Konstruktionsweisen
Fensterrahmen können entweder aus Vollholz bestehen, oder mit einer Beschichtung aus Aluminium versehen sein (Holz-Alu-Fenster). Das geschieht vor allem, um das Holz besser vor Witterungseinflüssen zu schützen.
Auf den ersten Blick stellen Holz-Alu-Fenster also eine sehr sinnvolle Weiterentwicklung der klassischen und einfachen Holzfenster dar, sie haben aber auch Nachteile. Die Pflege der Holzfenster fällt dadurch überdies auch nicht völlig weg.
Nachteile in ökologischer Hinsicht und in Bezug auf die Nachhaltigkeit
Betrachtet man beide Fenstertypen im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit und ihre ökologische Verträglichkeit, fällt dieser Vergleich sehr deutlich zugunsten des Holzfensters aus.
Energieaufwand bei der Herstellung und CO?
Der Energiebedarf bei der Herstellung liegt bei Holzfenstern zwischen 600 und 900 MJ/m², bei Holz-Alu-Fenstern dagegen bei rund 1.700 MJ/m², abhängig von der Qualität der Verglasung. Alufenster verursachen also schon bei der Herstellung den doppelten bis dreifachen Energieaufwand und damit auch einen signifikant höheren CO?-Ausstoß.
Die Herstellung von Aluminium ist ebenfalls äußerst energieintensiv und verursacht einen hohen Ausstoß an Treibhausgasen sowie an umweltgefährdenden Giftstoffen vor allem durch Verbrennungsprozesse. Dazu kommen deutlich längere Transportwege für die Rohstoffe und auch zur Weiterverarbeitung. Damit wird der CO?-Fußabdruck von Holz-Alu-Fenstern noch weiter erhöht.
Aufgefangen werden diese massiv höheren Energieverbräuche und Treibhauseffekte aber kaum von einer längeren Lebensdauer. Die Lebensdauer von Holzfenstern ist bei entsprechender Pflege nicht wesentlich geringer als bei den mit Aluminium beschichteten Modellen.
Wiederverwertung und Entsorgung
Auch bei der Entsorgung gibt es deutliche Unterschiede. Während Holz CO?-neutral und energetisch hoch effizienz zur Wärmegewinnung genutzt werden kann, lässt sich Aluminium Schrott nur zu rund 33 % recyclen. In der Praxis liegt die Wiederverwertungsquote bei solchen Aluminiumbeschichtungen sogar noch deutlich niedriger.
Die Wiederverwertung von Aluminium ist ebenfalls energieintensiv, benötigt hohe Transportwege und verursacht einen hohen CO?-Ausstoß.
Ökobilanz
Von ihrer Ökobilanz her gesehen sind Holz-Alu-Fenster also deutlich schlechter zu bewerten als reine Holzfenster. Daneben sind sie meist auch noch deutlich teurer als Holzfenster, in der Regel um rund 30%.
Vorteile bei der Verwendung von Holz-Alu-Fenstern
Der einzige Vorteil, der den höheren Preis für die Fenster und die schlechte Ökobilanz aufwiegt, ist die etwas größere Witterungsbeständigkeit auf der Außenseite. Dieser Vorteil wirkt allerdings nur gering, und kann durch eine umsichtige und sachgerechte Pflege bei reinen Holzfenstern ebenso erreicht werden.
Das etwas geringere Gewicht einzelner Fensterrahmenmodelle im Vergleich zu reinen Holzfenstern bietet in der Regel kein Argument für Holz-Alu-Fenster, zudem ist das auch nicht bei jedem Fenstertyp der Fall.