Die richtige Vorbereitung
Um sicherzustellen, dass der Putz langfristig haftet und die Holzfaserplatten optimal geschützt sind, bedarf es spezieller Vorbereitungsschritte:
- Feuchtigkeitsprüfung: Überprüfen Sie die Feuchtigkeit der Holzfaserplatten. Die Holzfeuchte sollte maximal 13 % betragen. Verwenden Sie dazu ein Feuchtemessgerät mit isolierter Elektrode, das mindestens 10 mm tief misst.
- Beschaffenheit der Oberfläche: Sorgen Sie dafür, dass die Plattenoberfläche trocken, glatt und frei von Öl, Staub und anderen haftungsmindernden Stoffen ist. Kehren Sie die Oberflächen gründlich mit einem Besen ab.
- Kanten- und Eckenschutz: Bringen Sie Gewebeeckwinkel an allen Ecken und Kanten der Dämmplatten an. Diese werden in einen frischen Armierungsspachtel eingearbeitet, um Beschädigungen vorzubeugen und eine stabile Grundlage für den Putz zu schaffen.
- Haftgrund auftragen: Tragen Sie einen geeigneten Haftgrund auf die Holzfaserplatten auf. Produkte auf Acrylbasis sind besonders empfehlenswert, da sie für einen guten Feuchtigkeits- und Haftungsschutz sorgen.
- Untergrund vorbereiten: Achten Sie darauf, dass alle Fugen und Unebenheiten zwischen den Platten ausgeglichen sind. Nutzen Sie dafür eine Ausgleichsmasse und spezielles Fugenband, um Risse im Putz zu vermeiden.
- Akklimatisierung der Platten: Lassen Sie die Holzfaserplatten vor der Verarbeitung ein bis zwei Tage akklimatisieren, damit sie sich der Umgebungstemperatur anpassen.
- Sicherheitsmaßnahmen: Schützen Sie Ihre Haut und Augen während der Vorbereitung mit entsprechender Schutzkleidung, wie Handschuhen und Schutzbrille, da die Armierungsspachtelung alkalisch ist und Hautirritationen verursachen kann.
Durch diese sorgfältigen Vorbereitungsschritte legen Sie den Grundstein für ein langlebiges und robustes Verputzsystem auf Ihren Holzfaserplatten.
Schritt-für-Schritt Anleitung zum Verputzen von Holzfaserplatten
Nachdem die Holzfaserplatten sorgfältig vorbereitet wurden, können Sie mit dem Verputzen beginnen. Hier ist eine präzise Anleitung, um sicherzustellen, dass der Putz optimal haftet und die Holzfaserplatten dauerhaft geschützt sind:
1. Kantenschutz und Laibungsprofile anbringen
Schützen Sie alle Außenkanten der Holzfaserplatten durch das Anbringen von Gewebeeckwinkeln. Arbeiten Sie die Eckwinkel in eine frische Armierungsspachtelung ein und richten diese mit einer Wasserwaage lotrecht aus. Bei Fensterlaibungen setzen Sie spezielle Laibungsprofile mit integrierter Gewebefahne ein.
2. Diagonalarmierung installieren
Um Rissbildungen an Gebäudeecken, Fenstern und Türen zu verhindern, schneiden Sie Armierungsgewebe auf etwa 25 x 35 cm und betten dieses diagonal in die Spachtelmasse ein.
3. Einsteck- und Sockelprofile verwenden
Am Sockelbereich der Fassade setzen Sie ein spezielles Einsteckprofil ein, das zwischen den Sockel und die Dämmplatte passt. Dies sorgt für zusätzliche Stabilität und schützt die untere Kante der Dämmplatten.
4. Erstes Spachteln und Trocknen
Tragen Sie die erste Schicht Armierungsspachtelung gleichmäßig mit einer Glättkelle auf die Holzfaserplatten auf. Lassen Sie die Armierungsspachtelung anschließend mindestens zwei Tage trocknen.
5. Armierungsgewebe einbetten
In die noch frische Spachtelmasse legen Sie das Armierungsgewebe ein. Achten Sie darauf, dass das Gewebe an den Stößen um 10 cm überlappt und komplett in die Spachtelmasse eingebettet ist.
6. Aufzahnen der Spachtelmasse
Nutzen Sie eine Zahnkelle mit einer Mittelbettzahnung von etwa 15-20 mm, um die Spachtelmasse aufzuzahnen. Dies stellt sicher, dass die Masse gleichmäßig verteilt ist und eine optimale Haftung erreicht wird.
7. Weitere Profile setzen
Am Übergang zu Dachanschlüssen oder unter Fensterbänken bringen Sie spezielle Anschlussprofile an. Befestigen Sie diese Profile so, dass die Gewebefahnen überlappen und die Risssicherheit erhöht wird.
8. Abschlussarbeiten und Trocknungszeiten
Nach der vollständigen Einbettung des Gewebes und der Anschlussprofile muss die Armierung mindestens acht Tage trocknen. Während dieser Zeit sollten Sie die Fläche vor Frost und direktem Regen schützen.
Durch die Beachtung dieser Schritte stellen Sie sicher, dass Ihre Fassadenverkleidung nicht nur optisch ansprechend, sondern auch funktional und langlebig ist.