U-Werte bei Fenstern
Bei Fenstern setzt sich der Gesamt-U-Wert aus den U-Werte des Rahmens und der Verglasung zusammen. Daneben spielen noch die Größe des Fensters und die Länge der Glaskante eine Rolle für die Wärmedämmfähigkeit, sowie einige weitere Faktoren
Der Wärmedämmung des Rahmens kommt dabei insgesamt nur eine untergeordnete Rolle zu. Betrachtet man die Uw – Werte eines Fensters, so hat den größten Einfluss auf den Gesamt-Dämmwert des Fensters sicherlich die Glasscheibe selbst. Je besser der U-Wert der Verglasung, desto besser auch der Gesamt-U-Wert des Fensters.
Richtwerte nach der DIN
Da die U-Werte des Rahmens eine ohnehin untergeordnete Rolle für den Gesamt-U-Wert spielen, werden in der Regel keine Messungen durchgeführt, sondern Pauschalwerte aus der DIN 4108-4 verwendet. Diese Pauschalwerte sind in vielen Fällen sicherlich nicht zutreffend, eine aufwändige Messung lohnt sich aber in der Regel nicht.
Die U-Werte von Metall- und Kunststofffenstern aus moderner Produktion liegen heute bei Messungen auf dem Prüfstand auf einem Niveau, die Holzfenster nicht mehr erreichen können. Holzfensterrahmen haben also einen höheren U-Wert als moderne, gedämmte Kunststoff- und Metallfenster. Sie sind tatsächlich schlechter wärmedämmend als andere Fensterarten.
Die Ermittlung eines exakten U-Werts für den Rahmen ist schwierig, und die Ergebnisse weichen oft weit voneinander ab.
Beispiel
Holzfensterrahmen aus Kiefernholz, Rahmenprofil IV 68
- Tabellenergebnis: Rahmen 1,8 W/(m²K) , Glas 1,0 W/(m²K) Fenster daher 1,4
- genaue Berechnung Rahmen 1,3 W/(m²K) seitlich, 1,7 W/(m²K) unten, Glas 1,0 W/(m²K) – Fenster daher 1,3
- genaue Berechnung nach anderem Verfahren: Rahmen und Glas gleich, Fenster 1,2 UU
Das Beispiel macht ersichtlich, dass nach dem ersten Berechnungsverfahren (Tabelle) das Fenster nach den aktuellen Bestimmungen der EnEV nicht eingebaut werden dürfte, nach den beiden anderen Berechnung jedoch schon.
Erhöhte U-Werte bei einzelnen Holzarten
Die Standardwerte für Holzfenster, die oft auch als Richtwerte für den U-Wert des Rahmens verwendet werden, gelten nur für Nadelhölzer:
- Tanne (beim Fensterbau nur sehr selten verwendet)
- Fichte und
- Kiefer
Andere Holzarten beim Holzfenster führen auch zu anderen U-Werten. Das gilt insbesondere für Holzarten mit erhöhter Rohdichte:
- Meranti zusätzlich 0,1 W/(m²K)
- Lärche zusätzlich 0,1 W/(m²K)
- Eiche zusätzlich 0,2 W/(m²K)
Konsequenz
Man kann daher sagen, dass Holzfensterrahmen grundsätzlich sogar schlechter gedämmt sind als moderne Metall- oder Kunststofffenster.
Durch eine Veränderung der Dicke der Fensterprofile und Verringerung der Profilbreiten können Fensterrahmen allerdings noch etwas optimiert werden. So sind bei einzelnen Rahmen auch U-Werte von 1,0 für den Fensterrahmen möglich (Fensterprofil IV 110).
Die meisten Holzfenster sind gut gedämmten Kunststoff- oder Metallfenstern bei den Rahmendämmwerten allerdings unterlegen.