig umrühren, um eine gleichmäßige Konsistenz zu erzielen.

5. Beize auftragen

  • Pinsel benutzen: Tragen Sie die Beize mit einem Pinsel entlang der Maserung auf. Beginnen Sie längs zur Maserung, pinsele dann quer und abschließend wieder längs.
  • Eindringen lassen: Lassen Sie die Beize 15 Minuten einwirken und achten Sie darauf, dass sie gleichmäßig ins Holz eindringt.

6. Überschüssige Beize entfernen

Vorsichtig abwischen: Entfernen Sie überschüssige Beize mit einem sauberen Lappen, um Fleckenbildung zu vermeiden.

7. Trocknen lassen

Ausreichend Trocknungszeit: Lassen Sie das Holz mindestens sechs bis acht Stunden vollständig trocknen, bevor Sie mit weiteren Schritten fortfahren.

8. Versiegeln

Transparente Versiegelung: Versiegeln Sie das Holz mit einem geeigneten transparenten Lack oder Wachs, um es vor Feuchtigkeit und Schmutz zu schützen. Bei wasserlöslichen Beizen sollten Sie keinen Acryllack verwenden, da dieser die Beize auflösen könnte.

Diese Schritte helfen Ihnen, das Holz erfolgreich weiß zu beizen und dabei die natürliche Maserung zur Geltung zu bringen.

Artikelbild: Efetova Anna/Shutterstock