Holzfenster streichen – so geht’s
Holzfenster sorgen für ein gutes Raumklima und eine natürliche Optik, müssen aber deutlich besser vor Witterungseinflüssen geschützt werden. Insbesondere Feuchtigkeit, UV-Strahlung und andere Wetterlagen machen es notwendig, das Naturmaterial in regelmäßigen Abständen neu zu streichen. Dafür kommen entweder Lasuren bzw. Dickschichtlasuren oder Fensterlacke infrage, die auf die Art des Holzes abgestimmt werden sollten. Zusätzlich ist eine passende Grundierung für mehr Schutz und Haltbarkeit empfehlenswert.
Wichtig ist, dass Sie alle angrenzenden Bereiche (wie Scharniere, Dichtungen und Glasscheiben) mit Malerkrepp schützen und das Holz vor dem Anstrich mit Schleifpapier vorbereiten. Die Auswahl von Pinseln und Lackrollen hängt von der Lackierung ab – für Acryllack und Kunstharzlack eignen sich Schaumstoffrollen, lösungsmittelhaltige Produkte erfordern Naturbürsten. Bei lösungsmittelfreien Lacken kommen Kunstborsten infrage.
Produktempfehlungen
Malerkrepp
Beim Lackieren eines Fensterrahmens ist es nicht immer möglich, das Fenster auszuhängen und die angrenzenden Bereiche so zu schützen. Daher sollten alle unlackierten Bauteile (man denke etwa an Scharniere, Glasscheiben und Dichtungen) mit Malerkrepp abgeklebt werden. Entscheiden Sie sich für ein Abdeckband, das sich rückstandsfrei entfernen lässt und für eine Verwendung auf Holzoberflächen geeignet ist.
Schleifpapier
Zu den wichtigsten Schritten beim Lackieren von Holz zählt außerdem das vorherige Abschleifen. Dadurch wird das Naturmaterial angeraut, sodass die Haltbarkeit und Langlebigkeit der Lackierung verbessert werden. Verwenden Sie Schleifpapier in unterschiedlich groben und feinen Körnungen. Dieses kann mit einem Handschleifer oder mit einer passenden Schleifmaschine kombiniert werden, was den Schliff einfacher macht.
Grundierung
Insbesondere im Außenbereich kann es sinnvoll sein, das Holzfenster zusätzlich zu schützen. Setzen Sie daher auf eine Grundierung oder einen Voranstrich, wobei das Produkt auf die entsprechende Holzart abgestimmt sein sollte. Grundierungen sorgen nicht nur für einen ebeneren Lackauftrag, sondern bieten ebenfalls einen Schutz gegen ein Durchbluten und Auslaufen neuer und alter Anstriche.
Fensterlack
Für das Streichen von Fensterrahmen aus Holz können diverse Lackierungen, Lasuren und Farben verwendet werden, wobei sich die Auswahl eines speziellen Fensterlacks oftmals lohnt. Diese Produkte kombinieren oftmals einen Grund- mit einem Zwischen und einem Schlussanstrich, sodass weniger Schichten notwendig sind. Achten Sie beim Kauf auf die Verpackungsgröße und die Ergiebigkeit.
Pinsel
Wer sich für einen Farbauftrag per Pinsel entscheidet, sollte am besten auf ein Set setzen. So verfügen Sie über unterschiedliche Größen und Durchmesser, sodass auch Ecken und Kanten optimal gestrichen werden sollten. Prüfen Sie vor dem Kauf, ob die Pinsel mit Natur- oder mit Kunstborsten ausgestattet sind und es vom Hersteller spezielle Anweisungen für kompatible Lackierungen gibt.
Anleitung: Holzfenster in 6 Schritten streichen
Wie werden Holzfenster gestrichen?
1. Kleben Sie die Scheiben und angrenzende Bauteile ab und entfernen Sie die Dichtungen
2. Schleifen Sie die Holzoberfläche ab
3. Reparieren Sie etwaige Schäden mit Holzspachtelmasse
4. Tragen Sie die Grundierung auf
5. Streichen Sie das Holzfenster entlang der Maserung
6. Dichten Sie das Holzfenster erneut ab
- Malerkrepp
- Grundierung oder Voranstrich
- Spachtelmasse für Holz
- Fugensilikon
- Fensterlack oder Lasur
- Malervlies
- Cuttermesser
- Winkelschleifer oder Schleifpapier in unterschiedlichen Körnungen
- Handschuhe
- Atemschutzmaske
- Schutzbrille
- Spachtel
- Kartuschenpresse
- Lackrolle oder Pinsel
- evtl. Fugenglätter
1. Vorbereitung
Bevor Sie mit dem Streichen der Holzfenster beginnen können, sollten Sie einen prüfenden Blick auf die Bauteile werfen. Überlegen Sie, wie viel Lack oder Lasur benötigt wird und stellen Sie fest, ob es Schäden am Holz gibt – diese sollten im Zuge dieser Arbeiten ebenfalls ausgebessert werden. Reinigen Sie die Holzfenster dann, um grobe Verschmutzungen zu entfernen.
Boden abdecken und Bauteile abkleben. Darüber hinaus müssen all solche Stellen geschützt werden, die nicht lackiert werden sollen. Decken Sie den Boden mit Malervlies ab und kleben Sie Leisten, Beschläge, Fensterbänke und Scheiben mit Malerkrepp ab. Gehen Sie dabei gründlich vor, da sich die Lackierung später nur sehr schwer wieder entfernen lässt – das gilt vor allem für empfindliche Scharniere und Getriebe.
