Herstellung von Holzbeton
Holzbeton wird immer in der gleichen Zusammensetzung hergestellt. Ausgangsstoffe sind dabei:
- Sägespäne
- chromatarmer Zement
- Wasser
- Calciumchlorid (fakultativ, beschleunigt aber das Abbinden des Holzbetons erheblich. Meist ist das notwendig)
Das Mischungsverhältnis der einzelnen Stoffe ist immer gleich. Zum Messen werden dabei die Volumenanteile berechnet, nicht die Gewichtsanteile. Auf fünf Volumenanteile Sägespäne kommen drei Volumenanteile Zement.
Bei der Herstellung muss so viel Wasser zugegeben werden, dass am Ende eine Paste entsteht, die beim Ausdrücken noch etwas Wasser verliert. Die Konsistenz entspricht dabei in etwa der feuchten Gartenerde.
Verarbeitung von Holzbeton
Holzbeton wird grundsätzlich in vorgefertigte Formen gedrückt und härtet dort aus. Wegen seiner Konsistenz ist eine andere Verarbeitungsweise nicht möglich. Eine Betonwand aus Holzbeton ist nur als vorgefertigte Platte denkbar und möglich.
Anwendungsgebiete
Holzbeton findet heute im Baubereich keine Anwendung mehr, sondern nur noch im Bereich des Naturschutzes für Nistkästen und Bruthöhlen. Werden solche temporären Quartiere hergestellt, bedient man sich heute fast ausschließlich dieses Materials. Das hängt mit seinen speziellen Eigenschaften zusammen.
Eigenschaften von Holzbeton
Holzbeton ist ein sehr umweltverträglicher Baustoff. Vor allem durch die Verwendung von chromatarmem Zement können auch Allergien bei den bewohnenden Tierarten vermieden werden. Die Haltbarkeit von Holzbeton kann durchaus einige Jahrzehnte betragen – notwendig dafür ist aber ein schützender Anstrich um Schäden durch Witterungseinflüsse und eindringende Feuchtigkeit zu vermeiden. Der Anstrich wird in der Regel ebenfalls mit ökologisch besonders verträglichen Materialien ausgeführt.
Im Bereich des Hausbaus könnte Holzbeton eine hohe Wärme- und Trittschalldämmung bieten. Beides war bereits früher schon gebräuchlich. Die Haltbarkeit wäre durchaus akzeptabel, der Kostenaufwand für den Bau ließe sich gegenüber anderen Betonarten deutlich reduzieren.
Bauen mit Holzbeton
Es gab zwar im Zweiten Weltkrieg und auch später in der DDR Versuche, Holzbeton als billigen Baustoff zu verwenden, das erwies sich allerdings damals als nicht praktikabel. Insbesondere im Zweiten Weltkrieg wurde wegen des herrschenden Zementmangels Hochofenschlacke als Zuschlagstoff verwendet, was zu einer sehr geringen Haltbarkeit der Holzbetonbauten führte.
In der DDR entstanden verschiedene Eigenheime aus Holzbeton Anfang der siebziger Jahre als Typenhäuser (VB4) in Potsdam. Sie konnten sich allerdings nie wirklich durchsetzen.
Aktuell gibt es nur ein Forschungsprojekt der Universität Weimar. Es handelt sich dabei um ein Passivhaus aus Holzbeton, das als ökologisch richtungsweisend und hoch verträglich angesehen wird. In Zukunft könnte der Baustoff also möglicherweise weitere Anwendung beim Bauen finden.