Die Besonderheiten einer modernen Hausfassade
Der Grund für das Abdichten eines Balkons ist naheliegend: ob nun Bestands-, Alt- oder Neubau – an der Fassade befindet sich in der Regel ein Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS), welches dazu da ist, vorgegebene Energieeinsparungen laut Energieeinsparverordnung (EnEV) umzusetzen. Doch ein Balkon stellt dabei wie ein Fenster immer einen Schwachpunkt in der Fassadendämmung dar. Also müssen Sie Ihren Holkbalkon zunächst nach der Bauart unterscheiden:
- Holzbalkon mit auskragender Betonplatte als Balkonboden
- Anbau-Holzbalkon
- vorgesetzter Holzbalkon
Holzbalkone an Neubauten abdichten
Bei Neubauten werden heute in der Regel vorgesetzte Balkone montiert. Wie Sie unter „Holzbalkon anbauen“ detailliert erfahren können, besitzen diese keine direkte Verbindung mehr zur Fassade. Stattdessen wird meist eine Abschlussleiste aus Metall befestigt.
Diese Leiste wird dann an der Fassade und gegebenenfalls auch zum Balkonboden mit Silikon oder flüssigem Kunststoff abgedichtet. Durch die Bewegungen des Balkons (er ist nicht fest mit dem Gebäude verbunden) wird diese Abdichtung im Lauf der Jahre brüchig. Bedenken Sie also, dass es sich um eine Wartungsfuge handelt, die regelmäßig (im Abstand von mehreren Jahren) erneuert werden muss.
Einen Anbau-Holzbalkon abdichten
Auch der Anbaubalkon muss entsprechend abgedichtet werden. Nur, dass dieser über entsprechende Anker fest mit der Fassade verbunden ist. Ein besonderes Augenmerk gilt also der Abdichtung der Balkonverankerung. Auch hier findet sich des Weiteren ein Wandanschluss, der zur Fassade als auch zum Balkonboden abgedichtet werden kann bzw. sollte.
Einen Holzbalkon mit auskragender Betonbodenplatte abdichten
Viele Bestands- und Altbauen haben dagegen keinen „richtigen“ Holzbalkon. Vielmehr ist eine Betonplatte auskragend in der Fassade. Geländer oder Brüstung werden dann aus Holz ausgeführt, ebenso der Balkonboden. Hier gilt die Aufmerksamkeit beim Abdichten vor allem der Betonplatte. Nachdem alte Bodenbeläge entfernt wurden, muss zunächst das Gefälle der Platte überprüft werden.
Das Abdichten der Bodenplatte in einzelnen Schritten
Es sollte ein Gefälle nach außen vorhanden sein, also weg von der Fassade. Um die Balkonplatte kann nun umlaufen eine Regenrinne installiert werden. Dann wird die Regenrinne und die Balkonbodenplatte im äußeren Bereich mit einem umlaufenden Metallband abgedeckt. Danach wird das Metallband mit Flüssigkunststoff oder einer anderen bituminösen Dichtmasse abgedichtet. Nun wird die gesamte Bodenplatte mit Bitumen gestrichen, abschließend werden Dachpappbahnen unter Erhitzung darauf ausgerollt und miteinander verschweißt.
Erneuern des Holzbodens und des Balkongeländers
Nun kommen unter die späteren Lagerhölzer Gummistreifen, die bis zu einem Zentimeter dich sein dürfen. Sie dienen als Schutz, dass die Lagerhölzer der späteren Bodenplatten aus Holz nicht die Bitumenbahnen beschädigen können. Dann wird der Holzboden auf dem Balkon ganz normal aufgebaut und montiert. Mehr dazu erfahren Sie unter „Balkon-Holzboden„.