Dichtungen, Silikonfugen und Nägel entfernen. Entfernen Sie dann die Dichtungen und Silikonfugen der Holzfenster. Sind die Dichtungen noch weich, können sie mitunter einfach wieder eingesetzt werden. Harte Dichtungen sind hingegen oftmals ursächlich dafür, dass das Holzfenster undicht wird. Kratzen Sie die Silikonfugen mit einem Cuttermesser aus und ziehen Sie etwaige Nägel aus dem Holz.
2. Abschleifen
Schutzkleidung anlegen. Bevor Sie zum Anschleifen des Holzrahmens übergehen, muss eine geeignete Schutzkleidung angelegt werden. Insbesondere alte Holzfenster können mit einem vorherigen Lack versehen sein, der gesundheitsgefährdende Stoffe enthält. Hinzu kommt, dass der feine Schleifstaub generell nicht in die Atemwege gelangen sollte. Zur Schutzkleidung gehören neben einem Atemschutz und einer Schutzbrille auch Handschuhe.
Holzfenster anschleifen. Schleifen Sie die Holzoberfläche nun mit einem Schleifpapier oder einem Winkelschleifer an. Die Körnung sollte für den ersten Grobschliff bei etwa 180 liegen, für einen weiteren Zwischenschliff kann sie bis zu 240 reichen. Entfernen Sie den entstandenen Schleifstaub gründlich vom Holz, da ansonsten weder die Grundierung noch der Lack richtig halten können.
3. Etwaige Schäden reparieren
Sollten Ihnen größere Schäden am Holzfenster aufgefallen sein, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für die Reparatur gekommen. Verwenden Sie eine spezielle Holzspachtelmasse und tragen Sie diese mit einem Spachtel auf die betroffenen Bereiche auf. Nach dem Trocknen müssen diese erneut abgeschliffen werden, damit eine glatte Oberfläche entsteht.
4. Grundierung oder Vorlack auftragen
In einem nächsten Schritt werden die Grundierung oder der Vorlack gestrichen. Verwenden Sie dafür entweder Pinsel oder Lackrollen – auch eine Kombination aus beiden Werkzeugen (Lackrollen für die Flächen, Pinsel für die Ecken und Kanten) kann sich lohnen. Lassen Sie die Grundierung entsprechend der Herstellerangaben bei geöffneten Fenstern trocknen.
5. Holzfenster streichen
Danach kann bereits der Fensterlack oder die Lasur auf den Rahmen aufgetragen werden. Nehmen Sie dafür wieder den Pinsel und/oder die Lackrolle zur Hand und arbeiten Sie sich in Richtung der Maserung vor. Beachten Sie erneut die Herstellerangaben bezüglich der Trocknungszeit. Sind mehrere Schichten notwendig oder gewünscht, muss die Lackierung zwischendurch komplett trocknen.
6. Nachbearbeitung
Fugen abdichten. Zuletzt müssen die Fensterfugen erneuert werden, wofür üblicherweise Acryl oder Silikon ins Spiel kommt. Diese Produkte sind in verschiedenen Farben erhältlich und können auf die Lackierung angepasst werden. Tragen Sie das Dichtungssilikon mit einer Kartuschenpresse passgenau auf die Fugen auf und glätten Sie das Material mit einem Fugenglätter oder mit einem feuchten Finger.
Dichtungen einsetzen. Setzen Sie schließlich die Fensterdichtungen wieder ein oder ersetzen Sie die alten Dichtungen gegen neue Varianten. Warten Sie mit diesem Schritt, bis die Fugen gänzlich getrocknet sind. Wichtig ist, dass die neuen Dichtungen absolut passgenau sind, sodass keine Kältebrücken entstehen können.
Mögliche Probleme & Lösungen
Beim Streichen von alten Holzfenstern kann es schnell passieren, dass der Lack doch einmal danebengeht – und genau diese Stelle nicht mit Malerkrepp abgeklebt wurde. Halten Sie für solche Unfälle ein Tuch und Pinselreiniger bereit – das gilt insbesondere dann, falls die Scharniere des Fensters mit Lack bekleckert werden.
FAQ
Wie oft sollten Holzfenster gestrichen werden?
Wie oft Holzfenster gestrichen werden sollten, hängt primär vom Alter, Zustand und von der Witterung der letzten Jahreszeiten ab. In den meisten Fällen reicht es aus, diese Bauteile alle fünf bis zehn Jahre zu streichen. Blättert der Lack allerdings schon ab, muss das Intervall verkürzt werden.
Lack oder Lasur – was ist besser zum Streichen von Holzfenstern?
Die Auswahl der Farbe bzw. der Lasur für Holzfenster hängt von der gewünschten Optik ab. Lasuren erhalten die typische Holzmaserung und dringen tief ins Material ein, wo sie pflegend wirken. Lackierungen legen sich die eine Schutzschicht auf das Holz und sind deutlich robuster, dafür verdecken sie aber die natürliche Struktur.
Was kostet es, ein Holzfenster streichen zu lassen?
Wer ein Holzfenster selber streichen möchte, liegt mit den Materialkosten üblicherweise zwischen 25 und 50 Euro pro Fenster. Bei einem professionellen Anstrich kommen noch Arbeitszeit und Anfahrt hinzu, sodass die Kosten zumeist zwischen 60 und 150 Euro pro Fenster anzusiedeln sind.
Wie streicht man Holzfenster richtig?
Decken Sie zuerst den Boden und angrenzende Bauteile ab, bevor Sie die Dichtungen und Fugen entfernen. Legen Sie dann eine geeignete Schutzkleidung an und schleifen Sie das Holzfenster ab. Etwaige Schäden müssen repariert werden, bevor Sie die Grundierung und dann die Lackierung bzw. die Lasur streichen. Zuletzt werden die Fugen erneuert und die Dichtungen wieder eingesetzt.