Holzhärte: Das bedeutet der Wert und so wird er ermittelt
Die Holzhärte ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl von Holz für unterschiedliche Anwendungen. Sie beschreibt die Fähigkeit von Holz, einer einwirkenden Kraft auf einer definierten Fläche zu widerstehen. Zur Messung der Holzhärte wird häufig das Brinell-Verfahren genutzt. Dabei drückt eine Stahlkugel mit 10 mm Durchmesser 30 Sekunden lang mit einer festgelegten Kraft auf die Holzoberfläche. Der Durchmesser des entstehenden Eindrucks wird gemessen, und anhand dieser sowie der verwendeten Prüfkraft und des Kugeldurchmessers wird die Holzhärte in Newton pro Quadratmillimeter (N/mm²) ermittelt. Ein hoher Brinellwert zeigt, dass das Holz besonders hart und widerstandsfähig ist.
Zu beachten ist, dass auch die Feuchtigkeit des Holzes und die Orientierung der Fasern die Messergebnisse beeinflussen können. Standardmäßig wird die Holzhärte bei Holzfeuchtigkeiten von 7% oder 12% gemessen. Verschiedene Holzarten zeigen aufgrund ihrer Wachstumsbedingungen und klimatischen Einflüsse leichte Abweichungen in den Ergebnissen.
Verwenden Sie die erläuterten Informationen, um die passende Holzart für Ihre Projekte zu wählen und so die Langlebigkeit und Belastbarkeit sicherzustellen.
Welche Holzarten gibt es und wie unterscheiden sie sich in ihrer Härte?
Holzarten werden üblicherweise in Weich- und Harthölzer unterteilt. Diese Einteilung basiert auf der Darrdichte des Holzes, wobei Weichholz eine geringere Dichte und Hartholz eine höhere Dichte aufweist, was sich auch in der Holzhärte widerspiegelt.
Weichhölzer
Weichhölzer stammen hauptsächlich von Nadelbäumen und sind in der Regel leichter zu bearbeiten. Hier einige Beispiele:
- Fichte: 12-14 N/mm²
- Tanne: 12-16 N/mm²
- Kiefer: 17-19 N/mm²
- Douglasie: 19 N/mm²
- Lärche: ca. 20 N/mm²
Diese Hölzer eignen sich für dekorative Elemente, leichte Möbel und Konstruktionen, bei denen Verarbeitungsfreundlichkeit und Flexibilität wichtig sind.
Harthölzer
Harthölzer stammen meist von Laubbäumen und haben eine höhere Brinellhärte. Sie sind widerstandsfähiger gegen Druck und Abrieb und finden Verwendung in stark beanspruchten Anwendungen:
- Buche: 34 N/mm²
- Eiche: ca. 34 N/mm²
- Esche: 38 N/mm²
- Ahorn (europäisch): ca. 27 N/mm²
- Robinie: 46 N/mm²
Diese Hölzer sind ideal für Fußböden, Möbel und Baukonstruktionen, bei denen Langlebigkeit und Festigkeit gefragt sind.
Besondere Fälle und Ausnahmen
Es gibt Ausnahmen wie die Lärche, ein Nadelholz mit einer relativ hohen Härte (ca. 20 N/mm²), und die Pappel, ein Laubholz, das zu den Weichhölzern zählt. Diese Ausnahmen zeigen, dass die Härte nicht vollständig durch die Holzart definiert ist, sondern individuelle Eigenschaften berücksichtigt werden müssen.
Durch die bewusste Auswahl der Holzart können Sie sicherstellen, dass Ihr Projekt sowohl den ästhetischen als auch funktionalen Anforderungen gerecht wird.
Die Brinellhärte im Überblick: Eine Tabelle der gängigsten Holzarten
Hier finden Sie eine übersichtliche Tabelle der Brinellhärten verschiedener, häufig verwendeter Holzarten, die Ihnen bei der Entscheidung für Ihr Vorhaben helfen kann.
Holzart | Brinellhärte (N/mm²) | Härtegrad |
---|---|---|
Fichte | 12-14 | Weich |
Tanne | 12-16 | Weich |
Kiefer | 17-19 | Weich |
Douglasie | 19 | Weich |
Lärche | 20 | Weich |
Birke | 23-27 | Mittelhart |
Ahorn (europäisch) | 27 | Mittelhart |
Nussbaum | 27-56 | Mittelhart-Hart |
Teak | 28-36 | Mittelhart-Hart |
Esche | 38 | Hart |
Buche | 34 | Hart |
Eiche | 34 | Hart |
Robinie | 46 | Hart |
Eibe | 50 | Hart |
Ipe | 50-60 | Sehr hart |
Garapa | 30-70 | Hart-Sehr hart |
Wenge | 54 | Sehr hart |
Merbau | 49 | Hart |
Bambus (dunkel) | 40 | Hart |
Eukalyptus | 39-45 | Hart |
Diese detaillierte Tabelle ermöglicht es Ihnen, die Holzart zu wählen, die Ihren spezifischen Anforderungen in Bezug auf Härte und Verfügbarkeit am besten entspricht.
So wählen Sie die richtige Holzhärte für Ihr Projekt
Die Wahl der passenden Holzhärte für Ihr Projekt erfordert die Berücksichtigung verschiedener Kriterien, die über die bloße Beanspruchung hinausgehen.
1. Verwendungszweck und Beanspruchung
- Geringe Beanspruchung: Für Deko-Objekte, Bilderrahmen und leichte Regale eignen sich weiche Hölzer wie Fichte oder Tanne mit Brinellhärtewerten zwischen 12 und 16 N/mm².
- Mittlere Beanspruchung: Möbel, Innentüren und Treppenstufen sollten aus mittelhartem Holz wie Birke oder europäischem Ahorn gefertigt werden, die Härtegrade zwischen 23 und 27 N/mm² aufweisen.
- Hohe Beanspruchung: Für Fußböden, Arbeitsplatten und Werkbankplatten sind harte Hölzer wie Eiche und Esche mit Brinellhärten von ca. 34 bis 38 N/mm² ideal.
2. Bearbeitbarkeit und Werkzeuganforderungen
Bei härteren Hölzern ist die Bearbeitung anspruchsvoller. Verwenden Sie hartmetallbestückte Werkzeuge und führen Sie die Arbeiten langsam und sorgfältig durch, um saubere Ergebnisse zu erzielen.
3. Lebensdauer und Belastbarkeit
Hartholzarten wie Robinie und Ipe bieten hohe Widerstandsfähigkeit und sind langlebig, weshalb sie oft in stark beanspruchten Bereichen wie Terrassen oder Werkstätten eingesetzt werden.
4. Optische und ästhetische Gesichtspunkte
Neben der Härte spielen auch Farbe und Maserung eine große Rolle für das ästhetische Gesamtbild Ihres Projekts. Beispielsweise wählen viele Eiche oder Nussbaum für eine warme und natürliche Optik.
5. Umweltaspekte und Herkunft
Berücksichtigen Sie die Herkunft des Holzes und seine Umweltbilanz. Achten Sie auf nachhaltige Forstwirtschaft und ökologische Zertifizierungen, um sicherzustellen, dass Ihr Holz umweltfreundlich produziert wurde.
Durch die Berücksichtigung dieser Faktoren wählen Sie das Holz, das nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch und ökologisch überzeugt.