Wie funktioniert ein Holzfeuchtemessgerät
Holz ohne jeglichen Feuchtigkeitsgehalt leitet keinerlei Strom. Dieser als Darrgewicht bezeichnet Zustand ist nur theoretischer Natur. Das Darrgewicht ist allerdings beim Messen von Holzfeuchte ein unverzichtbarer Referenzwert. Als Holzfeuchte wird der Wert bezeichnet, der den Wassergehalt in Relation zum Darrgewicht beschreibt. Er wird in Gramm angegeben.
Als weiterer Referenzwert wird der elektrische Widerstand (Messeinheit Ohm) von Holz im Darrzustand für das Messen verwendet. Im Holz befindliches Wasser lässt Leitfähigkeit entstehen. Diese Leitfähigkeit lässt sich durch zwei in die Holzsubstanz eingebrachte Messelemente und dem „Hindurchschicken“ eines Messstroms erfassen. Der Messstrom verliert auf seinem Weg zwischen den beiden Messpunkten (Elektroden) an Spannung. Der Spannungsverlust „verrät“ die Leitfähigkeit des Holzes.
Die zwei Elektroden werden etwa in die Tiefe eines Drittels der Holzstärke quer zum Faserverlauf eingetrieben. Der dann ausgelöste Messstrom misst den elektrischen Fließwiderstand in Ohm und liefert auf eine Skala oder einem digitalen Display. Je trockener das Holz ist, desto genauer fällt das Messergebnis aus.
Materialkennlinien sortieren nach spezifischer Holzrohdichte
Anhand von Herstellerseite angebrachte Kennlinien kann der Wert außerdem unterschiedlichen Gehölzen mit differierenden Darrgewichten zugeordnet werden. Meist sind folgende Gehölze ablesbar und „voreingestellt“:
- Ahorn (Darrgewicht 720 kg/m³ – Kilogramm pro Kubikmeter)
- Buche (680 kg/m³)
- Eiche (660 bis 710 kg/m³)
- Fichte (430 is 470 kg/m³)
- Kiefer (500 bis 520 kg/m³)
- Lärche (550 bis 590 kg/m³)
In vielen Geräten leider ohne Kennlinie versehen sind folgende populäre tropische Gehölze:
- Teak (630 kg/m³)
- Bambus (750 kg/m³)
- Palisander (820 kg/m³)
- Bongossi/Eisenholz (1200 kg/m³)
- Bangkirai (800 bis 1200 kg/m³)
Der Unterschied zwischen Holzfeuchte und Wassergehalt
Beim Messen und Berechnen der Holzfeuchte darf nicht der Unterschied zum Wassergehalt übersehen werden. Das Messgerät zeigt mit der Holzfeuchte den relativen Wert zwischen Darrgewicht und Istzustand an. Das Ergebnis muss noch in das Volumenverhältnis zwischen Holz und Wasser umgerechnet werden, um den Wassergehalt zu erhalten.
Messmethoden ohne Messgerät
Akustischer Test
Zwei Hölzer aneinanderschlagen. Je heller der Ton, desto trockener; je dumpfer, desto feuchter.
Pustetest mit Spülmittel
Diese Testmethode mit ungefährem Ergebnis eignet sich für Brennholz mit offenen kapillaren Gängen und Kanälen im Holzscheit. An Bau- und Möbelholz ist sie nicht anwendbar. Diese Methode der Ermiittlung von Restfeuchte im Brennholz wird auch als Seifentest bezeichnet.
Isolationsmessgerät oder Multimeter
Für erfahrene und fortgeschrittene Messgeräteanwender, die das Auslesen elektrischen Widerstands in Ohm beherrschen, ist es auch möglich, ein Messgerät zu „entfremden“.